Schüler:innen sagen invasiven Neophyten den Kampf an. Die 1L der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist im Einsatz für die Natur!

Schüler:innen der 1L entfernen erfolgreich invasive Knötericharten in Wörschach und Stainach
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien war die 1L-Klasse (Landwirtschaft) der HBLFA Raumberg-Gumpenstein noch einmal besonders aktiv im Zeichen des Naturschutzes tätig. Im Rahmen eines Projekttages widmeten sich insgesamt 34 Schüler:innen dem Entfernen invasiver Neophyten: Sachalin-Staudenknöterich in Wörschach (auf einem Waldhang am Eingang der Wörschachklamm) und Japanischer Staudenknöterich in Stainach (in einem Auwaldrest), gemeinsam mit der Einsatzstelle Grimming-Donnersbachtal der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht.

Angeleitet und unterstützt wurden die Gruppen von Biologielehrer Ing. Johannes Rumplmayr, BSc, sowie der Stabstelle Forschungsakquisition mit den beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, DIin Renate Mayer und Christoph Gahbauer, MSc.

Die eine Hälfte der Klasse arbeitete in Wörschach am Eingang der Klamm, wo sie eine stark bewachsene Hangfläche vom Sachalin-Knöterich befreite. Die andere Gruppe entfernte am westlichen Ortseingang von Stainach großflächige Bestände des Japanischen Staudenknöterichs, die sich durch Ablagerungen von Bauschutt stark ausbreiten. Beide Knötericharten zählen zu den problematischsten invasiven Neophytenarten. Die Pflanzen haben eine enorme Wuchskraft (innerhalb eines Jahres über 4 bis 5 Meter hoch), und die Wurzeln durchdringen Beton, Asphalt und Schotter und verursachen massive Schäden an Mauerwerken, Straßen sowie Uferbefestigungen. In steileren Hanglagen fördern sie Erosion, denn unterhalb der hohen Stauden wächst so gut wie gar nichts mehr, und die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter komplett ab.

Die Schüler:innen erlernten zunächst von Renate Mayer die wichtigsten botanischen und phänologischen Merkmale der Pflanzen, ihren Nutzen und den Schaden, den sie verursachen können, sowie das richtige Entfernen und Entsorgen mitsamt den Wurzelanteilen. Das Pflanzen- und Wurzelmaterial musste getrennt gesammelt und die Speicherknollen sowie Rhizome in Müllsäcke gepackt werden. Diese werden von den Gemeinden zum Abfallwirtschaftsverband nach Liezen gebracht, um dort der sachgemäßen Verbrennung zugeführt zu werden. Selbst kleinste Wurzelstücke können wieder austreiben und neue, große Bestände bilden. Speicherorgane (Wurzelknollen mit über 30 cm Durchmesser und 40 cm Länge) wurden von den fleißigen Arbeitstrupps aus dem Boden gehackt. Die Wurzelteile können bis zu 4 Meter in den Boden wachsen.

Der Aktionstag war von hoher Motivation und Teamgeist geprägt, obwohl die Arbeit bei sommerlicher Hitze auch große körperliche Anstrengung bedeutete. Die bearbeiteten Flächen konnten zumindest oberirdisch vollständig von den invasiven Neophyten befreit werden – in Stainach eine ca. 530 Quadratmeter große Fläche (13 Müllsäcke mit Wurzelmaterial und über 7 Kubikmeter Staudenmaterial), in Wörschach ein ca. 300 Quadratmeter großer Hang (16 Müllsäcke und etwa 8 Kubikmeter Staudenmaterial).

Als Dank für den engagierten Einsatz wurden die Schüler:innen am Vormittag von der Gemeinde Wörschach mit Getränken und einer Jause belohnt, und die ganze Schulklasse darf die Wörschachklamm kostenfrei besuchen. Die Schüler:innen in Stainach wurden von der Berg- und Naturwacht, Einsatzstelle Grimming-Donnersbachtal, verpflegt. Diese übernahm auch die Ausgaben für die Grillerei, die bei sonnigem Wetter am Nachmittag in Irdning den Arbeitseinsatz ausklingen ließ.

Solche Arbeitseinsätze stärken das Umweltbewusstsein der Schüler:innen im Kampf gegen invasive Neophyten. Denn egal ob im Wald, am Feld, entlang von Gewässern oder in Gärten – diese Pflanzenarten können große wirtschaftliche Schäden anrichten und teilweise auch die Lebensräume sowie die Gesundheit von Menschen und Tieren erheblich beeinträchtigen. Als zukünftige Landbewirtschafter:innen sind die Schüler:innen nun sensibilisiert, nehmen Bedacht auf die Pflege ihrer Wirtschaftsflächen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Renaturierung einer artenreichen Kulturlandschaft.

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein bedankt sich bei allen Beteiligten – vor allem bei den unterstützenden Bürgermeistern Roland Raninger (Stainach) und Ing. Franz Josef Lemmerer, MA (Wörschach), der selbst tatkräftig mitgewirkt hat, sowie bei der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht, Einsatzstelle Grimming-Donnersbachtal, für die gelungene Zusammenarbeit.

© HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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