VCÖ zu Regionalbahnstudie: Mehr Bahn und Bus für Österreichs Regionen!

Die Bevölkerung in Österreichs Regionen braucht mehr Bahn- und auch Busverbindungen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ zur heute von Greenpeace veröffentlichten Regionalbahnstudie des deutschen Wuppertal-Instituts fest. Die Studie zeigt, dass seit dem Jahr 1995 das Schienennetz in Europa um mehr als 15.000 Kilometer geschrumpft ist, in Österreich um mehr als 650 Kilometer. Der VCÖ weist darauf hin, dass ein gutes öffentliches Verkehrsangebot nicht nur die CO2-Emissionen reduziert, sondern auch die Mobilitätsausgaben für die Bevölkerung.

Der Öffentliche Verkehr in den Regionen wurde jahrzehntelang vernachlässigt, die Zersiedelung hat zusätzlich die Autoabhängigkeit verstärkt. “Während früher eine hohe Anzahl an Autos ein Zeichen von Wohlstand war, ist es heute ein Zeichen von Mangel: Mangel an öffentlichen Verkehrsverbindungen und Mangel an Nahversorgung. Es ist unbestritten, dass es in den Regionen mehr öffentliche Verkehrsverbindungen braucht”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot sollte bei regionalen Zentren und Bezirkshauptstädten selbstverständlich sein.

Sowohl in Österreich als auch international zeigt sich, dass die Modernisierung und Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots in den Regionen die Zahl der Fahrgäste stark erhöht. Für Regionen sind sowohl Regionalbahnen als auch die Ausweitung des Busangebots wichtig. Da die Arbeitszeiten flexibler werden und auch Teilzeitarbeit zunimmt, braucht es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten und am späteren Abend ein gutes Angebot. Ergänzend zum Öffentlichen Linienangebot sind nachfrageorientierte Mikro-ÖV Angebote insbesondere für dünner besiedelte Regionen sehr gut geeignet. So gibt es im Südburgenland seit Anfang September ein flächendeckendes Anrufsammeltaxisystem. Und in Vorarlberg beweist seit vielen Jahren der Landbus im Bregenzerwald, dass auch in dünn besiedelten Regionen ein gutes öffentliches Verkehrsangebot angeboten werden kann.

“Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot erhöht die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und stärkt die Region, es verringert die Mobilitätskosten für die Bevölkerung, es erhöht die Verkehrssicherheit und trägt damit zur Entlastung des Gesundheitssystems bei und es reduziert die CO2-Emissionen. Investitionen in den Öffentlichen Verkehr rechnen sich mehrfach”, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Betriebe und Unternehmen können durch Mobilitätsmanagement dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte mit öffentlichem Verkehr zur Arbeit kommen und damit die Auslastung erhöhen. Gleiches gilt für Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen, die die Anreise ihrer Gäste mit Bahn und Bus forcieren können und regionale öffentliche Verkehrsangebote mitfinanzieren können.

Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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