Erfolglose Flucht: Schlepper festgenommen. Aktuelle steirische Polizeimeldungen.

A2/Steiermark. – Ein Fahrzeug entzog sich am vergangenen Sonntag, 13. August 2023, im Raum Ilz der Anhaltung durch eine Zivilstreife und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn A2. Nach etwa 60 Kilometern gelang die Anhaltung in Mooskirchen durch eine Straßensperre. Im Fahrzeug befanden sich ein mutmaßlicher Schlepper und 26 Geschleppte.

Gegen 09:30 Uhr war eine Zivilstreife der Fremdenpolizei Ilz auf der A2/Südautobahn bei Ilz auf den Kastenwagen aufmerksam geworden. Als die Beamten den Kleintransporter mit deutschem Kennzeichen zur Kontrolle anhalten wollten, flüchtete der Lenker mit stark überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Graz. Es kam in Folge zur Verfolgung des Flüchtenden, bei der mehrere Streifen aus verschiedenen Teilen der Steiermark unterstützten.

Bei seiner Flucht setzte der Fahrzeuglenker ein riskantes Fahrverhalten durch gefährliche Überholmanöver und streckenweise weit überhöhter Geschwindigkeit. Nach rund 60 Kilometern fuhr der Lenker bei Mooskirchen von der A2 ab. Eine vorab errichtete Straßensperre konnte das Fahrzeug schließlich stoppen. Einschreitende Beamte nahmen den umgehend fest, dieser leistete gegen die Festnahme massiven Widerstand.

26 Personen geschleppt

Im Laderaum des gemieteten Kastenwagens stellten Beamten 26 geschleppte Personen fest. Dabei handelte es sich um zwölf Erwachsene und 14 Minderjährige aus Syrien. Die Geschleppten waren unverletzt, mussten jedoch mit Lebensmitteln erstversorgt werden. Im Anschluss wurden sie für die Ersterhebungen und Vernehmungen ins Grenzmanagement nach Spielfeld verbracht, wo sie in der Folge auch einen Antrag auf internationalen Schutz stellten.

Bei dem festgenommenen mutmaßlichen Schlepper handelt es sich um eine schwedischen Staatbürger mit syrischem Migrationshintergrund. Er bestritt bei der Vernehmung jegliche Schlepperabsichten und war lediglich zur gefährlichen Fahrt an sich geständig. Zudem gab der Mann an, zwei Mal auf der Strecke von Ungarn und der A2 angehalten zu haben, da die Personen im Laderaum über gesundheitliche Probleme geklagt haben sollen.

Ermittlungen der Fremdenpolizei

Der in Österreich bislang unbescholtene Beschuldigte wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz eine Justizanstalt eingeliefert. Die weiteren länderübergreifenden Ermittlungen zur Schleppertätigkeit werden von der Polizeiinspektion Ilz – FGP (Fremdenpolizei) übernommen. Die nächsten Ermittlungsschritte sind die Feststellung der Schlepperroute und mögliche Hinweise zu der dahinter stehenden organisierten Kriminalität, darüber hinaus die Frage, wo und wie die Geschleppten in den EU-Raum eingebracht wurden und welche Länderzuständigkeit dafür besteht.

Langfristiger Erfolg: Aufgriffszahlen stark rückläufig

Die massiven polizeilichen Maßnahmen – an den Grenzen, im Hinterland, im Ausland – zeigen Wirkung: Seit mehreren Monaten verzeichnet das BMI einen massiven Rückgang bei Aufgriffen. Im Sommer 2023 lagen etwa die Aufgriffszahlen mehr als 60% unter dem Vergleichszeitraum 2022, mit fortlaufender Tendenz. Während in vielen europäischen Staaten eine Zunahmen der Aufgriffe und Asylanträge zu verzeichnen ist (z.B. Deutschland, Frankreich, Italien), sind die Zahlen in Österreich rückläufig.

