Der erste rot-weiß-rote WorldTour-Legionär hat seinen Start bei der Tour of Austria 2025 bestätigt: Tour de France-Etappensieger Patrick Konrad wurde von seinem Team Lidl-Trek aufgestellt und will um den Gesamtsieg kämpfen. Es wäre der erste österreichische Rundfahrtssieg seit Riccardo Zoidls Triumph 2013.
Patrick Konrad ist der erste österreichische Radstar, der seinen Start bei der Tour of Austria von 9. bis 13. Juli 2025 bestätigt hat. Der Tour de France-Etappensieger von 2021 und zweifache Staatsmeister schaffte es beim Giro d’Italia auch schon zwei Mal in die Top-Ten der Gesamtwertung. Seit dem Vorjahr ist der 33-Jährige bei Lidl-Trek unter Vertrag und für die Tour of Austria wird er Freiheiten bekommen. “Diese habe ich heuer auch schon bei der Tour Down Under und der UAE Tour gut genützt. Zuletzt war ich beim Giro d’Italia, wo wir sechs Etappensiege und die Punktewertung holten, als Helfer im Einsatz”, sagt der Niederösterreicher, der in Eisenstadt wohnt.
“Rundfahrtssieg wäre ein Karrierehighlight”
Nach dem Giro d’Italia legte er nur drei Ruhetage ein, danach begann die Vorbereitung auf die Staatsmeisterschaften und die Tour of Austria, die er nach 2011, 2012 und 2014, wo er den vierten Gesamtplatz holte, zum vierten Mal bestreitet. “Eigentlich hätte ich jetzt eine Pause, um mich für die zweite Saisonhälfte vorzubereiten. Aber die Tour of Austria ist ein richtig großes Ziel für mich, deshalb bereite ich mich gezielt darauf vor. Ein Gesamtsieg bei der Heimrundfahrt wäre für mich ein absolutes Karrierehighlight – dafür würde ich auch einen meiner beiden Giro-Top-Ten-Plätze gerne eintauschen. Vor den heimischen Fans zu gewinnen wäre ein Traum. Und es wäre generell wieder an der Zeit, dass ein Österreicher ganz oben steht – ich würde es jedem gönnen.”
Zur Streckenführung meint Patrick: “Die Rundfahrt ist extrem schön aber auch extrem schwer. Nach dem Gaisberg ist vor allem die Tirol-Etappe mit den beiden Auffahrten aufs Kühtai sehr hart – ich hoffe nicht zu hart für mich. Auf dieser Etappe mit rund 3:20 Stunden Fahrzeit geht es zwei Stunden nur bergauf. Hier haben es Bergfahrer mit 60 Kilogramm sicher leichter. Aber es wird für mich sicher nicht unmöglich. Ganz dick habe ich mir auch die Etappe nach St. Johann/Alpendorf angestrichen. Dieser Schlussanstieg liegt mir und ich war dort 2014 auch schon Dritter.”
Starke Österreicher
Auch wenn es die Continental-Teams gegen die sieben WorldTour-Teams schwer haben werden, traut Patrick Konrad den österreichischen Radprofis einiges zu: “Natürlich steht Felix Großschartner von UAE ganz oben auf der Favoritenliste. Er kommt aus einer Trainingsphase und wurde jetzt toller Gesamtzweiter der Slowenien-Rundfahrt. Riccardo Zoidl schätze ich auch stark ein, er fuhr im Vorjahr eine tolle Tour of Austria. Von den Jungen habe ich Marco Schrettl, der heuer mit tollen Ergebnissen im U23-Bereich den internationalen Durchbruch geschafft hat, auf meiner Liste. Ich hoffe, dass er auf der internationalen WorldTour-Bühne zeigt, was er drauf hat. Und für Etappenergebnisse – hier sehe ich vor allem die erste rund um Steyr und die letzte in Feldkirch – haben sicher Michael Gogl und Tobias Bayer von Alpecin – Deceuninck ihre Chancen.” Und ein starker Österreicher könnte Patrick Konrad bei der Tour of Austria begleiten: Skibergsteiger Paul Verbnjak, der im Development-Team von Lidl-Trek unter Vertrag steht.


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