Die Fans der ÖVV-Nationalteams erwartet am Wochenende im Raiffeisen Sportpark Graz ein besonderes rotweißrotes Volleyballfest-Fest! Nicht nur das Final Four der CEV European Silver League Women mit den ÖVV-Damen geht in der Murstadt in Szene, auch Österreichs Männer-Nationalmannschaft spielt am Samstag ihr Silver League-Halbfinal-Hinspiel gegen Lettland im Raiffeisen Sportpark. Erstmals in der ÖVV-Geschichte bestreiten beide Nationalteams ein European League-Halbfinale am selben Tag vor Heim-Publikum. Der Zeitpunkt für dieses Super-Volleyball-Wochenende könnte nicht besser sein, feiert doch der Österreichische Volleyball Verband 2023 sein 70-jähriges Bestehen!
Los geht es am Samstag ab 15 Uhr mit dem ersten Damen-Halbfinale Estland vs. Portugal. Im Anschluss, 17.35 Uhr, kämpfen die ÖVV-Herren gegen Lettland um eine gute Ausgangslage fürs Semifinal-Rückspiel am kommenden Mittwoch. Danach, 20.20 Uhr, treffen die Österreicherinnen in ihrem Halbfinale auf Montenegro. Nach dem letzten Samstagsspiel lädt der Österreichische Volleyball Verband zur 70-Jahre-ÖVV-Afterparty im Raiffeisen Sportpark.
Am Sonntag steigen die Medal Matches der Damen. Das Spiel um Platz drei beginnt um 17.35 Uhr, das große Finale um 20.20 Uhr. Der Silver League-Sieger spielt kommende Saison in der Golden League.
ÖVV-Generalsekretär Philipp Seel: „Voller Fokus auf das Super-Volleyball-Wochenende! Es wird spannend und actionreich! Am Final Four der Damen arbeiten wir freilich schon länger, dass sich die Herren fürs Halbfinale qualifizieren, wissen wir natürlich nicht so lange. Super, dass wir jetzt dieses Heim-Doppel haben. Das ist ein historischer Meilenstein. Unsere Spieler:innen sind hungrig und wollen noch mehr erreichen. Danke an das Land Steiermark und die Stadt Graz, der Raiffeisen Sportpark ist ein zweites zu Hause für uns. Wir fühlen uns toll unterstützt, es ist hier ein tolles Setup. Wir hatten hier schon mehrere Events mit toller Unterstützung und Stimmung. Bitte organisiert Euch Tickets, es wird auch diesmal eine gute Show. Es gibt auch ein tolles Rahmenprogramm.“
Roland Schwab in seiner Funktion als ÖVV-Damen-Sportdirektor: „Wir haben eine sehr positive Zukunft vor uns, einfach tolle Teams. Es geht viel weiter und wir haben auch viel vor. Österreich hat zahlreiche talentierte Volleyballer:innen, seit 2019 spielen wir regelmäßig mit dem männlichen Nachwuchs bei Europameisterschaften. Auch mit den Mädchen haben wir das nun geschafft. Wir haben viele arrivierte Spieler:innen, die in internationalen Top-Ligen tätig sind. Die Mischung aus jungen ‚Wilden‘ und Routiniers macht Spaß, deshalb geht in der Entwicklung auch etwas weiter.“
Deutlicher Leistungssprung bei ÖVV-Damen
Die Österreicherinnen konnten sich in der Silver League-Gruppenphase von Spiel zu Spiel steigern. In der vergangenen Woche feierte das Team von Headcoach Roland Schwab im Multiversum Schwechat einen beeindruckenden Heimsieg über Estland. Das Hinspiel hatte man noch in drei Sätzen verloren. Mit fünf Erfolgen in sechs Spielen beendeten Kapitänin Nina Nesimovic und Co. den Pool A hinter den punktegleichen Estinnen auf Platz zwei.
Genauso hart umkämpft war die Parallelgruppe. Denn auch Montenegro und Portugal kamen auf 15 Punkte. Dementsprechend ist mit einem sehr ausgeglichenen Final Four zu rechnen. Rotweißrot ist mit seiner Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen aufgrund der gezeigten Leistungen einiges zuzutrauen. Einmal – 2018 – schafften die ÖVV-Damen bereits den Aufstieg in die Golden League.
