Ramsau/Dachstein: „Zahlreiche weitere Kadaver und 200 vermisste Schafe – Notabtrieb in Ramsau am Dachstein“

28.08.23
Mehrere Schafbauern haben aufgrund zahlreicher Wolfsrisse am Dachstein-Plateau ein Monat früher ihre Schafe notabgetrieben. Die Suche der Schafe gestaltete sich sehr aufwändig und schwierig, da sie sich nicht an den üblichen Plätzen aufhielten und in viele kleine Gruppen versprengt waren. Sogar ein Drohnen-Flug brachte keine Unterstützung.


Erschütterndes Ergebnis der Suche
Zahlreiche weitere Kadaver wurden gefunden und zirka 200 Schafe bleiben verschollen. Schafbauer Roland Petersmann fuhr mit 150 Schafen auf die Alm und kam nun mit nur mehr 50 Schafen zurück. So erging es zahlreichen weiteren Almbauern in Ramsau.


Ohnmacht Wut und Perspektivlosigkeit
Ohnmächtig stehen die Almbauern diesem Großraubtier entgegen. Sie müssen zusehen, wie Wölfe in großer Zahl ihre Schafe reißen, hetzen und zum Absturz bring oder so auseinandertreiben und unter Druck setzen, dass sie nicht mehr aufgefunden werden.
Bei einem Deckungsbeitrag von zirka 100 Euro pro Schaf sind die Verluste durch Wolfsrisse und der enorm hohe Aufwand der Betreuung nicht mehr verkraftbar. Die Almbauern bluten emotional und wirtschaftlich aus und eine hunderte Jahre lange Tradition geht sowie ein Lebenswerk gehen verloren.
Fallent zu dieser Tragödie: „Würde die Wolfsverordnung auch in der Steiermark seit dem Auftrieb im Juni in Kraft sein, hätte sehr viel Tierleid verhindert werden können, da die Wölfe bereits seit 2 Wochen gesichtet und fotografiert wurden und ihre Standorte weitgehend bekannt waren.“


Wolfsverordnung – 16 Wochen ohne Ergebnis
Die Steirische Landesregierung arbeitet seit 16 Wochen an einer Wolfsverordnung, ohne Ergebnis. Obmann Gerhard Fallent verärgert: „Die Steirische Landesregierung verbringt bereits 16 Wochen mit einer Abschreibübung, während Wölfe auf den Almen in großer Zahl Schafe töten. Das heißt, Schafe geben ihr Blut für politisches Versagen.“
„Von Schülern erwarten wir, dass sie ihre Aufgaben zeitgerecht und gut erledigen. Schüler, die jedoch nicht einmal eine Abschreibübung gut und zeitgerecht erledigen, werden sicher nicht aufsteigen können“, ist Fallent überzeugt.


Rückblick
Wolfstopp hat am 9. Mai im Rahmen eines Krisengesprächs mit Landesrätin Ursula Lackner und Landesrat Johann Seitinger ein umfassendes Positionspapier übergeben und die rasche in Kraft Setzung einer Wolfsverordnung nach den Vorbildern Niederösterreich und Kärnten gefordert. Der Tenor der Landesräte, war „der Handlungsdruck ist zu gering, deshalb wird es keine Verordnung geben“.
Wolfstopp hat daraufhin mit seinen Allianzpartnern unmittelbar nach dem Gespräch den Handlungsdruck massiv erhöht. Bereits am nächsten Morgen, verkündeten die Landesräte, dass es auch für die Steiermark möglichst rasch eine Wolfsverordnung geben wird.


Oft nur die nächste Wahl und die persönliche Karriere im Blick
Leider ist es für Politiker sehr oft wichtiger, die nächste Wahl und die persönliche Karriere im Blick zu haben, als sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Da wird der Kopf – in der Hoffnung, dass der Sturm vorüberzieht – in den Sand gesteckt. Heiße Kartoffeln werden nicht angegriffen und der Weg des geringsten Widerstands eingeschlagen. Fallent überzeugt: „Politiker, die glauben mit dieser Arbeitsauffassung ihrem Gelöbnis gerecht zu werden und ihre Wähler an der Stange halten zu können, täuschen sich. Sie werden an der Wahlurne die Rechnung präsentiert bekommen.“
Fallent abschließend: „Wolfstopp wird seine bereits breite Allianz weiter ausbauen, um seine Ziele zu erreichen.“

Konsulent Ing. Gerhard Fallent

Obmann

gerhard.fallent@wolfstopp.at

www.wolfstopp.at

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Comments

  1. Naja, weil ja früher nie Schafe abgestürzt bzw durch Unwetter vertrieben sind etc. Wenn mir meine Schafe so viel wert sind, warum werden diese nicht mit Schäfer und Herdenschutzhundde bewacht. Die erhöhten Kosten sollten vom Land usw getragen werden. Es ist einfach nicht möglich, dass Jäger, Bauern und Tierschutzbeauftragte in Einklang arbeiten.

