In der Steiermark heuer bereits 13 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen

Auch österreichweit starke Zunahme tödlicher Motorradunfälle

Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist heuer in der Steiermark stark gestiegen: Seit Jahresanfang kamen bereits 13 Motorradfahrer im Straßenverkehr ums Leben, um vier mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Damit war heuer jeder dritte Verkehrstote ein Motorradfahrer. Auch österreichweit ist die Zahl der tödlichen Motorradunfälle gestiegen. Zudem ist in Österreich auch insgesamt die Zahl der Verkehrstoten statt zu sinken gestiegen. Der VCÖ fordert auf Bundesebene verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit. 

13 Motorradfahrer kamen seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben und damit um vier mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, informiert der VCÖ. Und der Spätsommer und Herbst waren in der Vergangenheit von besonders vielen schweren Motorradunfällen überschattet: Im Vorjahr hatte sich die Zahl der auf steirischen Straßen getöteten Motorradfahrer bis Jahresende auf 18 verdoppelt, wie die VCÖ-Analyse zeigt.
Fünf der 13 heuer tödlich verunglückten Motorradfahrer waren 50 bis 64 Jahre, weitere sechs Todesopfer waren jünger als 35 Jahre. Im Bundesländer-Vergleich weist die Steiermark gemeinsam mit Niederösterreich die meisten tödlichen Motorradunfälle auf, vor Kärnten mit acht Todesopfern sowie Oberösterreich und Tirol mit jeweils sechs, informiert der VCÖ. Nur im Burgenland gab es keinen tödlichen Motorradunfall. Insgesamt kamen in der Steiermark heuer seit Jahresanfang 34 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um acht weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres.

Eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Innenministeriums zeigt, dass österreichweit im 1. Halbjahr so wie auch in den vergangenen Jahren rund 80 Prozent der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen passierten. “Insgesamt ist das tödliche Unfallrisiko auf Freilandstraßen in Österreich sehr hoch. Hohes Tempo und Überholmanöver machen Freilandstraßen besonders gefährlich. Es ist höchste Zeit, dass auch in Österreich Tempo 80 statt 100 zur Regelgeschwindigkeit wird, so wie das beispielsweise in der Schweiz der Fall ist”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.   

Die Unfallbilanz zeigt, dass es in Österreich insgesamt verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen braucht. Statt zu sinken ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen und liegt derzeit mit 237 um fast 16 Prozent höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres, macht der VCÖ aufmerksam. Die mit Abstand größte Opfergruppe sind Pkw-Insassen vor Motorradfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgänger. 

Auch der internationale Vergleich zeigt, dass Österreich bei der Verkehrssicherheit aufzuholen hat. “Heuer sind auf Österreichs Straßen bereits fast so viele Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen wie in der Schweiz im gesamten Vorjahr. Vor allem gegen die Hauptunfallursachen zu hohes Tempo sowie Ablenkung muss Österreich stärker als bisher vorgehen”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Ablenkung und Schnellfahren sollen ins Vormerksystem aufgenommen und die Verkehrsstrafen erhöht werden. Zudem braucht es insbesondere auf den gefährlichen Freilandstraßen mehr Radargeräte für die Geschwindigkeitsüberwachung. 

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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