Kurzbericht vom WAF-Forum in Kooperation mit Radio Freequenns in Liezen
am 9. November 2023
Gemeinsam mit Radio Freequenns wurde in der Region Liezen zu einem ersten regionalen WAF-Styria – Frauenforum im Bundesschulzentrum Liezen eingeladen. 15 Frauen aus dem Ennstal und dem Steirischen Salzkammergut trafen sich für einen interessanten Austausch. Sie beleuchteten in einem für das Women*s Action Forum typischen „Speeddating“ und einem Worldcafé ihre jeweiligen Erfahrungen in Tourismus und Wirtschaft, die je nach Generation, Lebensform und Berufsstand Unterschiede aber auch Vergleichbares aufweisen. So wurde über Rollenbilder & Traditionen und deren Hartnäckigkeit, über Chancen und Risiken beim Generationenwechsel und die Bedeutung von weiblicher Leistung in und für die Region diskutiert und reflektiert. Gemeinsam wurden mögliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen erörtert und auch gegenseitige Ermutigung und Stärkung kam nicht zu kurz. Deutlich zeigte sich, dass das Image des Tourismus immer noch sehr ramponiert ist, obwohl es einige Betriebe gibt, die inzwischen gute Arbeitsbedingungen bieten. Aber es gibt immer noch Verbesserungsbedarf. Ein schönes Zeichen ist, dass viele Betriebe von Frauen geführt werden.
Bezogen auf die Rahmenbedingungen war die Forderung nach mehr und besserer Kinderbetreuung zentral (Betriebskindergärten, Modelle betriebsübergreifende Kooperationen, flexibleren Öffnungszeiten, Wochenend- und Verstärkung am Nachmittag und Abend). Dazu kommt der Wunsch nach familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen, nach mehr Kontrolle beim Arbeitsrecht und bezahlten Überstunden; bzgl. leistbarem Wohnen steigt der Druck deutlich. Um junge Frauen (und Familien) in der Region zu halten, wurde auf mehr attraktive Ausbildungsformen (universitäre Ausbildung) und attraktive Jobs verwiesen. Unabhängige öffentliche Mobilität spielt ebenfalls eine große Rolle. Generell gibt es eine große Verbundenheit zur Region, weil sie auch eine hohe Lebensqualität aufweist, somit auch das Interesse, gerne zu bleiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Auch im Bezirk Liezen gibt es viele Rückkehrerinnen, die sich bewusst einbringen und engagieren.
Übereinstimmung gab es darüber, dass die Leistungen der Frauen in Beruf und Gesellschaft sichtbarer gemacht und höher wertgeschätzt werden. Es müsse Mut zur Veränderung bewiesen werden, auch wenn es unbequem ist, denn: „Nur wer eigene Wege geht, hinterlässt Spuren“
Lisa Rücker und Edith Zitz vom WAF-Styria-Frauenforum und Hilde Unterberger von Radio Freequenns sind sich einig: „Dieses Treffen war ein gelungenes Beispiel für die Bedeutung von Raum für neue Begegnungen und Vernetzung – damit wir wissen, wir sind nicht allein!“ Und sie denken bereits an WAF-Folgeveranstaltungen im Bezirk Liezen.
Foto: ©Radio Freequenns
