Virtuelles Schweißen, Metall pressen oder in einen ballistischen Schutzanzug schlüpfen: Die Jubiläumsausgabe der Berufs- und Karrieremesse BuK.li bot Jugendlichen die Möglichkeit, Berufe selbst auszuprobieren und sich über das geballte Schul- und Lehrstellenangebot des Bezirks an drei Standorten zu informieren.
Am vergangenen Freitag ging mit der Messe in Liezen die dritte BuK.li in diesem Jahr über die Bühne. Allein in der Bezirkshauptstadt konnten die Veranstaltenden AMS, RML Regionalmanagement Bezirk Liezen, Steiermärkische Sparkasse, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft und WKO Ennstal/Salzkammergut mehr als 550 Besuchende und rund 160 Ausstellende begrüßen. „Die Messestände werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Einer unsere Kooperationspartner übernimmt jährlich die Miete für den Veranstaltungssaal. So entscheidet nicht das Budget einer Firma bzw. einer Schule, ob sie bei der Messe dabei sein kann“, so die Leiterin des AMS Liezen, Brigitte Wasmer, schließlich „wollen wir die Vorteile unserer Region in den Vordergrund stellen und jungen Menschen zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten sie hier haben“, wie Wasmer betont. Daher sei man bemüht „einen Querschnitt der regionalen Ausbildungslandschaft abzubilden, sodass die Diversität der Lehre noch besser sichtbar wird“, hebt Christian Hollinger, Geschäftsführer der WKO Ennstal/Salzkammergut, den guten Branchenmix hervor, der nicht nur von den Jugendlichen, sondern auch von deren Eltern gelobt wurde: „Ich schätze vor allem die Vielfalt, die auf der BuK.li gezeigt wird. Hierher zu kommen macht echt Sinn, wenn das eigene Kind noch nicht genau weiß, wohin die berufliche Reise gehen soll“, lautet das Feedback einer Mutter.
Guter Zulauf nach Messe
Einige der heimischen Betriebe sind bereits seit zehn Jahren auf der Berufs- und Karrieremesse vertreten, manche sind BuK.li-Neulinge. Der Messestand der Strabag feierte im Vorjahr Premiere. Und auch heuer war das Bauunternehmen wieder mit dabei: „Sowohl dieses als auch voriges Jahr konnten wir mit interessierten Schülerinnen und Schülern der achten Schulstufe in Kontakt kommen, die in unseren Betrieb hineinschnuppern wollen“, so Karl Zitz, Ausbildungsleiter und Lehrlingsbeauftragter bei Strabag Steiermark, daher „werden wir auch beim nächsten Mal wieder vertreten sein“, schickt Zitz voraus. Dieselbe Erfahrung teilt man auch beim Industriebetrieb Maco: „Nach der BuK.li erhalten wir vermehrt Anfragen für Schnuppertermine“, sagt Lehrlingsausbildner Manfred Frewein. Grund dafür: „Die Hemmschwelle, sich bei einer Firma zu melden, ist bei Jugendlichen nicht mehr ganz so groß, wenn sie die Mitarbeitenden bereits persönlich kennengelernt und sich mit ihnen unterhalten haben“, so Frewein. Neben heimischen Lehrbetrieben waren ebenso zahlreiche Schulen zu Gast auf der BuK.li, darunter die Höhere Lehranstalt für Mode in Ebensee: „Unsere Schule ist an allen drei Standorten der BuK.li vertreten, da wir durch die Messe einen wirklich guten Zulauf von Jugendlichen aus dem Ennstal haben“, zeigt sich Bildungsberaterin Claudia Gaigg erfreut. Viele Gespräche mit Interessierten konnte ebenso die Polytechnische Schule Rottenmann verzeichnen. „Unsere Schule kann durch viel Praxis und den engen Kontakt zur Wirtschaft punkten, was wir hier am Messestand auch zeigen wollen“, so Direktor Christian Zepf, der die Bildungsanstalt gemeinsam mit Schülerinnen, Schülern und Lehrenden präsentierte.
Anfragen aus der ganzen Steiermark
Ganz nach dem Slogan „Glaub an dich“ sei es der Steiermärkischen Sparkasse besonders wichtig, dass „sich junge Menschen über das breite Ausbildungsangebot nicht nur informieren, sondern Berufe auch gleich selbst ausprobieren können. So können sie ihre Talente und Interessen auf der BuK.li kennenlernen und eine bessere Entscheidung über ihre berufliche Zukunft treffen“, so Ursula Loidl-Trantura. Die Möglichkeiten hierfür reichten von der Lebensmittelproduktion über das Pressen von Metall bis hin zum Anprobieren eines ballistischen Schutzanzugs der Polizei. Mit der HTL Trieben und dem Schulungszentrum Fohnsdorf kamen auch VR-Brillen zum Einsatz, um berufsspezifische Tätigkeiten virtuell auszuprobieren. Kein Wunder also, dass das umfangreiche Angebot der Berufs- und Karrieremesse BuK.li auch außerhalb des Bezirks nicht unbemerkt bleibt: „Auch andere Regionen sind schon längst auf uns aufmerksam geworden, weshalb uns viele Anfragen aus der ganzen Steiermark erreichen. Einige stammen von Unternehmen außerhalb des Bezirks, die bei uns ausstellen wollen. Andere beziehen sich auf die Weitergabe von Know-how, um ein ähnliches Format wie die BuK.li in anderen Bezirken auf die Beine stellen zu können“, sagt Gertraud Koller vom AMS Liezen.
Feedback rasch und unkompliziert einholen
Damit Eltern ihre Kinder auf die Berufs- und Karrieremesse begleiten können, findet die BuK.li in Gröbming und in Liezen an einem Freitagnachmittag statt. Wie stark dieses Angebot von Müttern und Vätern genutzt wird, weiß Kathrin Härtel von der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft: „Heuer habe ich so viele Gespräche mit Eltern geführt wie noch nie zuvor“, freut sich die BerufsFindungsBegleiterin über das große Interesse. Neben den Veranstaltungsterminen kann die BuK.li auch in puncto Atmosphäre, Organisation und Informationsgehalt viel positives Feedback verzeichnen, wie die diesjährigen Rückmeldungen zeigen. Diese können seit heuer rasch und unkompliziert mittels QR-Code abgegeben werden.



Foto: textsinn.at










