Mit Barbara Frischmuth ist nicht nur eine der bedeutendsten Stimmen der österreichischen Literatur verstummt – auch die WASNERIN, das Ausseerland und die vielen Weggefährt:innen verlieren eine Freundin, eine Förderin und eine feinfühlige Begleiterin.
Barbara Frischmuth war weit mehr als eine Autorin von Rang. Sie war ein Mensch, der mit offenen Augen durchs Leben ging, mit großem Respekt vor der Natur, mit Neugier auf andere Kulturen und einem leisen, aber klaren Engagement für das Wort, für das Denken, für die Freiheit.
In der WASNERIN war sie über viele Jahre hinweg eine geschätzte und treue Begleiterin der Literarischen Momente. Sie hat gelesen, zugehört, weitergedacht. Sie hat junge Autor:innen bestärkt, ermutigt, ihre Literatur gesehen und gewürdigt. Es war ihr ein Anliegen, die Begeisterung für Sprache weiterzugeben – nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe, im echten Austausch. Ihr feiner Humor, ihre kluge Zurückhaltung und ihr weites Denken machten jede Begegnung mit ihr besonders.
Sie war nicht nur zu Gast – sie hat auch geschenkt: Ableger von Rosen aus ihrem Garten fanden ihren Platz im Alpenworte-Garten der WASNERIN und blühen dort nun weiter, als poetische Spur und lebendige Erinnerung.
Auch das Festival Literasee, das Literatur auf höchster Plateauebene bringt, hat Barbara Frischmuth mit Neugier und Wohlwollen begleitet – zweimal war sie selbst als Autorin zu Gast.
Geboren in Altaussee, gehörte sie zur Landschaft wie das Spiel von Licht und Nebel über dem See. Ihre Geschichten, ihre Essays, ihre Gedanken: Sie waren durchdrungen von der Verbindung zur Natur, zum eigenen Garten, zur Sprache der Pflanzen und Menschen – und zugleich geprägt von einem offenen Blick auf die Welt, auf das Andere, das Fremde, das Verbindende.
Barbara Frischmuth hinterlässt ein Werk, das bleibt. Und sie hinterlässt Spuren – in den Köpfen, in den Herzen, in der Literatur. Und auch in der WASNERIN.
In großer Dankbarkeit und tiefer Verbundenheit
Das Team der WASNERIN