„Im Tanzsalon“ heißt die neue CD bzw. Platte des „Hinterbergischen Musikquartetts“ – Paganin Soatnquartett – die bereits zum 5. Mal (vorher in Vöcklabruck, Wien, Graz, Gröbming) vorgestellt wurde.
Diesmal im „schönsten Zimmer des Ausseerlandes“, im Kaiserzimmer des Kammerhofmuseums Bad Aussee, am 9. Oktober 2025, wie Patrick Paganin bei seiner Begrüßung freudig mitteilte.
Mit Innovation und Mut – laut Homepage – zur Genremischung spielt sich das „Pagagnin Soatnquartett“ quer durch das Repertoire von Django Reinhardt und der Größen der Swing-Ära und schreckt dabei auch nicht von der Musik des Balkans sowie der traditionellen Musik des Alpenraums zurück.
Die hoch motivierten Musiker und „Soatnspieler“ gaben ihr Bestes von sich und „spielten im wahrsten Sinne des Wortes auf, was das Zeug hält“: Partick Paganin am Stehbass, Philipp Schachner an der Geige, Jakob Rodlauer als Django Reinhardt „Nachkomme“ an der Solo-Gitarre, Johannes Greimeister an der Schlaggitarre.
In der 2. CD, die diesmal in Bad Goisern, im Spielzimmer 4822, produziert wurde, mit dem Titel „Im Tanzsalon“, begibt sich das Quartett auf eine Reise in die frühe Swing- und Schlagerwelt Europas und gräbt längst vergessene Perlen der deutschsprachigen Jazzmusik des frühen 20. Jahrhunderts aus. Das Booklet informiert präzise .Keine Anglizismen in den Beschreibungen und vor allem nur Beschreibungen der Komponisten ohne eigene „Selbstdarstellungen“.
Das freudvolle Musizieren und abwechslungsreiche Spielen steht im Vordergrund.
Hoch löblich, dass sie sich dieser grandiosen Melodien angenommen haben und auf persönliche Art und Weise interpretieren. Der „Hinterberger Django Reinhardt“ (Jakob Rodlauer) genießt das traditionelle Spiel eines „Zigeuner- und Gipsy-Swings“.
Der „europäische Jazzstil“ der 1920er Jahre, den Django Reinhardt schuf, gestattet eben auch den französischen Walzer (valses musettes) und die wunderbare, rhythmische wie einfühlsame „Zigeunermusik“.
Zum Tanzen wären die Gäste auch sicher bereit gewesen, das ehrwürdige Zimmer ließ es aus Raumkapazität nicht zu.
Das „wilde Berlin der Zwischenkriegszeit“ (voriges Jahr wurde in diesen Räumen die Wolfgang Gurlitt Ausstellung gezeigt) und die österreichische Operette dienen als Inspiration für die CD/Vinyl Aufnahmen.
Die Kostproben des einzigartigen Liedgutes wurden begeistert aufgenommen.
„Wenn Du glücklich bist, wenn mein Mund dich küsst“ (1929,Young/ Rotter), “Ausgerechnet heute Abend“ (1959 Panzuti/Schumann/Siegl) oder “Ich liebe die Sonne, den Mond und die Sterne“(1939 Wittkopp/Funk) gingen „unter die Haut“.
Vielleicht trifft man sich wirklich „Beim 5 Uhr-Tee im Strandcafe“ (1935 Mohr/Leonardi), wo der „Schöne Gigolo, armer Gigolo“(1928 Casucci/Brammer) bereits auf „Dich“ wartet.
Das Ambiente passte zum Programm, die Präsentation – neben Eigenkompositionen von Jakob Rodlauer – kann man als mehr als gelungen bezeichnen! Die Lockerheit und Spielfreude der Gruppe begeisterte den Fanclub zur vollsten Zufriedenheit. Der Tanzsalon = das Kaiserzimmer wurde würdevoll belebt. Was werden sich wohl die ehemaligen Kaiser des Kammerhofmuseums an diesem Abend gedacht haben?
Foto/Bericht: Doris Bittmann








