VCÖ: In der Steiermark in den vergangenen zwei Jahren an Hitzetagen um elf Prozent mehr Verkehrsunfälle

VCÖ: Gleiten statt rasen, aufmerksam fahren, wenn möglich mit Bahn oder Bus chauffieren lassen

VCÖ (Wien, 7. Juli 2023) – Die Temperaturen klettern in der Steiermark wieder über 30 Grad. An Hitzetagen steigt das Unfallrisiko, warnt die Mobilitätsorganisation VCÖ. Im Vorjahr gab es an Hitzetagen laut Statistik Austria in der Steiermark um acht Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden, um Jahr 2021 sogar um 14 Prozent mehr. Hitze belastet den Körper, die Konzentrationsfähigkeit ab. Für die Mobilität heißt das: Wenn mögliche öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Wer Auto fährt, langsamer fahren, volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen, nicht telefonieren, bei längeren Fahrten häufiger Pause machen.

“Hitze belastet das Herz-Kreislaufsystem, führt zu reduzierter Konzentrationsfähigkeit, viele reagieren gereizter. All das hat auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr und die Verkehrssicherheit”, weist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf Daten der Statistik Austria hin. Als Hitzetage gelten Tage mit einer Temperatur von 30 Grad Celsius und mehr. Im Vorjahr kam es in der Steiermark zwischen Mai und September im Schnitt pro 10 Hitzetagen zu 189 Unfällen mit Personenschaden, um 15 mehr als an Tagen unter 30 Grad (174 Unfälle pro 10 Tage). Im Jahr 2021 gab es mit 201 Unfällen je 10 Hitzetagen um 27 Verkehrsunfälle mit Personenschaden mehr als an Tagen mit weniger als 30 Grad. In Summe stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in den vergangenen zwei Jahren an Hitzetagen in der Steiermark um elf Prozent an.

Der VCÖ erinnert daran, dass es an Hitzetagen besonders ratsam ist, das Tempo zu reduzieren, das Motto “gleiten statt rasen” zu beherzigen und mit voller Aufmerksamkeit zu fahren. Konkret heißt das, beim Fahrzeuglenken nicht telefonieren, auch nicht mit Freisprecheinrichtung. Darüber hinaus die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen. Ist die Klimaanlage zu kalt eingestellt, erhöht das nicht nur den Spritverbrauch, sondern belastet auch den Kreislauf. Bei längeren Fahrten häufiger Pause machen und unbedingt ausreichend Wasser zum Trinken mitnehmen.

“Zu empfehlen ist, dort wo es möglich ist, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln chauffieren zu lassen anstatt mit dem Auto zu fahren. Und wenn Fahrten nicht nötig sind, dann vermeiden. Das vermeidet nicht nur klimaschädliches CO2, sondern entlastet auch die Straßen und trägt dazu bei, dass jene, die unvermeidbare Fahrten haben, weniger im Stau stehen”, stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest.

Darüber hinaus heizen Autofahrten auch die Umgebung auf, strahlen Motorwärme ab, tragen damit insbesondere in Städten zu verstärktem Hitzestau bei. Für Fußgängerinnen und Fußgänger ist es wiederum wichtig, dass es entlang der Gehsteige schattenspendende Bäume und kühlendes Grün gibt. “Straßen, wo es zwar links und rechts am Fahrbahnrand parkende Autos aber keine oder nur sehr wenige Bäume gibt, sind rasch zu sanieren”, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

Seit Jahresanfang gab es auf Österreichs Straßen bereits 185 Verkehrstote. Die meisten Todesopfer waren in Niederösterreich (44) zu beklagen, in Oberösterreich kamen 35 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in der Steiermark 29, in Salzburg 20, in Tirol 18 und in Kärnten 15. Die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten weisen mit jeweils acht Wien, Vorarlberg und das Burgenland auf.

VCÖ: Mehr Verkehrsunfälle an Hitzetagen
(Steiermark, Zeitraum jeweils Mai bis September – Hitzetag: 30 Grad Celsius oder mehr)

Jahr 2022:
Pro 10 Hitzetage: 189 Verkehrsunfälle mit Personenschaden

Pro 10 Tage mit weniger als 30 Grad: 174 Verkehrsunfälle mit Personenschaden

Jahr 2021:
Pro 10 Hitzetage: 201 Verkehrsunfälle mit Personenschaden

Pro 10 Tage mit weniger als 30 Grad: 177 Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


error: (c) arf.at