Die GeoSphere Austria tritt der vom Naturhistorischen Museum Wien koordinierten Plattform OSCA (Open Scientific Collections Austria) bei. Die digitale Plattform macht wissenschaftliche Sammlungen in Österreich offen zugänglich.
Die GeoSphere Austria betreut eine der bedeutendsten paläontologischen Sammlungen des Landes mit rund 160.000 Datensätzen und mehreren Millionen Einzelfossilien sowie eine Sammlung von 7.500 Mineralproben, 25.000 Gesteinsproben und mehr als 400 Bohrkernen.
Die Sammlungen haben große historische und aktuelle Bedeutung und dokumentieren unter anderem langfristige Umweltveränderungen.
Die GeoSphere Austria ist nun Teil von OSCA (Open Scientific Collections Austria), einem Konsortium unter der Leitung des Naturhistorischen Museums Wien. Das Ziel von OSCA ist, eine digitale Infrastruktur aufzubauen, die alle wissenschaftlichen Sammlungen in Österreich offen und nachhaltig zugänglich macht. Millionen naturwissenschaftlicher Objekte werden dadurch für Forschung, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit national wie international sichtbar und nutzbar. OSCA wird vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung gefördert und umfasst derzeit 14 Institutionen mit über 57 Millionen Sammlungsobjekten.
“Wir freuen uns sehr, mit der GeoSphere Austria eine weitere Organisation im OSCA Konsortium zu haben, die den digitalen Zugang zu wichtigen Sammlungen erlaubt und den großen Wert offener und vernetzter Daten und Informationen schätzt,” sagt Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien.
Bedeutende Sammlung von Fossilien, Mineralien und Gesteinen
Die GeoSphere Austria ist Österreichs Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie und bringt ihre umfangreichen Bestände an Fossilien, Mineralien und Gesteinen in die OSCA-Plattform ein. Dabei handelt es sich um eine der bedeutendsten paläontologischen Sammlungen des Landes mit rund 160.000 Datensätzen und mehreren Millionen Einzelfossilien. Darüber hinaus betreut die GeoSphere Austria eine beeindruckende Sammlung geologischer und mineralogischer Objekte: 7.500 Mineralproben, 25.000 Gesteinsproben sowie mehr als 400 Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von über 16 Kilometern.
Sammlung mit großer historischer und aktueller Bedeutung
Die Sammlungen der GeoSphere Austria wurden über Jahrhunderte zusammengetragen. Ihre Ursprünge reichen bis in die 1800er-Jahre zurück, als 1849 die Geologische Reichsanstalt (spätere Geologische Bundesanstalt und heutige GeoSphere Austria) gegründet wurde.
Viele der Objekte sind nicht nur von wissenschaftlicher sondern auch von historischer und bildungsbezogener Bedeutung: Sie dienen als Grundlage für Artenbeschreibungen, sind zentral für die Taxonomie (Klassifizierung von Lebewesen) und die Biodiversitätsforschung und tragen zum Verständnis von Paläoumwelten und langfristigen Umweltveränderungen bei.
Wichtiges Wissen für heutige Herausforderungen
Daniela Festi, Kuratorin der paläobotanischen Sammlung der GeoSphere Austria, betont die Wichtigkeit, die Sammlungen offen zugänglich und global vernetzt zu machen: „Viele dieser Exemplare stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind entscheidend für die Rekonstruktion vergangener Klimaverhältnisse und das Verständnis langfristiger Umweltveränderungen. Sie bieten einzigartige Einblicke in urzeitliche Ökosysteme und die Entwicklung der Pflanzenwelt – ein Wissen, das für die Bewältigung heutiger Klimaherausforderungen unerlässlich ist.“
Geologische Vergangenheit prägt Gegenwart
Auch Davide Di Franco, Kurator der paläozoologischen Sammlung und Holger Gebhardt, Leiter der Kompetenzeinheit Paläontologie und Sammlungen, sehen im Beitritt zu OSCA einen vielfältigen Nutzen für Forschung und Öffentlichkeit: „Wir freuen uns, dass unsere Sammlung Teil einer großen digitalen Infrastruktur von nationaler und internationaler Bedeutung wird. Die offene Zugänglichkeit unserer Objekte bewahrt ein wissenschaftliches Kulturerbe, unterstützt die weltweite Forschung und fördert neue Kooperationen. Dies ist ein bedeutender Schritt, um Österreichs reiche geologische Geschichte mit der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft zu verknüpfen und der Bevölkerung einen Zugang zu unserer Naturgeschichte zu ermöglichen. Das fördert ein besseres Verständnis für jene geologische Vergangenheit, die unsere Gegenwart geprägt hat.“
Weitere Informationen
->Website OSCA (Open Scientific Collections Austria)

Aus der paläontologischen Sammlung der GeoSphere Austria:Bivalvia (Muscheln) von Eggenburg in Niederösterreich aus dem Miozän, vor ca. 20 Millionen Jahren. (Abbildungsoriginale zur Publikation von Schaffer 1910.) Quelle: GeoSphere Austria.