Kind (3) gegen Pkw gelaufen. Aktuelle steirische Polizeimeldungen

Graz, Bezirk Lend. – Ein dreijähriges Kind riss sich Donnerstagnachmittag, 6. Juli 2023, von der Mutter am Gehsteig los und rannte seitlich in einen Pkw. Der Bub wurde schwer verletzt, konnte jedoch bereits wieder in häusliche Pflege entlassen werden.

Gegen 17.15 Uhr stand die in Graz lebende Mutter (24) mit ihren drei Kindern am Gehsteig in der Fröbelgasse. Zur selben Zeit näherte sich eine 73-jährige Pkw-Lenkerin aus Richtung Bahnhofgürtel kommend. Sie hielt im Kreuzungsbereich Fröbelgasse/Hackhergasse kurz an, um in der Folge geradeaus weiter zu fahren. Nachdem kein Querverkehr nahte und sich die Frau mit ihren Kindern am Gehsteig unterhielt, setzte die 73-Jährige ihre Fahrt fort. Dabei sei laut der Pensionisten auch nicht erkennbar gewesen, dass die Frau mit ihren Kindern den dortigen Schutzweg überqueren wolle.

Plötzlich losgerissen

Als die 73-Jährige den Schutzweg schließlich beinahe überquert hatte, hörte sie einen dumpfen Knall. Dabei hatte sich der dreijährige Bub offenbar plötzlich von der Mutter losgerissen und lief über den Schutzweg seitlich in den Pkw. Auch der rechte Fuß des Buben wurde vom Fahrzeug überrollt. Die 73-Jährige hielt sofort an. Der Dreijährige wurden in der Folge vom Roten Kreuz medizinische erstversorgt und gemeinsam mit der Mutter in die Kinderklinik des LKH Graz transportiert. Dort wurde eine Fraktur am Fuß diagnostiziert. Der Bub konnte nach ambulanter Behandlung bereits wieder mit einem Gips in häusliche Pflege entlassen werden.

„Schimmelmessung” vorgetäuscht

Graz, Bezirk Jakomini. – Eine 72-Jährige wurde Donnerstagmittag, 6. Juli 2023, offenbar Opfer von betrügerischen Dieben. Ein vermeintlicher Handwerker täuschte eine angeblich notwendige Schimmelmessungen in einer Wohnung vor – dabei wurde die Pensionistin bestohlen.

Gegen 11.20 Uhr läutete der kräftig gebaute Mann mit blonden kurzen Haaren, blauer Jean und oranger Warnweste an der Wohnungstür der 72-Jährigen. Dabei gab der etwa 1,80 bis 1,85 Meter große Mann mit vermutlich slawischem Akzent an, dass Schimmelmessungen in der Wohnung der Pensionistin notwendig wären. Daraufhin bekam der Mann Zutritt in die Wohnung. Gemeinsam mit der Pensionistin begab sich der Unbekannte in der Folge in das Badezimmer. Dort schloss er die Tür und täuschte etwa zehn Minuten lange seine Arbeiten vor, während sich die Frau ebenso im Badezimmer befand. In dieser Zeit dürfte ein zweiter Unbekannter die Wohnung unbemerkt betreten und diverse Wertgegenstände und Schmuck aus dem Schlafzimmer der Pensionistin gestohlen haben. Dies bemerkte die 72-Jährige erst, nachdem die unbekannten Täter die Wohnung bereits wieder verlassen hatten. Die genaue Schadenssumme steht noch nicht fest, dürfte sich jedoch auf einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag belaufen.

Ermittlungen laufen – Polizei warnt

Die Ermittlungen nach den bislang unbekannten Tätern laufen. Auch eine Spurensicherung in der Wohnung des Opfers wurde vorgenommen. Unterdessen warnt die Polizei vor vermeintlichen Handwerkern mit fadenscheinigen Dienstleistungen. Immer wieder verschaffen sich „Betrüger” mit unterschiedlichen Maschen Zugang in Wohnungen, um dort sogenannten Einschleichdiebstähle zu begehen. Derartige Revisionsarbeiten und Inspektionen in Wohnhäusern werden in der Regel zeitgerecht angekündigt. Halten Sie im Zweifel Rücksprache mit Ihrer Hausverwaltung oder wenden Sie sich kurzerhand an vertraute Nachbarn. Für den Fall, dass Sie unter Druck gesetzt werden, verständigen Sie nach Möglichkeit schnellstmöglich die Polizei unter 133.

Gewässerverunreinigung nach Dieselaustritt

Anger, Bezirk Weiz. – Der Austritt von unsachgemäß gelagertem Diesel sorgte am gestrigen Donnerstag, 6. Juli 2023, für eine Gewässerverunreinigung des Raasbachs. Einsatzkräfte der Feuerwehr richteten Ölsperren ein. Auch kontaminiertes Erdreich musste abgetragen werden.

Gegen 07.15 Uhr kam es bei einem privaten Wohnhaus in Oberfeistritz zu einem Austritt von Dieseltreibstoff. Dabei flossen in etwa mehrere hundert Liter Diesel über einen asphaltierten Vorplatz und die Oberflächenentwässerung in den vorbeiführenden Raasbach. In Folge dessen wurde das Gewässer auf einer Länge von etwa 350 Meter bis zur Einmündung in die Feistritz verunreinigt. Auch das Erdreich war von dieser Verunreinigung betroffen, weshalb Baggerarbeiten erforderlich wurden. Örtliche Feuerwehren errichteten zudem Ölsperren, um das Schadensausmaß zu begrenzen. Tiere kamen dem ersten Anschein nach nicht zu Schaden.

