In Grundlsee wird wieder Kalk gebrannt

Im Rahmen der Simple Smart Buildings Workshopreihe wurde von 4. bis 8. September 2023 in Gößl die Instandsetzung eines historischen Kalkofens unter dem Titel „Gewölbemauern, Kalkbrennen, Kalklöschen“ fortgesetzt.  

Gemeinsam mit den Leitern Hannes Weissenbach und Karl Stingl haben über 20 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen den Kalksteinofen für das Brennen vorbereitet. Dabei wurde zuerst ein Steingewölbe im Inneren des Ofens gesetzt und dieses anschließend mit Kalkstein aus der Region befüllt.

Danach folgte das Highlight dieses Workshops, nämlich das Anfeuern. Insgesamt dauerte dieser archaische Vorgang 5 Tage, an denen der Ofen auf über 1000 Grad aufgeheizt wurde und diese Temperatur Tag und Nacht beibehalten werden musste.

Durch das anschließende Löschen des Brandmaterials entsteht der sogenannte Sumpfkalk oder auch Branntkalk. Dieser ist das Ausgangsmaterial für verschiedene Baustoffe.

Verdünnt mit Wasser als Anstrich, mit Sand und Wasser als Kalkmörtel.

Kalkmörtel zeichnet sich durch gute Verarbeitbarkeit und günstige bauphysikalische Eigenschaften aus. Das handwerkliche Wissen über die richtige Verarbeitung ist aber leider nicht mehr in seiner ursprünglichen Breite vorhanden.

Im nächsten Workshop des Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 Projekts „Simple Smart Buildings“, wird im Mai 2024 in Grundlsee der denkmalgeschützte Kaiserliche Stall restauriert. Hier wird die Verarbeitung von Kalkmörtel gezeigt und umgesetzt.

Und das natürlich mit dem selbstgebrannten Kalk!

Informationen unter: www.bildungszentrum-skgt.at

Das Projekt ist eine Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, der Gemeinde Grundlsee, dem Bildungszentrum Salzkammergut, dem Bundesdenkmalamt und den Österreichischen Bundesforsten.

Fotocredit: Lorenz Keiblinger

Der Bau des Gewölbes
Die Befüllung
Das Brennen mit 1000 Grad

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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