Roland Schwab in seiner Funktion als ÖVV-Damen-Teamchef: „Vor allem das Heimspiel in Schwechat gegen Estland hat unserem Selbstvertrauen einen großen Schub gegeben. Ich sehe alle vier Final Four-Teams auf Augenhöhe. Wir sind auf Montenegro gut vorbereitet und wissen, wie wir sie bespielen können. Wir müssen in einen Flow kommen. Wir brauchen den Funken!“
ÖVV-Nationalteamkapitänin Nina Nesimovic: „Ich habe früher beim UVC Holding Graz gespielt, fühle mich hier wohl. Wir haben ja im Raiffeisen Sportpark auch schon einige Spiele mit dem Nationalteam bestritten und hier viele Fans, die uns immer mega unterstützen. Inzwischen zähle ich mich zu den arrivierten Spielerinnen, mit den vielen Jungen ist es eine gute Mischung. Ich bin dankbar, dass ich Kapitänin sein kann und diese Verantwortung übernehmen darf. Die Niederlage in Estland haben wir gut weggesteckt, dann die Spiele gewonnen. Ein Schritt zurück kann auch manchmal einer näher zum Ziel sein. Wir haben sehr viel investiert, sind alle voll motiviert, der Zusammenhalt ist super. Ich denke, die Teams beim Final Four sind auf Augenhöhe. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren, den Fokus hochhalten. Wir fühlen uns mittlerweile sehr wohl dabei, zu Hause zu spielen, und hoffen wieder auf einen tollen Support unserer Fans. Ich freue mich auf die weitere Reise.“
ÖVV-Herren mit jungen „Wilden“ souverän ins Halbfinale
Die ÖVV-Männern-Nationalmannschaft löste mit zwei klaren Siegen über Georgien das Halbfinal-Ticket. Ungarn musste man sich in Ried 2:3 und auswärts 0:3 geschlagen geben. In Budapest war beim bisher von Routinier Max Thaller (in den K.o.-Spielen übernimmt Alex Tusch) angeführten noch unerfahrenen jungen Team die Fehlerquote zu hoch. Anders als bei den Damen wird der Silver League-Gewinner in diesem Jahr nicht im Rahmen eines Finalturniers ermittelt, sondern in Hin- und Rückspielen – Halbfinale wie Finale.
Die nächste Herausforderung ist für die junge Truppe von Headcoach Radovan Gacic Lettland am Samstag in Graz und am Mittwoch in Jelgava. Vorrangiges Ziel dieser Nationalteamsaison ist es, den jungen „Wilden“ wie Michael Czerwinski oder Lukas Glatz – die beiden waren in allen vier Silver League-Gruppenspielen Österreichs Topscorer – die Gelegenheit zu bieten, sich zu profilieren. Sie sollen 2024 mit den erfahrenen Stammkräften eine schlagkräftige Truppe für die EM-Qualifikation bilden.
Für viele Spieler des A-Kaders ist die Nationalteam-Saison mit Ende der Silver League noch nicht vorbei. Von 20. bis 22. Juli findet im Landessportzentrum VIVA Steinbrunn die U22-EM-Qualifikation statt. Gegner sind Slowakei, Serbien und Spanien.
ÖVV-Männer-Headcoach Radovan Gacic: „Eine Mannschaft zu entwickeln, ist immer ein Prozess. Heuer sind nicht alle dabei, aber die, die jetzt da sind, bilden eine gute Truppe. Der Mix aus Jungen und Arrivierten ist das Hauptziel. Die Routiniers pausieren heuer. Dieser Sommer ist daher eine perfekte Chance, um zu sehen, was die jungen Spieler alleine schaffen können. Ihre Energie ist wirklich gut. Ich bin froh, dass wir zumindest noch zwei Halbfinalspiele haben, weil jede Partie für meine Spieler wichtig ist. Lettland spielt mit allen Legionären. Das wird eine schwierige Aufgabe, aber wir glauben daran, es schaffen zu können.“
ÖVV-Shooting Star Lukas Glatz: „Es ist sehr cool und eine große Ehre, im A-Team auf diesem hohen Niveau spielen zu dürfen. Alex Berger, Paul Buchegger und Co., aber auch Beachvolleyballer waren meine Vorbilder. In den Silver League-Gruppenspielen haben wir immer gut zusammengehalten – in guten wie schlechten Phasen. Wir müssen uns noch beim Service verbessern, den Angriff machen wir aber schon wirklich gut. Es ist sehr schön, hier in der Steiermark spielen zu können. Man sieht viele Freunde auch die Familie ist da. Ich hoffe, die Halle wird voll.“
Sportdirektor Schwab: „Ich habe vollstes Verständnis für alle routinierten Spieler, die heuer nach all den Jahren eine Pause machen. Auf der Zuspiel-Position waren wir immer bemüht, einen Routinier zu haben, das ist eine Schlüsselposition. Bisher war das Thaller, jetzt bestreitet Tusch die Ko.-Spiele. Das Ziel ist es, mit Damen und Herren 2025 bei der EM dabei zu sein. Daher sollen in der Qualifikation im kommenden Jahr natürlich die Besten spielen.“



Fotos: © ÖVV/Carina Müller