Aktuelle Betrugsmasche: Gebrauchtwagenkauf

Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. – Unbekannte Tatverdächtige stahlen Ende Mai 2025 im Zuge eines fingierten Kaufs einen Pkw. Die Tatverdächtigen gaben sich als Kaufinteressenten aus und täuschten eine Überweisung vor. Das Fahrzeug wurde bereits aufgefunden und sichergestellt.

Ein 65-Jähriger aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag bot seinen Pkw auf einer Onlineplattform zum Verkauf an. Daraufhin nahm ein bislang unbekannter Tatverdächtiger Kontakt mit dem Verkäufer auf. Man einigte sich auf einen Kaufpreis von 40.000 Euro und einer Abholung des Fahrzeuges. Zwei  angebliche Mitarbeiter des vermeintlichen Kaufinteressenten sollten den Pkw bei der Wohnadresse des Verkäufers abholen.

Scheinfirma – keine Zahlung

Ein paar Tage darauf erschienen zwei bislang unbekannte Männer an der Wohnadresse des 65-Jährigen. Sie gaben sich als Mitarbeiter einer angeblichen Firma aus, überprüften das Fahrzeug und einigten sich vor Ort erneut auf den vereinbarten Kaufpreis. Einer der Tatverdächtigen schickte dem Opfer eine vermeintliche Überweisungsbestätigung via WhatsApp. Im Glauben, das Geld sei bereits am Weg, übergab der 65-Jährige das Fahrzeug samt allen Schlüsseln und dazugehörigen Dokumenten. Die beiden Männer montierten Probefahrtkennzeichen und fuhren mit dem Fahrzeug davon.

Nach ein paar Tagen stellte der Verkäufer fest, dass nie eine Zahlung erfolgt ist. Aufgrund dessen erstattete er am Montag, 2. Juni 2025, Anzeige.

Intensive Ermittlungen und Sicherstellung des Fahrzeuges

Ermittlungen ergaben, dass der gestohlene Audi Q5 einige Tage nach dem vermeintlichen Kauf an einen 22-jährigen Mann aus Oberösterreich weiterverkauft wurde. Dieser dürfte das Fahrzeug in Wien um 28.000 Euro erworben haben.

Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete eine Sicherstellung des Pkw an. Eine Rückgabe an den ursprünglichen Besitzer erfolgte bislang nicht, da die rechtliche Lage hinsichtlich der zahlreichen Kaufverträge noch geprüft wird.

Präventionstipps der Polizei
Bei Online-Fahrzeugverkäufen ist eine erhöhte Vorsicht aufgrund von Betrugsfällen geboten:

  • Seien Sie misstrauisch gegenüber angeblich sofort überwiesenen Beträgen, die nur per Screenshot oder WhatsApp-Nachricht „bestätigt“ werden.
  • Geben Sie Fahrzeug, Schlüssel und Papiere erst nach tatsächlichem Zahlungseingang auf Ihrem Konto aus der Hand.
  • Lassen Sie sich bei Barzahlung immer einen gültigen Lichtbildausweis zeigen und notieren Sie Name, Anschrift und Ausweisnummer.
  • Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden und klären Sie im Zweifel die Verkaufsmodalitäten mit Ihrer Bank ab.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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