Auch in der Nacht auf Donnerstag Polarlichter in Österreich möglich.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (11./12. November 2025) verursachte ein starker geomagnetischer Sturm selbst in relativ weit südlich gelegenen Regionen der Erde Polarlichter, wie in Mitteleuropa und in Florida. Auch in Österreich waren Polarlichter zu sehen.
Stärkster Sonnensturm des Jahres
„Der Sonnensturm erreichte am Dienstag um 23:38 Uhr die Erde. Er löste den bisher stärksten geomagnetischen Sturm im Jahr 2025 und den drittstärksten im aktuellen Sonnenzyklus aus. Die Stärke dieses geomagnetischen Sturms lag auf der fünfteiligen G-Skala bei G4“, sagt Christian Möstl, Leiter des Space Weather Office der GeoSphere Austria. „Die Effekte waren besonders intensiv, weil ein schneller Sonnensturm unmittelbar auf einen früheren Sonnensturm folgte und so in einer Art Windschatten die Erde noch schneller erreichte. Außerdem interagierten diese beiden Sonnenstürme kurz vor der Erde. Auch in der Nacht auf Donnerstag sind Polarlichter in Österreich möglich da im Laufe des Mittwochs ein weiterer Sonnensturm bei der Erde eintreffen sollte. Im Zuge der geomagnetischen Stürme sind Probleme mit der Positionsbestimmung mittels Globaler Navigationssatellitensysteme nicht ausgeschlossen.“
Das Wetter lässt kommende Nacht im Großteil Österreichs einen freien Blick auf den Sternenhimmel zu. In den Niederungen halten sich allerdings stellenweise dichte Nebelfelder.
Aktive Sonne bis 2026
Der Grund für die relativ große Zahl an Polarlichter in den Jahren 2024 und 2025 liegt in natürlichen Schwankungen der Sonne. „Wir befinden uns derzeit im Maximum des sogenannten 11-jährigen Sonnenzyklus. In dieser Phase bildet die Sonne vermehrt Magnetfelder, die als Sonnenflecken sichtbar sind. Diese Phase hält voraussichtlich bis 2026 an. Ab 2027 wird sie wieder schwächer, bis der nächste Zyklus Anfang der 2030er Jahre einsetzt“, erklärt Christian Möstl vom Space Weather Office der GeoSphere Austria.

Polarlicht über Österreich. Aufgenommen in der Nacht auf 12. November 2025 am Sonnblick Observatorium der GeoSphere Austria. Quelle: GeoSphere Austria/Scheer
Gefährdung für Stromnetze und Navigationssysteme
Die Sonne sendet ständig Strahlung und geladene Teilchen in den Weltraum. Bei einer Sonneneruption (Sonnensturm) wird von der Sonne innerhalb kurzer Zeit eine große Menge an Teilchen ausgestoßen, zusammen mit starken Magnetfeldern. Trifft ein Sonnensturm auf das Magnetfeld der Erde, kann er Polarlichter verursachen und im Extremfall auch Störungen bei Satelliten, Navigationssystemen und Stromnetzen.
Eines der weltweit führenden Space Weather Teams
Um rechtzeitig vor solchen Ereignissen zu warnen, arbeitet das Space Weather Office der GeoSphere Austria in Graz an innovativen Methoden zur Echtzeit-Vorhersage von Sonnenstürmen und zählt mittlerweile zu den weltweit führenden Organisationen in diesem Bereich.