    1. Reinhard B. Ich möchte hier schon sagen das der Wolf in diesen Höhen heimisch war und nur durch die Almwirtschaft der Bauern, vertrieben und Ausgrottet wurde! Der Wolf war früher hier, und er sollte auch wieder bleiben dürfen! Der Hai wird auch nicht gejagt, nur weil er andere Tiere frisst.

    2. Es ist traurig 😢 . Die Almbauern verbringen 1000 Stunden um die Almen zu Roden , zu Bewirtschaften den Gästen heimische Brotuckte anzubieten. Und von der Regierung kommt nichts. Der Wolf hat bei uns keinen Platz mehr.

  2. Bei allem Respekt,es werden 200 Schafe vermisst!
    Waren sie schon einmal am Dachstein Plateau,wissen sie wovon sie da reden?Von wegen Hirtenhunde und einzaeunen ,das is vollkommen unrealistisch!
    wenn man etwas kommentiert,sollte man schon wissen,wovon man redet…
    Es ist schlicht und einfach kein Platz hier bei uns für Wölfe….in Kanada,wo immer auch.aber sein wir doch nicht naiv.da muss man Grenzen setzen.!

  3. Ich kann die Land- und Hüttenwirte zu 100% verstehen. Es ist deren Existenzgrundlage Schafe zu halten bzw. zu züchten. Wenn einem 2/3 der Herde wegfallen, ist das eine Katastrophe und eine Entschädigung von 100€/Schaf einfach nur lächerlich. An alle Tierschützer: Warum ist ein Schaf weniger Wert als ein Wolf? Habt ihr die Bilder nicht gesehen? Die Schafe leben oft noch und gehen qualvoll zugrunde. Wer sucht und birgt die verendeten Schafe? Die fangen an zu stinken, und das auf unseren wunderschönen Almgebieten, die von so vielen Wanderern besucht werden und wo jetzt noch eine schöne Landschaft vorzufinden ist – das ist Geschichte wenn keine Schafe und Kühe mehr aufgetrieben werden können, weil es die Existenz unserer Bauern bedroht!
    Warum wird ein Hund sofort eingeschläfert, wenn er zubeißt? Alles andere wäre unverantwortlich, oder? Es ist eine Frage der Zeit bis Wanderer bzw. Kinder die allein am Schulweg sind, angegriffen werden! Wer schützt die Kinder? Sollen wir einen Zaun bis zur Bushaltestelle machen? Glaubt ihr ernsthaft, dass sich ein Wolf von einem Zaun abhalten lässt? Oder reden wir hier von 2 m hohem Stacheldraht mit Strom (sieht bestimmt schön aus und mehr Stromverbrauch wäre es auch)? Fakt ist: Es ist zu wenig Platz bei uns für Wölfe, die keinen Feind haben bzw. nicht bejagd werden dürfen. Wölfe bekommen 2-6 Junge, man kann sich vorstellen wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn hier nichts unternommen wird. Liebe Politiker, macht endlich die Arbeit, für die ihr so großzügig bezahlt werdet (ohne Hintergedanken, ob die Entscheidung dafür oder dagegen zukünftig bei den nächsten Wahlen ausschlaggebend sein könnte), mit Verstand und Weitsicht und bitte in dem Tempo, in dem ihr es auch von anderen erwartet!!!

  4. Der Wolf muss und sollte wieder bejagt werden wie auch unser Schalenwild auch, er muss wiederum lernen, sich nicht an Nutznießer und Menschen ,sowie deren Siedlungen zu nähern, er gehört im vernünftigen Rahmen bejagt, dort wo kein Herdenschutz möglich ist komplett entnommen

  5. Es handelt sich vorwiegend um Hybriden( Kreuzungen aus Zuchtgattern), die illegal ausgesetzt wurden. Diese unterliegn keinem Schutzstatus.
    Finanziert vom Steuerzahler, also ein Politischer Betrug!
    Siegfrued Rudorfer
    Dnnersbachwald

  6. Die Bauern werden immer alleine gelassen. Was täten wir nur ohne sie? Städter und Politiker wissen scheinbar immer was das Beste für sie ist.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


error: (c) arf.at