Pflege: 2024 um 20% mehr DGKPs in Ausbildung als 2022Steiermark hat Pflegeausbildungs-Turbo gezündet


Die Steiermark investiert gezielt in die Pflegeausbildung und setzt umfassende Maßnahmen, um sowohl die Ausbildungs- als auch die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich zu verbessern. Angesichts des steigenden Bedarfs in der Pflegebranche orientiert sich das Land an der Bedarfsprognose für das Jahr 2030 und treibt die Ausbildungsoffensive weiter voran. „Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege ist eine der zentralen Aufgaben unseres Landes. Wir setzen gezielt darauf, junge Menschen für Pflegeberufe zu begeistern und die besten Voraussetzungen für ihre Ausbildung und ihren späteren Berufsalltag zu schaffen,“ betont Landesrat Karlheinz Kornhäusl.
In den vergangenen Jahren wurden die verfügbaren Ausbildungsplätze für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe sukzessive ausgebaut. 2024 waren in der Steiermark 1.635 Personen in Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP), im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um 21 % oder 289 Personen, und 1.514 Personen in Ausbildung zur Pflegeassistenz (PA), im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um 14 % oder 183 Personen. In der Ausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA) waren 2024 504 Personen. Im Jahr 2022 waren das 585 Personen, einige Schülerinnen und Schüler in Ausbildung zur PFA wechselten im Rahmen einer Übergangslösung an den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege (GuK-Schulen) noch in die DGKP-Ausbildung. So kommt es im Bereich der PFA zu einem kleinen Rückgang, der durch den Zuwachs bei DGKPs mehr als kompensiert werden konnte. Der positive Trend bei den Ausbildungen soll weiter vorangetrieben werden. Deshalb wird die Zahl der Ausbildungsplätze an der FH Joanneum bis nächstes Jahr auf rund 400 gesteigert. Schon dieses Jahr wird in Kapfenberg der Gesundheitscampus mit 72 neuen Studienplätzen in Gesundheits- und Krankenpflege eröffnet.
Um die Attraktivität der Pflegeberufe weiter zu steigern, setzt das Land Steiermark gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen. Dazu gehören flexible Dienstzeitmodelle, Mentoring-Programme, Wiedereinstiegsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote wie Betriebskindergärten oder Jobtickets für den öffentlichen Verkehr. Besonders wichtig sind die strukturierten Einarbeitungsprogramme sowie die gezielte fachliche Förderung der neuen Pflegekräfte.
Weitere Initiativen des Landes zur Attraktivierung:
• Die Attraktivierung des Pflegeberufs sowie der Pflegeausbildung wird konsequent verfolgt.
• Ausbildungsplätze an Schulen für Gesundheitsberufe werden neu geschaffen. Unter anderem gibt es Kooperationen mit neun Schulen für Land- und Ernährungswissenschaft sowie für Sozialberufe um dort eine Ausbildung in Pflegeberufen anbieten zu können.
• Rahmenbedingungen, Verbesserungen für Schülerinnen und Schüler bzw. Studentinnen und Studenten. Mit einem Ausbildungsentgelt von fast € 900 pro Monat, gratis Mittagessen, eigenen Beratungsstellen für Interessierte und Verbesserungen des berufsbegleitenden Angebots.
Zusätzlich wird die digitale Infrastruktur im Pflegebereich weiterentwickelt, um Abläufe zu optimieren und den Pflegealltag zu erleichtern. Das Projekt N!CA, das vom Land Steiermark gefördert wird, setzt auf digitale Prozessinnovation und eine menschenzentrierte Umsetzung, um Pflegekräfte nachhaltig zu entlasten. Mit diesen Maßnahmen unterstreicht die Steiermark ihr langfristiges Engagement für eine starke und zukunftssichere Pflegeversorgung.

Foto: Landesrat Karlheinz Kornhäusl bei einem Besuch der Studentinnen und Studenten für Gesundheits- und Krankenpflege an der FH JOANNEUM (© FH JOANNEUM – Fabian Hasler)

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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