Arten des Jahres 2026: Vorhang auf für Kiebitz, Kirschlorbeer & Kraken

Aufs Stockerl schafften es u.a. die hübsche wie seltene Wiesenglockenblume, die anmutig ihr zartlila Köpfchen neigt. Die namensgebenden leuchtend-gelbe Pazifische Leuchterflechte und das Mecklenburgische Schnabeldeckelmoos staubten die Titel „Moos & Flechte des Jahres“ ab. Der verdächtig glänzende Kirschlorbeer geht als „Alien des Jahres 2026“ in die österreichische Naturgeschichte ein und wird wissenschaftlich fundiert „entzaubert“. Nicht minder glänzt der lackschwarze Alpensalamander, der lebendgebärende „Lurch des Jahres“ unwirtlicher Gebirgszonen, der als charakteristische Alpenart vom Volksmund auch liebevoll „Berg- oder Regenmandl“ genannt wird. Die aparte Streifenkreuzspinne baut rädergleiche Netze und soll mit der Kürung zur „Spinne des Jahres“ auf der Beliebtheitsskala ein paar Schritte nach oben steigen. Bei der landesweiten Online-Abstimmung hatte das flinke Mauswiesel heuer die Nase vorn und heimste den begehrten Titel „Tier des Jahres“ ein. Und wie heißt der Regenpfeifer mit dem markanten, spitz zulaufenden Federschopf am Hinterkopf, der sich in seinem Revier in der Regel sehr stimmfreudig zeigt? Kiebitz und „Vogel des Jahres 2026“! Und der vom Aussterben bedrohte Schlammpeitzger, der aufgrund seiner Bartfäden an der Mundöffnung leicht in Erinnerung bleibt und durch seinen Darm atmen kann, darf sich „Wassertier des Jahres“ nennen. Nicht zuletzt wurde das „Monster unter den Mikroben“, der Kraken, Kraken carinae, zum „Einzeller des Jahres“ gekürt – und das nicht nur weil er ein echter Kosmopolit ist, denn in jedem Gramm untersuchter Böden leben hunderte Kraken-Individuen, die geduldig vorbeiziehenden Bakterien auflauern…

Mit den „Arten des Jahres“ wollen die Ernenner-Organisationen den diesjährigen außergewöhnlichen, oftmals verkannten oder gefährdeten „Gewinnern“ mehr Aufmerksamkeit verschaffen und aufzeigen, welche Vielfalt die Natur in Österreich zu bieten hat. 

Der Kiebitz mit seinem kecken Schopf am Hinterkopf ist Vogel des Jahres 2026.
Foto: © Flora Bittermann

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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