Die aktuelle Lage (Stand, 6. August 2023, 12:00 Uhr):
Wetter:
Über Nacht hat sich die Wetterlage leicht beruhigt mit geringen Regenmengen in der Südsteiermark und bis zu 24 mm in der Obersteiermark (Ausseer Raum).
Heute Sonntag werden im Süden zwischen 5 mm und 15 mm erwartet. Teils können ganz im Süden durch gewittrige Schauer punktuell größere Mengen dazu kommen.
In der Obersteiermark wird noch ergiebiger Regen bis 30 mm erwartet.
Pegelstände der Flüsse:
Sulm: Der Pegelstand im Bereich Leibnitz zeigt noch einen leicht steigenden Verlauf. Insgesamt gehen jedoch die Pegel im Oberlauf der Sulm derzeit stark zurück.
Mur: Der Pegelstand der Mur hat im Bereich Mureck aktuell den 10-jährigen Hochwasserstand (Durchfluss 1200 m3/s) erreicht (zuletzt war das 2002 der Fall). Die Mur ist mittlerweile im Bereich des dortigen Campingplatzes über die Ufer getreten. Die Feuerwehren arbeiten derzeit am mobilen Hochwasserschutz im Grenzmur-Bereich. Die Pegelstände befinden sich in gleichbleibender oder leicht fallender Tendenz in den nächsten Stunden.
Die restlichen Flüsse der Steiermark (auch Enns und Raab) zeigen einen gleichbleibenden, eher sinkenden Verlauf.
Rutschungen und Murenabgänge:
Rutschungen und teils Murenabgänge werden in immer kürzeren Abständen gemeldet (teils im Minutentakt). Insgesamt sind mit Stand 10:00 Uhr 280 Rutschungen in der Steiermark zu erfasst. Teils bedrohen die Rutschungen Wohnhäuser und Infrastruktur. Viele Ortswasserleitungen insbesondere im Bezirk Südoststeiermark sind durch die Rutschungen gebrochen. Die geologischen Amtssachverständigen des Landes werden durch zivile Geologen unterstützt.
Evakuierungen:
Mit derzeitigem Stand: 82 Personen, davon 27 Personen aus dem Betreuungsheim Kaindorf (in Frauental untergebracht),
25 Personen in St. Johann im Saggautal Bezirk Leibnitz (nach einem Hangrutsch, wo zirka zehn Wohnobjekte betroffen sind) und
29 Personen in Wagna, der dortige Ortsteil ist durch Hochwasser betroffen sowie
eine Person in Kitzeck
Aktuelle „Hotspots”:
Das Siedlungsgebiet von Mureck ist durch Hochwasser bedroht, der dortige Campingplatz ist bereits von der Ausuferung der Mur betroffen. Die Feuerwehr ist vor Ort und errichtet Hochwasserbarrieren.
In der Gemeinde Straß in Steiermark, Ortsteil Lichendorf ist durch aufgeschwemmte Heizöltanks Heizöl ausgetreten. Es besteht nun die Gefahr durch verunreinigte Wasserbrunnen, das Wasser ist bei 65 Brunnen nun nicht mehr genusstauglich. Die dortigen betroffenen Bewohner werden mit Trinkwasserflaschen durch die Gemeinde versorgt.
Es gibt unzählige Hangrutschungen, die derzeit durch Geologen des Landes und weitere zivile Geologen beurteilt werden. Darüber hinaus Murenabgänge in Obdach und Lobming, die die dortigen Verkehrswege getroffen haben.
Übersicht der Gemeinden, in denen die Katastrophe festgestellt wurde (insgesamt 16):
Bezirk Leibnitz (LB)
Heimschuh
Kitzeck im Sausal
St. Johann im Saggautal
St. Veit in der Steiermark
Leibnitz
Wagna
Gamlitz
Strass
Bezirk Deutschlandsberg (DL)
Eibiswald
Wies
Sankt Peter im Sulmtal
Bezirk Südoststeiermark (SO)
Bad Gleichenberg
Gnas
Paldau
Straden
Mureck
„Die Lage in der Steiermark ist nach wie vor extrem angespannt. Während die Einsatzkräfte an vielen Orten immer noch gegen die Wassermassen kämpfen müssen, beginnen immer mehr Hänge abzurutschen. Wir sind mit unseren Gedanken bei unseren betroffenen Landsleuten und können uns nur einmal mehr bei allen bedanken, die immer noch im Einsatz stehen und den Steirerinnen und Steirern in dieser schweren Situation unmittelbar helfen”, so Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.
