Altaussee: Privilegierte Schützengesellschaft feiert 550 Jahre des Bestehens

Zwischen 15. und 23. September geht es in der “Schießsatt” in Altaussee hoch her: 550 Jahre des Bestehens werden gefeiert. Eingeladen sind Schützen und Nichtschützen, alle Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer und deren Verwandte und Freunde sowie alle traditions- und brauchtumsbewussten Menschen.

In Altaussee ist die älteste Gesellschaft jene auf der „Hohen“ Schießstätte. Es ist durch  die verschollene Chronik nicht mehr genau nachvollziehbar, wann sie gegründet wurde. Anfänglich war dieser Schießstand aber an sich ein verbotener. Das geht aus einem Ansuchen der Altausseer aus dem Jahre 1790 hervor, in dem sie um Bewilligung einer ordentlichen Schießstätte ersuchten welches 1793 mit Zuteilung eines „Vortls“ (einer finanziellen Unterstützung) gewährt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte musste die Schützengesellschaft mehrmals ihre Standorte welchseln. Als letzter dieser Orte wurde um die Jahrhundertwende das Gasthaus “Schießstätte” erbaut und im Jahre 1913 von Fürst zu Hohenlohe unser heute 
bestehendes Heim.

Die älteste in unserem Besitz befindlichen Scheibe aus dem Jahr 1750 zeigt durch ihren Beschuss, dass zur damaligen Zeit bereits das Feuergewehr verwendet wurde.

Zeit der Monarchie

Um das Jahr 1815 wurde der Schützengesellschaft unter Führsprache 
des k.k. Salzoberamtes zu Aussee vom Kaiser ein “Schützenvortheil” zur Ausbildung geschickter Schützen mit einem jährlichen Betrag von 24 Kronen aus dem Salinengefälle bewilligt. Die Ausseer Salzbermeisterschaft hatte darüber zu wachen, dass das Geld bestimmungsgemäß verwendet wurde. Diese Zuwendung fielen mit dem Untergang 
der Monarchie.

Nachkriegszeit

Die schwerste Zeit und die größte Rückschläge erlebte und erlitt die Schützengesellschaft wohl in den letzten Kriegs- und in den ersten Nachkriegsjahren des 2. Weltkrieges.

Allgemeines Desinteresse am Schießsport, Untersagungsbescheide und Vermögensverfallserklärungen von Seiten der Behörden und der Besatzungsmächte sowie der damit verbundene Verfall der Baulichkeiten, besonders der Zieleranlagen legten jede 
aktive Tätigkeit auf Jahre hinaus lahm.

Durch zähes Ringen einiger unentwegter Idealtisten konnte nach über zehnjährigem Stillstand, im Jahre 1954 der Schießbetrieb wieder aufgenommen werde.

500jähriges Bestandsjubiläum

1973 wurde das 500jährige Bestandsjubiläum der “Privilegierten Schützengesellschaft” Altaussee gefeiert. In der damaligen Festschrift hieß es dazu: “Wenn wir heuer das Fest 
des 500jährigen Bestandes der “Privilegierten Schützengesellschaft” Altaussee feiern, so sei dazu gesagt, daß sich nach einem halben Jahrtausend nicht mehr das genaue Jahr der Gründung, ja nicht einmal das Jahrzehnt derselben feststellen läßt. Quellennachweise zufolge wurde aber bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Altaussee, damals mit der Armbrust – nach der Scheibe geschossen.”

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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