Der letzte große Wildfluss Europas, die albanische Vjosa, wurde am 15. März 2023 zum Nationalpark ernannt. Dieser Schritt ist für den Naturschutz ein ganz besonderer Meilenstein, denn naturbelassene Flussläufe sind auf der ganzen Welt rar geworden. Für den jungen Nationalpark ist es wichtig, von den Erfahrungen anderer Schutzgebiete zu lernen. Zu diesem Anlass wurden zwei Ranger in den seit 20 Jahren etablierten Nationalpark Gesäuse geschickt.
Die Vjosa entspringt im Pindosgebirge in Griechenland und fließt durch ganz Albanien bis ins Mittelmeer. Auf ihren 272 Kilometern ist die Vjosa gänzlich unverbaut und somit einzigartig in Europa. Die Enns beispielsweise legt eine ähnlich lange Strecke von 254 Kilometern zurück – wovon nur mehr rund 8 Flusskilometer naturnahem Zustand entsprechen. Diese liegen im Nationalpark Gesäuse.
Nicht nur wilde Flussabschnitte verbinden den Nationalpark Gesäuse und den neu ausgewiesenen Vjosa-Nationalpark. Durch die IUCN, die Internationale Naturschutz-Union, sind Schutzgebiete weltweit im Austausch. Um von der Erfahrung der Kolleg:innen zu lernen, ermöglichte die IUCN zwei Rangern aus Albanien einen Besuch im Nationalpark Gesäuse. Die letzte Juliwoche begleiteten die beiden Jung-Ranger Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen des Nationalparks Gesäuse. Sie konnten somit wichtige Einblicke in den Naturschutz sowie in die ganze Struktur und Organisation des Nationalpark Gesäuse erlangen. Dieser Austausch und die gewonnenen Erfahrungen sollen ihnen dabei helfen, eine stabile Nationalparkverwaltung aufzubauen um die Vjosa langfristig und effektiv zu schützen.

Beim Austausch in der Nationalpark Gesäuse Beobachtungshütte Leierweg
© Nationalpark Gesäuse, Alexander Maringer

Auf dem Weg durch die Teufelsklamm, Johnsbach
© Nationalpark Gesäuse, Matthias Prüggler

Wilde Vjosa
© Gudrun Bruckner

Ranger aus Albanien mit Nationalpark Gesäuse Mitarbeiterin Gudrun Bruckner
© Nationalpark Gesäuse, Gudrun Bruckner