Österreich wird als Winterurlaubsziel hauptsächlich wegen der gebotenen Sportmöglichkeiten gewählt. In direkter Verbindung dazu steht die Kulturlandschaft: Ohne die Arbeit der Landwirtschaft wäre der Skibetrieb in Österreich mit deutlich höheren Kosten verbunden, zeigt der Verein Land schafft Leben auf.

© Land schafft Leben
Almen sind ideale Grundlage für Skipisten
Wer gerne Ski- oder Snowboard fährt, kann sich hierzulande laut Fachverband der Seilbahnen auf insgesamt 23.700 Hektar Pistenflächen austoben. „Was im Winter blaue, rote oder schwarze Pisten sind, sind im Sommer Hänge, die von Rindern, Schafen und Ziegen beweidet oder von Bäuerinnen und Bauern gemäht werden“, erklärt Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, „Die Berglandwirtschaft mit den dazugehörigen Almen ist die Basis des österreichischen Skitourismus.“ Durch die landwirtschaftliche Nutzung wird die Verbuschung der Flächen verhindert und damit das Beschneien und Präparieren der Pisten erleichtert. Außerdem sorgt sie für eine verbesserte Oberflächenbeschaffenheit: Kurze Grashalme oder Grasstoppeln ergeben eine raue Oberfläche und stabilisieren die Schneedecke. Ohne Mahd oder Beweidung kann der Schnee auf den langen, umgeknickten Grashalmen abrutschen. Das erschwert das Präparieren und erhöht das Risiko für Gleitschneelawinen. Gäbe es die Bewirtschaftung der Almflächen nicht, müsste zeit- und kostenintensives Mähen und Mulchen von den Liftgesellschaften übernommen werden. Österreichische Skigebiete wären so nur mit sehr viel höheren Kosten zu betreiben. Die Auswirkungen würden sich nicht zuletzt auf der Rechnung der Liftkarten bemerkbar machen.
Regionalität auf der Skihütte sichert Basis des Tourismus
Landwirtschaft und Tourismus bilden eine untrennbare Symbiose. Damit Österreich weiterhin auch im Winter eine beliebte Urlaubsdestination bleibt, muss die Almwirtschaft erhalten bleiben. Ein wichtiger Hebel dabei ist die Hüttengastronomie. Hannes Royer, selbst Bio-Bergbauer, weiß: „Jedes österreichische Lebensmittel auf der Speisekarte ist ein Produktionsauftrag und somit eine Zukunftssicherung für unsere Landwirtschaft. Viele Gäste – sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland – erwarten sich heimische Lebensmittel auf dem Teller. Die Realität zeigt aber ein anderes Bild.“ Derzeit muss die Herkunft der Lebensmittel in der Gastronomie nicht verpflichtend angegeben werden. Nichtsdestotrotz können Konsumentinnen und Konsumenten aktiv ein Zeichen setzen: Beim nächsten Einkehrschwung ganz bewusst nachzuhaken und nach der Herkunft der Lebensmittel zu fragen, schafft Bewusstsein. Je mehr Leute Österreich am Teller haben möchten, desto mehr Österreich wird sich auch auf den Speisekarten finden. Das sichert langfristig die Zukunft der Almen und der österreichischen Skigebiete.









