VCÖ: Herbst ist in der Steiermark eine beliebte Radfahrzeit – Tipps zum sicheren Radfahren

Der Herbst ist eine beliebte Radfahrzeit. Gerade im Herbst stärkt die Bewegung durchs Radfahren die Gesundheit und das Immunsystem und beugt Erkrankungen vor. Laut aktuellster Mobilitätserhebung legen die Steirerinnen und Steirer neun Prozent der Alltagswege mit dem Rad zurück, in der Landeshauptstadt Graz ist der Radverkehrsanteil mit 19 Prozent doppelt so hoch. Das Potenzial für mehr Mobilität mit dem Fahrrad ist groß. Die VCÖ-Tipps fürs sichere Radfahren sind unter anderem aufmerksam und umsichtig fahren und auf gut funktionierende Beleuchtung achten.

“Die Temperaturen sind im Herbst zum Radfahren angenehm. Gerade in der heutigen Zeit, in der Bewegungsmangel ein zunehmendes Problem ist – Stichwort Sitzen ist das neue Rauchen – ist das Radfahren im Alltag eine  große Chance, regelmäßig eine gesunde Portion Bewegung zu bekommen”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Im Vorjahr wurde in Graz im Oktober  mehr Rad gefahren als im Mai und im November mehr als im Februar.

In Graz werden 19 Prozent der Alltagswege mit dem Rad gefahren, in der gesamten Steiermark sind es neun Prozent. Zum Vergleich in Tirol wird auf 15 Prozent der Wegen das Fahrrad als Verkehrsmittel genutzt, in Salzburg auf 13 Prozent, in Oberösterreich auf sieben Prozent. Österreichs Radfahr-Champion ist Vorarlberg mit einem Radverkehrsanteil von 22 Prozent, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in der Steiermark groß. Drei von vier Haushalten besitzen mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad. Und mit rund 40 Prozent sind fast doppelt so viele Autofahrten kürzer als fünf Kilometer als länger als 20 Kilometer, macht der VCÖ aufmerksam. Sechs von zehn Autofahrten sind kürzer als zehn Kilometer, eine Distanz, die mit den weit verbreiteten Elektrofahrrädern gut bewältigt werden kann.

“Natürlich kann nicht jede dieser Autofahrten durch Radfahren ersetzt werden. Aber wenn ein Teil davon verlagert wird, ist der Nutzen groß. Einerseits weil Radfahren gesünder und kostengünstiger ist, und andererseits profitiert die Allgemeinheit, weil es weniger Abgase, weniger Lärm und weniger Staus gibt”, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Der Gesundheitsnutzen durchs Radfahren ist groß. Wer möglichst oft kurze Strecken mit dem Fahrrad fährt statt im Auto zu sitzen, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem, beugt Erkrankungen vor und baut negative Stresshormone ab. Auch auf das psychische Wohlbefinden wirkt sich die Bewegung beim Radfahren positiv aus.

Wer Kalorien statt Diesel oder Benzin verbrennt, leistet zudem einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. 500 Kilometer im Jahr mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, vermeidet rund 100 Kilogramm CO2. Und zudem spart man einiges an Geld, gerade auf Kurzstrecken ist der Spritverbrauch  sehr hoch, erinnert der VCÖ. Im Schnitt verbraucht ein Auto am ersten Kilometer rund dreimal so viel Sprit wie im Durchschnitt.

Der VCÖ hat Tipps für das sichere Radfahren im Herbst zusammengestellt. Wichtig ist aufmerksames und umsichtiges Fahren. Im Herbst ist besonders auf eine gute Sichtbarkeit zu achten. Bei nicht optimalen Sichtverhältnissen immer mit Licht fahren. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein sogenanntes Standlicht, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiter leuchtet. Wichtig ist auch, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgestattet ist: Nach vorne ist ein weißer Rückstrahler vorgeschrieben, nach hinten ein roter, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Neben Rückstrahlern an den Pedalen sind seitlich orange-gelbe Rückstrahler (sogenannte Katzenaugen) oder alternativ dazu reflektierende Reifen vorgeschrieben.

Für die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer ist auch das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden wichtig. So wurden im Vorjahr in Österreich laut Statistik Austria 74 Prozent der Unfälle zwischen Fahrrad und Pkw von den Pkw-Lenkenden verursacht. Gerade im Herbst ist es aufgrund der schlechteren Sicht wichtig, langsamer zu fahren. Wie es auch im Paragraph 20 der StVO heißt: “Der Lenker eines Fahrzeugs hat die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anzupassen.”

Wichtig für sicheres Radfahren ist eine gute Radinfrastruktur. “Angesichts der Tatsache, dass zunehmend mehr mit dem Fahrrad mobil sind, ist der weitere Ausbau des Radwegenetzes sehr wichtig. Zudem können die Gemeinden und Städte durch Verkehrsberuhigung die Bedingungen zum Radfahren im Ort verbessern”, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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