Der Maibaum – wie ist das Brauchtum entstanden?

Der Maibaum ist ein Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol, früher tanzte man Volkstänze ihm ihn herum. Auch heute noch gibt es zahlreiche Bräuche rund um den Maibaum (Maibaumstehlen, Maibaum-Versteigern u.a.).
Meist finden am 1. Mai große Dorf- oder Stadtfeste mit Musik, Tanz, Essen und Kinderprogramm beim Maibaum statt. Im Rahmen dieser Feiern können sich beim Maibaum-Kraxeln die Jugendlichen in Kletterwettkämpfen messen. Um die Angelegenheit zu erschweren, wird der Stamm des Maibaums manchmal mit Seife eingerieben.

Entstehung & Entwicklung

Die Herkunft des Maibaums und dessen Brauchtum ist umstritten. Vermutlich liegt sein Ursprung bereits bei den alten Germanen und deren Verehrung diverser Waldgottheiten. In diesem Zusammenhang muss auch die von den Germanen verehrte Donareiche erwähnt werden, die dem Gott Donar bzw. Thor geweiht war und bei Geismar (Nordhessen) stand. Sie wurde der Legende nach vom hl. Bonfatius gefällt.

Wie mit vielen heidnischen Bräuchen geschehen, vermischte sich beim Maibaum im Laufe der Jahrhunderte heidnisches mit christlichem Brauchtum. Denn nach einem überlieferten Bericht aus der Eifel gab es im 13. Jahrhundert in einigen Orten einen Pfingstbaum. Ebenfalls wird auch heute noch in Thüringen an etlichen Orten ein so genannter »Maien« zu Pfingsten gesetzt. Zudem wird der Maibaum in einigen Gegenden auch als »Marienbaum« bezeichnet.

Die heutige Form des Maibaums, ein hoher Stamm mit belassener grüner Spitze und Kranz, ist seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Ab dem 19. Jahrhundert kam er dann auch als Ortsmaibaum für die selbstständigen Gemeinden auf, auch als Zeichen ihres Selbstbewusstseins. Im Laufe der Zeit ist aber ein stark lokales Brauchtum entstanden, welches sich oft schon von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet.

Der Maibaum steht seither für Gedeihen und Wachstum sowie für Glück und Segen

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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