Die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung:

  • Erfolgreiche und intensive Bekämpfung der Schlepperkriminalität und von Asylmissbrauch,
  • konsequente Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen in Österreich,
  • Schleppereibekämpfung bereits auf den Routen im Ausland durch österreichische Polizisten in Serbien, Nordmazedonien und Montenegro sowie „Operation Fox“ in Ungarn (dabei sind etwa 150 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt)
  • Internationale Kooperation: Schließen der „Visa-Route“ für Inder und Tunesier über Serbien, neue Rückkehrabkommen wie zum Beispiel mit Indien
  • Schnelle Asylverfahren in Österreich

Bundeskriminalamt: Schlepperei ist organisierte Kriminalität

Die Hauptroute der derzeit in Richtung Zentraleuropa operierenden Schlepperorganisationen verläuft nach wie vor über Ungarn und Serbien. Hier gibt es bilaterlale und multilaterale polizeiliche Maßnahmen gegen diese kriminellen Strukturen. Darüber hinaus spielt auch Rumänien eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Schleppernetzwerke in Osteuropa. Wenngleich die Aufgriffszahlen in Österreich stark rückläufig sind, ist der Migrationsdruck auf der Balkanroute weiterhin sehr hoch. Dies ist der Nährboden, auf dem die Schleppernetzwerke operieren.

Zeugenaufruf: Verkehrsunfall mit Fahrerflucht

Sankt Ruprecht an der Raab, Bezirk Weiz. – In den Dienstagmorgenstunden, 15. August 2023, ereignete sich ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW-Lenker und einer Motorradfahrerin. Die Motorradfahrerin wurde schwer verletzt und in das Landeskrankenhaus Graz gebracht. Der PKW-Lenker beging Fahrerflucht.

Gegen 08:15 Uhr fuhr die 51-jährige Motorradfahrerin auf der B64 in Wollsdorf in Richtung Weiz. Sie reihte sich zunächst am Links-Abbiegestreifen ein, entschloss sich dann jedoch wieder auf den rechten Fahrstreifen zu wechseln, um weiter geradeaus Richtung Weiz zu fahren. Zur selben Zeit fuhr ein PKW-Lenker am rechten Fahrstreifen. Diesen hatte die 51-Jährige vermutlich übersehen, wodurch es zu einem Zusammenstoß zwischen beiden Verkehrsteilnehmern kam. Die Motorradfahrerin kam zu Sturz und verletzte sich schwer.

Fahrerflucht

Der PKW-Lenker hielt an, stieg aus seinem Fahrzeug aus und kam zur Unfallstelle. Bei der Unfallstelle waren zwei weitere Zeugen, die direkt hinter der Motorradfahrerin waren und aufgrund des Unfalls stehen blieben. Laut den beiden Zeugen sprach PKW-Lenker kein Wort bei der Unfallstelle und war vor Eintreffen der Einsatzkräfte wieder verschwunden.

Die schwer verletzte Unfallbeteiligte wurde in das Landeskrankenhaus Graz gebracht.

Zeugenaufruf

Der flüchtige Fahrzeuglenker, welcher mit einem dunkelfarbigen (blau/grau) PKW älteren Baujahres (vermutlich VW Golf) unterwegs war, wird von den Zeugen wie folgt beschrieben:

  • Männlich
  • 55-60 Jahre alt
  • Ca. 180cm groß
  • Bekleidung: blaue Jeans, orangefarbenes Hemd

Das Fahrzeug des Fahrerflüchtigen dürfte durch den Unfall fahrerseitig beschädigt sein. Die Polizei erbittet nun um zweckdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, welche die Identifizierung des PKW Lenkers ermöglichen.

Hinweise von Zeugen:
Polizeiinspektion St. Ruprecht an der Raab – 059 133 6273

Carport brannte

Groß Sankt Florian, Bezirk Deutschlandsberg. – In den frühen Dienstagmorgenstunden, 15. August 2023, geriet ein Carport eines Wohnhauses aus bisher ungeklärter Ursache in Brand.

Ein hölzerner Carport eines Wohnhauses geriet gegen 05:00 Uhr in Brand. Darin befanden sich unter anderem ein Traktor, Fahrräder und weitere Gegenstände. Das Feuer konnte von den Feuerwehren Gussendorf, Wettmannstätten und Kraubath rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Bei dem Brand entstand ein Sachschaden in derzeit unbekannter Höhe. Personen verletzten sich bei dem Brand nicht.

Ein Bezirksbrandermittler der Polizei wurde für die Ursachenerforschung hinzugezogen. Laut derzeitigem Ermittlungsstand kann eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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