LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang: „Alles tun, um die Steiermark auf sicherem Weg zu halten”
Die Steiermärkische Landesregierung ist am 16. und 17. November in Stainz zu einer Klausur zusammengekommen. Das Generalthema, dem sich die Regierungsmitglieder gewidmet haben, war „Arbeit und Beschäftigung”. Denn immerhin befindet sich die Steiermark im besonders herausfordernden Spannungsfeld zwischen steigender Arbeitslosigkeit und einem sich weiter zuspitzenden Arbeitskräftemangel. Inhaltlich wurde die Landesregierung zum Start der Klausur vom Chefökonomen der Industriellenvereinigung, Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein, beraten. Thema waren außerdem die weiteren Schwerpunkte der Landesregierung in den kommenden Monaten.
Entscheidend für eine Konjunkturerholung werde ein Wiederanspringen des Exports und ein Anstieg bei den Investitionen sein. Ob und wann diese Impulse der österreichischen und steirischen Wirtschaft aus der Krise helfen, lässt sich derzeit noch nicht verlässlich prognostizieren. Dementsprechend wird die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr steigen, der Zuwachs bei der Beschäftigung stark abflachen, der bestehende Fachkräftemangel in bestimmten Sektoren des Arbeitsmarktes dennoch weiter aufrecht bleiben. Obwohl nur sieben Prozent der Industrieunternehmen derzeit bereit sind, neue Beschäftigte aufzunehmen, kommen auf einen angehenden Lehrling in der Steiermark immer noch mindestens zwei freie Lehrstellen.
Für Helmenstein ist der heimische Arbeitsmarkt und das Fachkräftepotenzial eine der größten Stärken unseres Landes und damit eine wesentliche Chance im globalen Standortwettbewerb. Das duale Bildungssystem, die Innovationsstärke und der Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung seien eine solide Basis, die die Steiermark nutzen könne, um den Wohlstand für die Menschen im Land zu sichern und auszubauen. Dazu sind gezielte Maßnahmen notwendig, die die Steiermärkische Landesregierung in ihrer Klausur definiert hat.

© Land Steiermark
Konjunkturbelebung insbesondere in der Baubranche
Die Steiermärkische Landesregierung hat über alle Ressorts hinweg Maßnahmen und Projekte definiert und erarbeitet, die ab sofort beginnend in den kommenden Jahren in der steirischen Bauwirtschaft eine Wertschöpfung in der Höhe von rund 1,8 bis zwei Milliarden Euro auslösen werden. Dies umfasst sowohl die Investition in landeseigene Gebäude und Infrastruktur, die Unterstützung kommunaler Bauvorhaben, Bauvorhaben im Gesundheitsbereich als auch Fördermaßnahmen für bauliche Investitionen steirischer Betriebe in Wirtschaft und Tourismus. Die Landesregierung gibt damit ein deutliches Bekenntnis zur steirischen Bauwirtschaft und den von ihr beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab.
Einen der wesentlichsten Impulse setzt die Landesregierung zudem mit der Wohnbauoffensive weiß-grün. Damit können pro Jahr unmittelbare Gesamtinvestitionen von rund 640 Millionen Euro ausgelöst werden. Die Offensive umfasst insbesondere die Sanierungsförderung NEU, den Wohnbonus und die Geschoßbauförderung NEU.
Maßnahmen zur Konjunkturbelebung in der Bauwirtschaft werden auch mit Mitteln aus der Förderung der Ländlichen Entwicklung und aus der Wirtschaftsförderung gesetzt. Der Schwerpunkt liegt dabei jeweils auf der Stärkung der Orts- und Stadtkerne, die ein ressortübergreifendes Anliegen der Landesregierung ist.
Mehr Personal für den Gesundheits- und Pflegebereich durch bessere Rahmenbedingungen und Ausbildungsoffensive
Rund 130 Millionen Euro stellt die Steiermärkische Landesregierung jedes Jahr bereit, um die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte, des Pflegepersonals sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen in der KAGes deutlich anzuheben. Mit der Steigerung der Einstiegsgehälter um über 25 Prozent wurde die Bezahlung ins österreichweite Spitzenfeld gehoben, um wieder mehr Gesundheitspersonal für die steirischen Spitäler gewinnen zu können. Darüber hinaus wird eine Reihe an Anreizen für die Bediensteten geboten und durch Entbürokratisierung soll mehr Zeit für die Arbeit an und mit den Patientinnen und Patienten bleiben. Diese Ziele sollen neben den höheren Gehältern etwa durch den Ausbau des Kinderbetreuungsangebots, die Reduzierung von Dokumentationspflichten sowie mehr Dienstplansicherheit erreicht werden.
Um mehr qualifizierte Interessentinnen und Interessenten für die Pflege zu finden, werden an den 15 Ausbildungsstandorten der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Zuge einer Ausbildungsoffensive eine Reihe an Maßnahmen umgesetzt.
Weiterer Ausbau der FH-Studienplätze im Gesundheitsbereich – 435 Pflege-Absolventen pro Jahr und mehr Plätze für medizinisch-technische Dienste
Das Interesse an den Fachhochschul-Studien für die Gesundheitsberufe ist weiterhin groß. Daher werden – wie in den Bedarfs- und Entwicklungsplänen berechnet und vorgeschlagen – die Anfängerstudienplätze laufend weiter ausgebaut. Seit dem Start des Studienganges 2016 wurden die Anfängerstudienplätze für Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Joanneum von 36 auf 252 erhöht. Die vor wenigen Wochen präsentierte Kooperation mit den Barmherzigen Brüdern macht einen weiteren Ausbau auf insgesamt rund 300 möglich.
In den kommenden Jahren soll der Ausbau aber weitergehen. Darüber hinaus soll das Studium der Gesundheits- und Krankenpflege auch berufsbegleitend und als Weiterbildung für Diplompflegekräfte, Pflegefachassistenten und Pflegeassistenten angeboten werden. Das Ziel des Ausbauplans der Landesregierung liegt bei rund 435 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr.
Unter den Gesundheitsberufen besteht auch zusätzlicher Bedarf an den sogenannten medizinisch-technischen Diensten – wie etwa Physiotherapie, Logopädie oder Radiologietechnologie. Daher kommt es auch hier mit dem Herbstsemester 2024 zu einer ersten Aufstockung der Plätze in den Studiengängen Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Logopädie und Radiologietechnologie. Ein zweiter Ausbauschritt soll für die kommenden Jahre vorbereitet werden.
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