VCÖ: In der vergangenen Hitzewoche sechs Verkehrstote auf den steirischen Straßen

Sechs Menschen kamen in der vergangenen Hitzewoche bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben. Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt, dass insgesamt bei Hitze das Unfallrisiko steigt. Auch in den vergangenen zwei Jahren gab es an Hitzetagen mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Hitze belastet den Körper, die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Der VCÖ empfiehlt daher, dort wo möglich öffentliche Verkehrsmittel statt dem Auto zu nutzen. Wer Auto fährt, langsamer fahren, volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen, nicht telefonieren, bei längeren Fahrten häufiger Pause machen.

Der Blutzoll auf den steirischen Straßen war in der vergangenen Woche so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Sechs Menschen wurden im Straßenverkehr getötet, viele wurden verletzt, zum Teil schwer. Seit Jahresanfang sind bereits 48 Menschen bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben gekommen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der VCÖ weist darauf hin, dass bei Hitze das Unfallrisiko steigt.

Im Vorjahr kam es in der Steiermark zwischen Mai und September im Schnitt pro 10 Hitzetagen zu 189 Unfällen mit Personenschaden, um 15 mehr als an Tagen unter 30 Grad (174 Unfälle pro 10 Tage), wie eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Im Jahr 2021 gab es mit 201 Unfällen je 10 Hitzetagen um 27 Verkehrsunfälle mit Personenschaden mehr als an Tagen mit weniger als 30 Grad. In Summe stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in den vergangenen zwei Jahren an Hitzetagen in der Steiermark um elf Prozent an.

„Hitze belastet das Herz-Kreislaufsystem, führt zu reduzierter Konzentrationsfähigkeit. Auch schlafen zahlreiche Menschen schlechter, sind müder und reagieren gereizter. All das hat auch Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Der VCÖ empfiehlt, dort wo es möglich ist, auf der gesamten Strecke oder mittels Park & Ride zumindest auf einen Teil der Strecke statt Auto oder Motorrad öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und sich chauffieren zu lassen. „Damit ist man sicherer mobil, vermeidet klimaschädliches CO2 und entlastet die Straßen, was jenen zu Gute kommt, die keine Alternative zum Pkw haben“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer. Darüber hinaus heizen Autofahrten auch die Umgebung auf, strahlen Motorwärme ab, verschärfen damit insbesondere in Städten die Hitzebelastung.

Wer unvermeidbare Autofahrten hat, kann durch das eigene Fahrverhalten dazu beitragen, das Unfallrisiko zu reduzieren, erinnert der VCÖ. An Hitzetagen ist es besonders ratsam, das Tempo zu reduzieren, das Motto „gleiten statt rasen“ zu beherzigen und mit voller Aufmerksamkeit zu fahren. Konkret heißt das, beim Fahrzeuglenken nicht zu telefonieren, auch nicht mit Freisprecheinrichtung. Darüber hinaus die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen. Ist die Klimaanlage zu kalt eingestellt, erhöht das nicht nur den Spritverbrauch, sondern belastet auch den Kreislauf. Bei längeren Fahrten unbedingt häufiger Pause machen und ausreichend Wasser trinken.

Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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