Der Trend zu eiweißreichen Lebensmitteln rückt Milcherzeugnisse in den Fokus: Zum Tag der Milch am 1. Juni nimmt Land schafft Leben Produktversprechen unter die Lupe.
Brot, Pudding, Chips oder Riegel – es gibt kaum eine Produktgruppe, in der bestimmte Lebensmittel nicht als besonders proteinreich beworben werden. Mitunter werden Lebensmitteln proteinreiche Bestandteile zugesetzt, um sie als „High-Protein”-Produkte ausloben zu dürfen. Im Vergleich mit herkömmlichen, proteinreichen Lebensmitteln sind sie aber mitunter teurer und können zudem Zusatzstoffe enthalten.
Werbung mit Proteinanteilen, die natürlich enthalten sind
Als „High-Protein”-Produkt darf ein Lebensmittel laut EU-Verordnung dann bezeichnet werden, wenn mindestens 20 Prozent seiner Kalorien aus Proteinen stammen. Macht der Proteinanteil mindestens zwölf Prozent der enthaltenen Gesamtenergie aus, darf es zwar nicht mehr die Angabe „High Protein” tragen, aber als „Proteinquelle” beworben werden. Als irreführend gelten Informationen über Lebensmittel dann, wenn besondere Merkmale wie ein hoher Proteingehalt hervorgehoben werden, obwohl alle vergleichbaren Lebensmittel denselben Proteingehalt haben. So darf zum Beispiel ein Naturjoghurt nicht als proteinreich gekennzeichnet werden, wenn die Proteinmengen in anderen Naturjoghurts gleich sind. Weil nicht mit Selbstverständlichkeiten geworben werden darf, findet sich bei den hervorgehobenen Eigenschaften mitunter der Zusatz „von Natur aus” oder „natürlich”. Land schafft Leben-Gründerin Maria Fanninger sagt dazu:
„Viele Menschen wissen nicht, dass herkömmliche Lebensmittel aus Milch wie Käse, Topfen und Hüttenkäse von Haus aus hohe Mengen an Proteinen enthalten und einen normalen Bedarf ausreichend decken können. Zudem werden „High-Protein”-Produkte selten nur mit Proteinen angereichert – meist kommen Zusatzstoffe hinzu, die unser Körper einfach nicht braucht.”
„High-Protein”-Produkte enthalten oft Zusatzstoffe
„High-Protein”-Produkten werden oft proteinreiche Bestandteile zugesetzt. Sie sind mitunter teurer als herkömmliche Lebensmittel. Personen ohne speziellen Mehrbedarf, die sich ausgewogen ernähren, bieten sie aber keine gesundheitlichen Vorteile. Handelt es sich zum Beispiel um hochverarbeitete „High-Protein”-Riegel, können zudem Zusatzstoffe wie Süßstoffe oder Aromen zugesetzt sein. Maria Fanninger ergänzt:
„Es lohnt sich weder aus gesundheitlicher Perspektive noch aus Preisgründen, herkömmliche Lebensmittel, die von Natur aus hohe Proteinmengen enthalten, durch mit Proteinen angereicherte, hochverarbeitete Produkte zu ersetzen.”
Zu den herkömmlichen, proteinhaltigen Lebensmitteln zählen Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse. Sie sollten ein Viertel einer ausgewogenen Mahlzeit ausmachen. Proteine erfüllen die Funktion von Baustoffen, die dabei helfen, Muskelmasse aufzubauen und zu erhalten sowie Körperzellen zu erneuern und zu reparieren.
