Seit der Corona-Pandemie ergaben sich bei den Verabschiedungen unserer verstorbenen Mitmenschen wesentliche Veränderungen, da die, in Altaussee über Jahrzehnte üblichen Hausaufbahrungen nicht mehr stattfinden konnten. Diese Regelung war ja auch immer schon eine sanitätsbehördliche Besonderheit und ist auch allgemein nicht mehr möglich. Bei den nun zunehmenden Aufbahrungen im „kleinen Totenkammerl im Friedhof“ zeigten sich bald die offensichtlichen Defizite und dass dieser Raum weder in der Größe noch in der Ausstattung den Ansprüchen gerecht wird, selbst wenn sich die Pfarre und die Bestattung Haider um eine feierliche Gestaltung bemühten.
Als zweites Problem wird seit Jahren in der Bevölkerung und bei den Gästen von Altaussee die Notwen- digkeit einer allgemein zugänglichen Toilettenanlage im näheren Umkreis der Kirche angesprochen. Bei kirchlichen Feiern, festlichen Veranstaltungen, Hochzeiten, Konzerten so- wie auch bei den Wanderern auf der Seepromenade ergibt sich immer wieder dieses Bedürfnis. Schon bei der Neugestaltung des Kirchenvorplatzes ist diese Frage im PfarrGemeinde- Rat wiederholt besprochen worden. Die Wünsche für ein öffentliches WC im Nahbereich der Kirche und der Seepromenade wurden auch an die Gemeindeverwaltung herangetragen. So wurde in mehreren gemeinsamen Gesprächen nun in Richtung einer „großen Lösung“ überlegt.
Die Diskussionen dazu laufen seit vielen Wochen und Pläne nahmen konkretere Formen an. Da im Bereich des Friedhofkreuzes eine„rote Zone“ mit Bauverbot besteht, konnte nur an die Errichtung einer neuen Kapelle im erlaubten Bereich gedacht werden. Diese sollte einen würdevollen Rahmen für Aufbahrungen und Verabschiedungen ermöglichen. Mehr Raum für die trauernden Angehörigen und eine neuere technische Ausstattung sollen angeboten werden. In weiterer Folge würde auch das „alte Totenkammerl“ komplett saniert und dann in eine moderne öffentliche Toilettenanlage, von beiden Seiten, Friedhof und Seepromenade begehbar, umgewandelt werden.
Wie bisher schon zweimal im Pfarrblatt veröffentlicht, wollen wir die Bevölkerung über dieses Vorhaben informieren. Mit den betroffenen Grabstellenberechtigten und Anrainern wurden einvernehmliche Gespräche geführt. Konkrete Entwürfe und Kostenplanungen, notwendige Entscheidungen von Ämtern (Bundesdenkmalamt, Wildbachverbau) sind schon erfolgt, Angebote bei einheimischen Firmen wurden ein- geholt. Es wurden die laufenden Maßnahmen regelmäßig mit dem Gemeindeamt abgestimmt. Die letzten Absprachen, die Einrichtung der Baustelle und vorbereitende Arbeiten sollten in den kommenden Wochen erfolgen.
Auf Grund mehrfacher Anfragen wollen wir Bewohner und Mitbürger in Altaussee und die Mitglieder der Pfarre offen über das Vorhaben informieren, da auch die zuletzt gefeierten Verabschiedungen in der Kirche kirchenrechtlich nicht zulässig sind und einer Notverordnung entsprechen. Wir laden alle In- teressierten zu Gesprächen ein und hoffen, dass auch sie diese positive Entwicklung mittragen werden können. Wir sind froh, dass den Altausseern mit dieser neuen Friedhofskapelle ein schönes Umfeld für die zukünftigen Bestattungen, Verabschiedungen und für die Trauer um ihre verstorbenen Angehörigen angeboten werden kann.
Für den Wirtschaftsrat und die Friedhofsverwaltung der Pfarre Altaussee
MR Dr. Hans Petritsch
Quelle: Der Altausseer
Erste Entwurfsansichten der Friedhofskapelle.

