Kammerhofmuseum Bad Aussee: Große Ausstellung zu “1945 Kriegsende am Schauplatz Ausseerland” eröffnet

Vor 80 Jahren ging in Europa der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschland am 8. Mai zu Ende Ein besonderer Anlass für Gedenkfeiern, aber auch für eine Ausstellung im Kammerhofmuseum Bad Aussee. Am 8. Mai wurde die Ausstellung “1945 Kriegsende am Schauplatz Ausseerland” eröffnet.

Zahlen/Daten/Fakten

Ausstellungsdauer:

9. Mai bis 31. Oktober 2025

Im Frühjahr 1945 war die drohende Niederlage des nationalsozialistischen Reichs durch die anrollenden Armeen der Alliierten augenscheinlich. Viele Menschen begaben sich aus unterschiedlichen Gründen in das von Bomben verschonte Ausseerland, das Herz der angeblichen „Alpenfestung“.

Auch ein Teil der nationalsozialistischen Elite fand sich hier ein. Der Organisator der Judenvernichtung, Adolf Eichmann, zog sich mit einem Teil seines Einsatzkommandos nach Altaussee zurück, wo sich auch der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, Ernst Kaltenbrunner, einfand und letzte Befehle gab.

Es waren auch mehrere osteuropäische Exilregierungen in Altaussee einquartiert, die Familie Joseph Goebbels hielt sich wiederholt in Gößl auf, unweit des Toplitzsees. Dort nahm auch die größte Geldfälscheraktion aller Zeiten ihr Ende.

Die Ausstellung geht auch den Spuren dieses geheimnisumwitterten Kapitels aus der Endphase des Dritten Reichs nach. Sie erzählt auch von den letzten Resten an SS-Truppen im Gebirge, dem ersten Jahr der amerikanischen Besatzung im überbevölkerten Ausseerland, den Nachkriegs-Aktionen der „Freiheitsbewegung Ausseerland“ und vielem mehr.

Autoren:

Mag. Wolfgang Eckel, Hans Fuchs, Dr. Stephanie Salzmann,

Univ. Prof. Dr. Ulrich Schlie, Mag. Hans Michael Roithner

Gesamtleitung:

Verein „ARGE Ausseer Kammerhofmuseum,

Mag. Sieglinde Köberl

Kurcafé – Konditorei / Bad Aussee:

Freitag, 09. Mai 2025, 19 Uhr | „Das verlorene Gold der Alpenfestung“

Filmvorführung | Terra mater 2015, Drehbuch und Regie: Manfred Christ

Anschließende Diskussion zur Deutung der Vergangenheit mit

Manfred Christ, Wolfgang Eckel und Hans Fuchs

Fotos zur Eröffnung:©ARF/Pamela Binder

Der 1. Pearson Raid 1945 am 8. Mai 2025

Vor exakt 80 Jahren sammelte sich am 8. Mai um 10:30 im Raum Schwanenstadt-Tuffeltsham-Redlham eine Sondereinheit (Task Force) der 3. US Armee (Patton´s Army). Ihr Auftrag: am letzten Kampftag des 2. Weltkrieges in Europa unter dem Kommando des Majors Ralph Emerson Pearson die ungarischen Kronjuwelen in Altaussee zu holen und nach Vöcklabruck zum Hauptquartier der 80. US Infanteriedivision zu bringen. Um 11:30 startete die Truppe ihre Fahrt ins Zentrum der „Alpenfestung“ nach Altaussee.

Statt der Kronjuwelen fand diese Einheit um 15:30 in Altaussee ein Salzbergwerk voller Kunstschätze und im Ausseerland zahlreiche weitere Lagerorte von Kunstwerken aus Österreich und Europa.

Lange bevor die berühmten „Monument Men“ ins Salzkammergut kamen begann diese Einheit nun, die Kunstwerke zu sichern und das Ausseerland zu besetzen.

Eine Minute nach Mitternacht war der Krieg am 9.Mai 1945 in Europa auch offiziell zu Ende.

Die Task Force Pearson mit Major Ralph E. Pearson (in dunkler Jacke im Vordergrund) vor dem Eingang in das Salzbergwerk Altaussee. Foto: Signal Corps US Army

Mag. Wolfgang G. Eckel

Die Fahrt der Enthusiasten in Jeeps durch das Salzkammergut

Am 8. Mai 2025 erinnerte nun eine Gruppe von Enthusiasten in originalgetreuen Fahrzeugen („Jeeps“) in authentischen Uniformen an diese Fahrt. Ein Lastkraftwagen war ebenfalls dabei: dieser Lastwagen war 1945 vorgesehen, um die ungarischen Kronjuwelen am 8. Mai nach Vöcklabruck zurückzubringen.

Die Route des Konvois führte am 8. Mai 2025 über die ehemaligen Straßen ab 11:30 von Redlham, Pinsdorf, Gmunden, Traunkirchen, Ebensee, Bad Ischl, Goisern nach Bad Aussee (Kurhausplatz) und Altaussee (Parkplatz Amtshaus) und weiter zum Salzbergwerk.

Der Konvoi traf am oberen Markt zur Ausstellungseröffnung „1945 – Kriegsende am Schauplatz Ausseerland“ im Ausseer Kammerhofmuseum ein.

Fotos:©ARF

Diorama von Günther Seebacher

Mehr in einem ARF – Fernsehbericht

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at