VCÖ: In sechs steirischen Bezirken kein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr in den vergangenen 10 Jahren

VCÖ: Aber sechs Kinder wurden bei Verkehrsunfällen getötet, fast 3.000 verletzt

VCÖ: Weitere Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem setzen

VCÖ (Wien, 20. Oktober 2023) – Wenn es um tödliche Kinderunfälle im Straßenverkehr geht, kann nur eine Zahl das Ziel sein: Null. Dieses Ziel haben in den vergangenen zehn Jahren in der Steiermark die Landeshauptstadt Graz und sechs Bezirke erreicht, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Leider kamen in der Steiermark aber sechs Kinder bei Verkehrsunfällen ums Leben, fast 3.000 wurden verletzt. Mit mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet kann die Verkehrssicherheit nicht nur von Kindern deutlich erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Das Ziel “kein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr” haben in den vergangenen zehn Jahren Graz sowie die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag, Deutschlandsberg, Leoben, Murau, Murtal und Südoststeiermark erreicht, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. In den Bezirken Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld, Leibnitz und Weiz gab es in den vergangenen zehn Jahren jeweils einen tödlichen Verkehrsunfall eines Kindes, im Bezirk Liezen waren zwei Todesopfer zu beklagen. Insgesamt verloren allein in den vergangenen zehn Jahren in der Steiermark sechs Kinder im Straßenverkehr ihr Leben, fast 3.000 wurden verletzt. Heuer gab es einen tödlichen Kinderunfall im Straßenverkehr, nämlich im Bezirk Leibnitz.

Insbesondere im Ortsgebiet, wo Kinder zur Schule gehen oder in der Freizeit unterwegs sind, ist es wichtig, Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem zu setzen. Verkehrsberuhigung, ein lückenloses Netz an ausreichend breiten Gehwegen und eine gute Rad-Infrastruktur sind für die sichere Mobilität von Kindern sehr wichtig, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Auch Schulstraßen erhöhen die Sicherheit der Kinder. Bei Schulstraßen wird eine halbe Stunde vor Schulbeginn die Straße vor der Schule in eine autofreie Fußgängerzone umgewandelt.

Gefahren sind zu hohes Tempo und zu viel Kfz-Verkehr, unübersichtliche Kreuzungen und Straßenübergänge oder fehlende Geh- und Radwege. “Wird ein Kind von einem Pkw mit 50 km/h angefahren, dann entspricht das einem Sturz aus 10 Meter Höhe. Deshalb ist es so wichtig, dass es im Ortsgebiet mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 gibt”, verdeutlicht VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Österreichweit mehr als 280 Gemeinden und Städte – darunter 36 aus der Steiermark, wie Bad Aussee, Frohnleiten, Graz, Leoben, Liezen und Weiz – fordern von Österreichs Bundesregierung eine Reform der Straßenverkehrsordnung, damit es Gemeinden und Städten erleichtert wird, Tempo 30 umzusetzen, etwa auf Durchzugsstraßen vor Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen.

Einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit von Kindern leisten auch öffentliche Verkehrsmittel, betont der VCÖ. Der Ausbau und die Verbesserung des Angebots ermöglichen zum einen den Kindern sicherer mobil zu sein, zum anderen können dann auch mehr Erwachsene auf Bahn oder Bus umsteigen, wodurch die Unfallgefahren durch den Autoverkehr zurückgehen.

Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (0699)18932695

VCÖ: In sechs steirischen Bezirken kam es in den vergangenen 10 Jahren zu einem tödlichen Kinderunfall (bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückte Kinder (2023-2014) / verletzte Kinder (2022-2013))

Graz: kein tödlicher Kinderunfall/ 831 Kinder verletzt

Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: kein tödlicher Kinderunfall/ 185 Kinder verletzt

Bezirk Deutschlandsberg: kein tödlicher Kinderunfall/ 151 Kinder verletzt

Bezirk Leoben: kein tödlicher Kinderunfall/ 128 Kinder verletzt

Bezirk Murau: kein tödlicher Kinderunfall/ 64 Kinder verletzt

Bezirk Murtal: kein tödlicher Kinderunfall/ 166 Kinder verletzt

Bezirk Südoststeiermark: kein tödlicher Kinderunfall/ 177 Kinder verletzt

Bezirk Graz Umgebung: 1 Kind tödlich verunglückt/ 369 Kinder verletzt

Bezirk Hartberg bei Fürstenfeld: 1 Kind tödlich verunglückt/ 212 Kinder verletzt

Bezirk Leibnitz: 1 Kind tödlich verunglückt/ 201 Kinder verletzt

Bezirk Weiz: 1 Kind tödlich verunglückt/ 187 Kinder verletzt

Bezirk Liezen: 2 Kinder tödlich verunglückt/ 212 Kinder verletzt

Steiermark: 6 Kinder tödlich verunglückt/ 2.991 Kinder verletzt
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at