Unrechtmäßige Treibstofflagerung

Zum Vorfall befragt zeigte sich der offensichtliche Verursacher der Verunreinigung vorerst zurückhaltend und wenig kooperativ. Dabei versuchte der Mann zu erklären, dass lediglich fünf Kanister mit Diesel vor dem Haus umgefallen seien. Die Behältnisse selbst hatte der Mann jedoch vor Eintreffen der Einsatzkräfte bereits weggeräumt. Erst auf nachdrückliche Befragungen und Ankündigung weiterer strafrechtlicher Ermittlungsschritte von besonders geschulten Polizisten in Umweltvergehen (UKO) zeigte sich der Mann geständig. Demnach waren vier mit Diesel und Heizöl befüllte Kunststofftanks (á 1.500 Liter) für den Vorfall ursächlich. Diese waren unsachgemäß und entgegen geltenden Vorschriften in der Garage des Mannes gelagert. Beim Umpumpen von Diesel bzw. beabsichtigten Entleeren der Tanks kippte ein Tank schließlich um, wodurch es zum Austritt von mehreren hundert Litern kam.

Weitere Ermittlungen hinsichtlich des Verdachts der Fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt sind im Gange. 

Nach Unfall verstorben

Gleisdorf, Bezirk Weiz. – Donnerstagabend, 6. Juli 2023, kam ein 77-Jähriger aus bislang ungeklärter Ursache mit einem Elektrolastendreirad von der Straße ab. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Gegen 20.30 Uhr wurden Beamte der Polizeiinspektion Gleisdorf zu einem Unfall auf dem Scheibenweg beordert. Aus bisher ungeklärter Ursache kam der 77-Jährige aus dem Bezirk Weiz von der Straße ab und stürzte mit seinem Elektrolastendreirad in den Straßengraben.

Die Freiwillige Feuerwehr Hofstätten barg den Mann anschließend aus dem Graben. Der 77-Jährige verstarb trotz sofort eingeleiteter Reanimationsversuchen noch an der Unfallstelle.

Zweckdienliche Hinweise an die Polizeiinspektion Gleisdorf unter 059 133 / 6264100 erbeten.

Länderübergreifende Zusammenarbeit: Festnahmen von „Falschen Polizisten”

München/Graz. – Am Donnerstag, 6. Juli 2023, kam es zu einem länderübergreifenden Ermittlungserfolg gegen Telefontrickbetrüger, bekannt unter dem Modus „Falsche Polizisten”. Deutsche Behörden führten in München mehrere Hausdurchsuchungen durch. Zwei Tatverdächtige (26) wurden festgenommen. Kriminalisten des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark lieferten für diesen Ermittlungserfolg maßgebliche Erkenntnisse. Innenminister Gerhard Karner gratuliert den Ermittlern.

Wie berichtet nahmen steirische Polizisten am 21. Dezember 2022 in Graz einen 21-jährigen Deutschen fest. Der Mann versuchte in seiner Funktion als „Abholer” zwei Grazerinnen (72, 73) durch die bekannte Täuschungshandlung „Falscher Polizist” um eine hohe Geldsumme zu betrügen. Die Staatsanwaltschaft (StA) Graz ordnete fortführende Ermittlungsmaßnahmen an. Daraus gewonnene Erkenntnisse führte steirische Kriminalisten nach München. In enger Zusammenarbeit zwischen den StA Graz und München, sowie des LKA Steiermark und dem Polizeipräsidium München folgten kriminalpolizeiliche Maßnahmen.

Europäische Ermittlungsanordnung | Zweiter Verdächtiger festgenommen

Bereits im Jänner 2023 nahmen deutsche Behörden in München einen 24-jährigen Mittäter fest. Dieser anfangs nicht geständige Verdächtige, legte aufgrund der ihm vorgehaltenen Beweise mittlerweile ein umfassendes Geständnis ab. Laut seinen Angaben reisten er und weitere Mittäter im Dezember 2022 nach Graz, um in der steirischen Landeshauptstadt als sogenannte „Abholer” die Beute von Trickbetrugsstraftaten abzuholen. Diese „Dienste” erfolgten stets im Auftrag von Hintermännern.

Enge Kooperation| Dritte und vierte Festnahme

Deutsche Behörden stellten bei den Hausdurchsuchungen in München wichtiges Beweismaterial für die StA Graz sicher. Dabei wurden sie auch vom LKA Steiermark unterstützt. Zudem konnte Kokain und Marihuana in nicht geringer Menge sowie Stichwaffen sichergestellt werden. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich in der Hierarchie um einen „Abholer” (26) und einen „Logistiker” (26).

Innenminister Gerhard Karner gratuliert den Ermittlern

„Kriminelle, die sich als Polizisten ausgeben und so ältere Mitbürger um tausende Euro betrügen, handeln besonders gewissenlos. Solche Umtriebe bekämpfen unsere echten Polizisten mit aller Konsequenz. Hartnäckige Ermittlungen der steirischen Polizei in enger Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kollegen haben nun zu einem erfolgreichen Schlag gegen diese Trickbetrüger geführt. Ich danke allen Beteiligten für Ihre Arbeit und gratuliere zu diesem Erfolg!”, so der Innenminister.

Ermittlungen laufen weiter

Das sichergestellte Beweismaterial wird nun ausgewertet. Die daraus gewonnenen neuen kriminalpolizeilichen Erkenntnisse fließen in die fortführenden Ermittlungen des LKA Steiermark ein.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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