Graz, am 6. August 2023
Katastrophe für den Bezirk Südoststeiermark festgestellt
Graz (6. August 2023).- Die Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark hat die Katastrophe für den gesamten Bezirk festgestellt. Das ist aufgrund der Vielzahl an Hangrutschungen notwendig geworden, um nicht die Katastrophe laufend für einzelne Gemeinden oder Ortsteile feststellen zu müssen. Aktuell sind in der Landeswarnzentrale für den Bezirk Südoststeiermark 237 Hangrutschungen erfasst und es werden laufend weitere gemeldet. Durch die Feststellung der Katastrophe ist die Bezirksverwaltungsbehörde in die Lage versetzt, bei konkreten Gefahrensituationen – etwa, wenn eine Hangrutschung Siedlungsgebiete oder Verkehrsverbindungen bedroht – Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr anzuordnen. Die Kosten für die Umsetzung dieser Maßnahmen trägt das Land Steiermark. Graz, am 6. August 2023 |
Katastrophe für den Bezirk Leibnitz festgestellt
Graz (6. August 2023).- Die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz hat – wie zuvor auch schon die Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark – die Katastrophe für den gesamten Bezirk festgestellt. Das ist aufgrund der Vielzahl an Hangrutschungen notwendig geworden, um nicht die Katastrophe laufend für einzelne Gemeinden oder Ortsteile feststellen zu müssen. Durch die Feststellung der Katastrophe ist die Bezirksverwaltungsbehörde in die Lage versetzt, bei konkreten Gefahrensituationen – etwa, wenn eine Hangrutschung Siedlungsgebiete oder Verkehrsverbindungen bedroht – Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr anzuordnen. Die Kosten für die Umsetzung dieser Maßnahmen trägt das Land Steiermark. Graz, am 6. August 2023 |
Lageinformation aus der Landeswarnzentrale Steiermark
Graz (6. August 2023).- Für die Bezirke Leibnitz und Südoststeiermark wurden die Katastrophen jeweils für den gesamten Bezirk festgestellt. Das war aufgrund der Vielzahl an Hangrutschungen notwendig geworden, um nicht die Katastrophe laufend für einzelne Gemeinden oder Ortsteile feststellen zu müssen. Die aktuelle Lage (Stand, 6. August 2023, 18:00 Uhr): Wetter: Heute Sonntagabend klingen die letzten Schauer an der Südgrenze des Landes ab, dann bleibt es die Nacht über dort niederschlagsfrei. Im Norden der Obersteiermark wird in der kommenden Nacht noch mit Regenmengen zwischen 10 und 20 mm gerechnet, die größten Mengen im äußersten Nordwesten des Landes. Am Montag im Nordstau weiterhin teils ergiebiger Regen mit 10 bis 40 mm, Schneefallgrenze im Norden auf 1700 m sinkend. Darüber werden 10 bis 20 cm Neuschnee erwartet. Am Nachmittag klingt der Regen weitgehend ab. Im Süden regnet es nur mehr vereinzelt, Schauer am Nachmittag mit Mengen bis zu 5 mm sind aber noch stellenweise möglich.Pegelstände der Flüsse: Sulm: Der Pegelstand im Bereich Leibnitz geht mittlerweile stark zurück. Die Pegel im Oberlauf der Sulm befinden sich bereits unterhalb HQ1. Mur: Alle Pegelstände an der Mur haben einen sinkenden Verlauf! Der Pegel in Mureck befindet sich bereits auf der gelben Warnstufe und ist weiterhin fallend. Die restlichen Flüsse der Steiermark zeigen einen gleichbleibenden, eher sinkenden Verlauf. Rutschungen und Murenabgänge: Weitere Rutschungen werden nach wie vor laufend gemeldet. Insgesamt sind mit Stand 18.00 Uhr 320 Rutschungen in der Steiermark zu verzeichnen. Die Rutschungen bedrohen teils Wohnhäuser und Infrastruktur, u.a. musste die B66 im Bereich Klausen aufgrund eines Hangrutsches gesperrt werden. Evakuierungen: Mit derzeitigem Stand: 29 Personen,25 Personen in St. Johann im Saggautal Bezirk Leibnitz (nach einem Hangrutsch, wo circa zehn Wohnobjekte betroffen sind) undeine Person in Kitzeckdrei Personen in Bad GleichenbergÜbersicht der KatastrophenfeststellungenBezirk Deutschlandsberg (DL)EibiswaldWiesSankt Peter im Sulmtal Gesamter Bezirk Leibnitz (LB)Gesamter Bezirk Südoststeiermark (SO) Graz, am 6. August 2023 |