Wenn es um tödliche Verkehrsunfälle geht, dann gibt es nur eine akzeptable Anzahl und die heißt null. Dieses Ziel hat im Vorjahr so wie auch im Jahr 2021 leider kein steirischer Bezirk erreicht, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der VCÖ zeigt nun gemeinsam mit der Bevölkerung auf, wo es in den Gemeinden und Städten Verkehrsberuhigung braucht. Noch bis 31. Mai kann die Bevölkerung in einer interaktiven Online-Karte auf www.vcoe.at Problemstellen eintragen. Außerhalb des Ortsgebiets ist unter anderem Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen eine wichtige Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit.
„Wenn es um tödliche Verkehrsunfälle geht, dann gibt es nur eine akzeptable Anzahl und die heißt null“, erinnert VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. In der Steiermark hat im Vorjahr so wie im Jahr 2021 kein Bezirk dieses Ziel erreicht. Im Jahr 2020 gab es in den Bezirken Leoben und Murau keinen tödlichen Verkehrsunfall.
„Um die Sicherheit im Ortsgebiet zu erhöhen, möchten wir gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es in den Gemeinden und Städten Gefahrenstellen gibt, beispielsweise zu hohes Tempo, und wo es Verkehrsberuhigung braucht“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Bis 31. Mai können in einer interaktiven Online-Karte auf www.vcoe.at Straßenabschnitte im Ort markiert und eingetragen werden. Der VCÖ leitet dann gesammelt die Einträge an die zuständige Gemeinde bzw. zuständige Stadt weiter. Österreichweit haben seit Ende April Bürgerinnen und Bürger bereits mehr als 4.700 Einträge in der Online-Karte des VCÖ gemacht.
Durch Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50, übersichtliche Übergänge sowie Maßnahmen für ein kind- und seniorengerechtes Verkehrssystem kann die Zahl der Verkehrsunfälle im Ortsgebiet deutlich reduziert werden, betont der VCÖ. „Derzeit erschwert die Straßenverkehrsordnung den Gemeinden und Städten ihre Bemühungen, durch Temporeduktion, die Verkehrssicherheit im Ort zu erhöhen. Bei Landesstraßen durch den Ort wird oft trotz teurer und zeitaufwändiger Gutachten der Antrag auf Temporeduktion abgelehnt, selbst bei Abschnitten im Schulumfeld oder vor Seniorenheimen“, weist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf bestehende Hürden hin.
Gemeinsam mit dem Städtebund sowie bereits 139 Gemeinden und Städten, davon 18 aus der Steiermark, fordert der VCÖ, dass in der StVO die rechtlichen Voraussetzungen dahingehend angepasst werden, dass Städte und Gemeinden ohne Einschränkungen und Hindernisse Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts dort umsetzen können, wo sie es für sinnvoll erachten. „Gemeinden wissen durch den direkten Kontakt mit ihren Bürgerinnen und Bürgern am besten, wo Geschwindigkeitsbegrenzungen notwendig sind. Verfahren bei Oberbehörden sind langwierig und oftmals aussichtslos“, unterstützt der Bürgermeister von Lieboch, Stefan Helmreich, die VCÖ-Initiative.
Außerhalb des Ortsgebiets ist Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen eine rasch umsetzbare und kostengünstige Maßnahme, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Wichtig ist auch der Rückbau gefährlicher Raserstrecken. Für Jugendliche und junge Erwachsene sind zudem Nachtbusse und Anrufsammeltaxis eine wichtige Maßnahme, um schwere Unfälle insbesondere am Wochenende zu verhindern. „Immer wieder scheitern Discobusse oder Anrufsammeltaxis an der Finanzierung. Deshalb sollte ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen dafür zweckgewidmet werden“, schlägt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer vor.
Ein Sicherheitsrisiko sind zudem fehlende Geh- und Radwege zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet. Fehlt ein Gehweg, müssen Fußgängerinnen und Fußgänger am Straßenrand gehen, was gefährlich ist. Dort, wo es diese Sicherheitsmängel gibt, braucht es rasch eine Verbesserung der Infrastruktur für die Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für den Radverkehr.