Eigenständig – Steirisch – Reformorientiert – die Steiermarkpartei
Am 18. Mai jährt sich die Gründung der Steirischen Volkspartei bei den Kreuzschwestern in Graz zum 80. Mal. Die Steirische Volkspartei ist die einzige Partei, die seit 80 Jahren ununterbrochen mit wichtigen Ressorts in der Landesregierung vertreten ist und dabei 69 Jahre den Landeshauptmann gestellt und damit die Steiermark entscheidend mitgeprägt hat. Sie ist traditionsbewusste Reformkraft in Bund und Land – die Steiermarkpartei.
Zwei Bundesparteiobmänner, ein Bundeskanzler, ein Vizekanzler und zahlreiche Mitglieder diverser Bundesregierungen sind aus ihr hervorgegangen.
Einige Beispiele der erfolgreichen Reformorientierung und Eigenständigkeit
Da von 1945 an, als die Volkspartei bei den ersten Wahlen sowohl im Bund als auch im Land die absolute Mehrheit erzielte, bis 1953 Nationalrats- und Landtagswahlen zum gleichen Zeitpunkt stattfanden, ging die Steirische Volkspartei nach Stimmenverlusten 1949 auf Reformkurs und erhob 1951 auf einem Landesparteitag den Ruf nach einem entschiedeneren Kurs und neuen „Männern“ auf Bundesebene. Als 1953 bei den zusammengelegten Wahlen die Volkspartei trotzdem in Bund und Land die Stimmenmehrheit verlor und lediglich durch die Wahlarithmetik ein Mandat vorne blieb, entschied sich Landeshauptmann Josef Krainer sen. für künftighin eigenständige steirische Landtagswahlen zu einem getrennten Termin, was 1957 zu einem großen Erfolg führte. In dieser Zeit begann Hanns Koren unter dem Schutzmantel Krainers die vielbeachtete liberale und offene Kulturpolitik, für die „steirischer herbst“ und Forum Stadtpark als Beispiele genannt seien. Da die Volkspartei 1959 bei den Nationalratswahlen wiederum in die Situation des Jahres 1953 kam, setzten sich die Steirer an die Spitze der Reformbewegung und zunächst wurde der steirische Landesparteiobmann Alfons Gorbach und später der Salzburger Josef Klaus Bundeskanzler, der 1966 bei Nationalratswahlen als Spitzenkandidat die absolute Mehrheit errang, die Mehrheit aber 1970 an die SPÖ unter Bruno Kreisky verlor. Dies führte in der Steiermark zu einem intensivierten Kurs der Reform und Eigenständigkeit, eingeleitet von Landeshauptmann Josef Krainer sen. über Friedrich Niederl und Josef Krainer jun.
Das große Reformprogramm „Modell Steiermark“ wurde zu einem Markenzeichen. Gleichzeitig wurden enorme Anstrengungen zur Bewältigung des schwierigen wirtschaftlichen Strukturwandels, ausgelöst durch die Krise der verstaatlichten Industrie, und zum forcierten Ausbau vor allem der Verkehrsinfrastruktur unternommen.
Unter Landeshauptmann Waltraud Klasnic wurde die Steiermark auch durch den EU-Beitritt Österreichs und später seiner Nachbarn und durch die Vorarbeiten in der steirischerseits initiierten „ARGE Alpen-Adria“ zu einer Zukunftsregion im Herzen Europas, mit Top-Wirtschaftsdaten. Hermann Schützenhöfer wiederum initiierte mit seiner SP-Gegenüber Franz Voves die steirische Reformpartnerschaft, die insbesondere mit der Gemeindestrukturreform österreichweit Aufsehen erregte. In der Amtszeit Schützenhöfers und Drexlers war und ist auch heute noch die Steiermark auch die Topforschungsregion Österreichs und mit einer F&E-Quote von über 5% mit an der Spitze der europäischen Regionen. Manuela Khom setzt unter schwierigen Bedingungen nach der Landtagswahlniederlage 2024 beherzt und mit großem Engagement den traditionsreichen Kurs der Eigenständigkeit und Zukunftsorientierung der Steirischen Volkspartei fort.
VP-Landesparteiobleute
1945-1946: Alois DIENSTLEDER
1946-1965: Alfons GORBACH (1962-1965 mit Theodor PIFFL-PERCEVIC als geschäftsführendem Landesparteiobmann)
1965-1971: Josef Krainer sen.
1972-1980: Friedrich NIEDERL (mit Josef Krainer jun. als geschäftsführendem Landesparteiobmann)
1980-1995: Josef KRAINER jun. (1989-1995 mit Gerhard Hirschmann als geschäftsführendem Landesparteiobmann)
1996-2005: Waltraud KLASNIC
2006-2022: Hermann SCHÜTZENHÖFER
2022-2024: Christopher DREXLER
seit Dezember 2024: Manuela KHOM (geschäftsführend)
VP-Landeshauptleute der Steiermark
1945-1948: Anton PIRCHEGGER
1948-1971: Josef KRAINER sen.
1971-1980: Friedrich NIEDERL
1980-1996: Josef KRAINER jun.
1996-2005: Waltraud KLASNIC
2015-2022: Hermann SCHÜTZENHÖFER
2022-2024: Christopher DREXLER
Kurzbiografien der Landeshauptleute, Landesparteiobleute und Bundesparteiobmänner, die der Steirischen Volkspartei angehörten – in alphabetischer Reihenfolge:
Alois DIENSTLEDER (1885-1946), 19933/34 Landeshauptmann, 1945 Landeshauptmannstellvertreter, 1945/46 Landesparteiobmann
Christopher DREXLER (geb. 1971), 2003-2014 VP-Landtagsklubobmann, 2014-2022 Landesrat, 2022-2024 Landeshauptmann und Landesparteiobmann, seit 2024 Zweiter Landtagspräsident
Alfons GORBACH (1898-1972), 1946-1965 Landesparteiobmann, 1960-1963
VP-Bundesparteiobmann, 1961-1964 Bundeskanzler
Manuela KHOM (geb. 1963), 2010 Landtagsabgeordnete, 2015-2019 Zweite Landtagspräsidentin, 2019-2024 Landtagspräsidentin, seit 2024 Landeshauptmannstellvertreterin und geschäftsführende Landesparteiobfrau
Waltraud KLASNIC (geb. 1945), 1983-1988 Dritte Landtagspräsidentin, 1988-1993 Landesrätin, 1993-1996 Landeshauptmannstellvertreterin, 1996-2005 Landeshauptmann und Landesparteiobfrau
Josef KRAINER sen. (1903-1971), 1945-1948 Landesrat, 1948-1971 Landeshauptmann, 1965-1971 Landesparteiobmann
Josef KRAINER jun. (1930-2016), 1971-1980 Landesrat, 1972-1980 geschäftsführender Landesparteiobmann, 1980-1996 Landeshauptmann und Landesparteiobmann
Friedrich NIEDERL (1920-2012), 1971-1980 Landeshauptmann, 1972-1980 Landesparteiobmann
Anton PIRCHEGGER (1885-1949), 1934-1938 Landtagspräsident, 1945 Landesrat, 1945-1948 Landeshauptmann
Josef RIEGLER (geb. 1938), 1983-1987 Landesrat, 1987-1989 Landwirtschaftsminister, 1989-1991 Vizekanzler und VP-Bundesparteiobmann
Hermann SCHÜTZENHÖFER (geb. 1952), 1994-2000 VP-Landtagsklubobmann, 2000-2005 Landesrat, 2005-2015 Landeshauptmannstellvertreter, 2006-2022 Landesparteiobmann, 2015-2022 Landeshauptmann