Vorläufige Monatsbilanz der GeoSphere Austria: Einer der 20 wärmsten September der Messgeschichte. Niederschlag (+4 Prozent) und Sonnenscheindauer (-6 Prozent) in der österreichweiten Auswertung im Bereich des Durchschnitts, aber mit regional teils deutlichen Unterschieden.
Der September 2025 verlief größtenteils überdurchschnittlich warm. Besonders um den 20. und 21. September gab es in einigen Regionen Österreichs auch noch Temperaturen über 30 °C. Den Höchstwert des Monats verzeichnete die Wetterstation Innsbruck Universität am 20. September mit 32,4 °C.
Erst gegen Ende des Monats lagen die Temperaturen in etwa im Bereich eines durchschnittlichen Septembers der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991-2020) oder leicht darunter. Zum Beispiel liegen in den Landeshauptstädten die durchschnittlichen Frühtemperaturen des letzten Septemberdrittels um 10 °C und die Höchstwerte um 19 °C.
Rund 90 Prozent aller September kühler als 2025
„Über den gesamten Monat gesehen war der September 2025 deutlich zu warm und lag im Tiefland Österreichs um 1,4 Grad und auf den Bergen um 1,8 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020“, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria. „Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 18 in der Reihe der wärmsten September der 259-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 19 in der 175-jährigen Gebirgsmessreihe. Das bedeutet auch, dass rund 90 Prozent aller September der Messgeschichte kühler waren als der September 2025.“
Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark beeinflusst war, lag der September 2025 im Tiefland um 1,8 Grad und auf den Bergen um 1,4 Grad über dem Mittel.
Teils doppelt so viele Sommertage wie im Durchschnitt
Die Zahl der Sommertage (Tage mit mindestens 25 °C) lag im September deutlich über dem Durchschnitt und deutlich unter den Rekorden:
An der Wetterstation Wien Hohe Warte gab es im vergangenen September 12 Sommertage, in einem durchschnittlichen September der Klimaperiode 1991-2020 waren es 6 Sommertage. Der September-Rekord liegt hier bei 21 Sommertagen im Jahr 2023.
Eisenstadt: Im vergangenen September 11 Sommertage, im Durchschnitt 6 Sommertage, September-Rekord 22 Sommertage im Jahr 2023.
St. Pölten: Im vergangenen September 7 Sommertage, im Durchschnitt 5 Sommertage, September-Rekord 20 Sommertage in den Jahren 1961 und 2023.
Linz Stadt: Im vergangenen September 7 Sommertage, im Durchschnitt 4 Sommertage, September-Rekord 17 Sommertage im Jahr 2023.
Salzburg Flughafen: Im vergangenen September 8 Sommertage, im Durchschnitt 4 Sommertage, September-Rekord 15 Sommertage im Jahr 2023.
Innsbruck Universität: Im vergangenen September 9 Sommertage, im Durchschnitt 6 Sommertage, September-Rekord 19 Sommertage im Jahr 1961.
Bregenz: Im vergangenen September 5 Sommertage, im Durchschnitt 3 Sommertage, September-Rekord 14 Sommertage im Jahr 2023.
Klagenfurt Flughafen: Im vergangenen September 10 Sommertage, im Durchschnitt 5 Sommertage, September-Rekord 15 Sommertage im Jahr 1961.
Graz Universität: Im vergangenen September 11 Sommertage, im Durchschnitt 6 Sommertage, September-Rekord 20 Sommertage im Jahr 1947.
Unterschiedliche Niederschlagsverteilung
In der österreichweiten Auswertung lag die Niederschlagsmenge im September 2025 mit einer Abweichung von +4 Prozent im Bereich des vieljährigen Durchschnitts. Regional gab es deutliche Abweichungen:
Deutlich zu nass war es zum Beispiel in Teilen des Waldviertels und Weinviertels, mit 50 bis 100 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen September. Deutlich zu trocken war es vor allem im Gebiet von den Bezirken Kufstein und Kitzbühel über den Großteil von Oberösterreich bis ins westliche Mostviertel, mit 35 bis 55 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen September.
Frühe Reife der Rosskastanie
In der warmen Witterung des vergangenen Septembers reiften die Früchte der Kastanienbäume sehr früh. Der Beginn der Fruchtreife der Rosskastanie lag im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 2. September 2025 um knapp zwei Wochen vor einem durchschnittlichen September im Zeitraum 1991-2020 und knapp drei Wochen vor einem durchschnittlichen September im Zeitraum 1961-1990. Das bedeutet Platz 2 in der seit 1926 bestehenden Beobachtungsreihe. Etwas früher reiften die Früchte der Rosskastanien nur im Jahr 1931

