Erweiterung des bestehenden Windparks Pretul – Anlieferung und Montage bis Oktober 2023 – Steigerung der Stromproduktion um 43 % auf insgesamt rund 133 Mio. kWh pro Jahr |
Aus Wind wird Strom: Montage und Errichtung von vier neuen Windenergieanlagen
Die vier Windenergieanlagen – drei vom Typ Enercon E-138 EP3 E3 und eine vom Typ E-126 EP3 – bestehen neben dem Fundament im Wesentlichen jeweils aus dem Turm, der sogenannten Gondel, die den Generator enthält, sowie der Nabe mit den drei Rotorblättern. Per Spezialtransport werden die mehrere Tonnen schweren Einzelteile im Schritttempo auf rund 1.500 Meter Seehöhe transportiert und anschließend vor Ort Stück für Stück mit Spezialkränen aufgebaut. Je nach Witterung in der alpinen Lage rechnen die ÖBf-Expertinnen und -Experten mit sechs bis acht Wochen Montagezeit pro Windenergieanlage. Die Inbetriebnahme der rund 110 bzw. 86 Meter hohen (Nabenhöhe) Anlagen mit einem Rotordurchmesser von jeweils ca. 138 bzw. 126 Metern ist im Oktober geplant.
„Während der Errichtung der neuen Windkraftanlagen ist es aus Sicherheitsgründen notwendig, die Mountainbikestrecken auf die Pretulalpe vom Auersbach über den Moschkogel auf die Schwarzriegelalm von Mai bis Oktober 2023 zu sperren. Alternativ dazu stehen die Auf- sowie Abfahrten über Spital am Semmering bis zur Steinbachalm sowie von der Ganzalm bis zum Roseggerhaus weiterhin zur Verfügung”, bittet ÖBf-Projektleiter Christoph Jatschka die Mountainbike-Fans auf der Pretulalpe um Verständnis.
Umfassende Ökologische Begleitmaßnahmen
Mit der Erweiterung des Windparks Pretul wird auch ein breites Maßnahmenbündel zum bestmöglichen Schutz von Fauna und Flora umgesetzt. So wurden von den Bundesforsten im Projektgebiet bereits neue Amphibiengewässer für seltene Amphibien wie den Bergmolch angelegt und auch gefährdete Reptilien wie die Bergeidechse finden in Zukunft in eigens angelegten Stein- und Asthaufen Unterschlupf. Weiters wurden auf einem Gebiet von rund 18 Hektar der Lebensraum von Birk- und Auerwild verbessert, Balzplätze freigeschnitten und Korridore zur Vernetzung einzelner Vogel-Habitate geschaffen. Außerdem wurden in den Bergwäldern auf der Pretul weitere bis zu zwei Hektar große Altholzinseln ausgewiesen und gänzlich der Natur und ihren Bewohnern überlassen. Und der ökologisch wertvolle Moor-Fichtenwald am Schwarzriegel wurde unter anderem durch einen neu errichteten Holzzaun in traditioneller Bauweise geschützt. Die Planung und Umsetzung aller ökologischen Begleitmaßnahmen erfolgte in enger Abstimmung mit der Umweltbauaufsicht und dem Land Steiermark.
Größter alpiner Windpark im Alpenraum
Der Windpark Pretul ist der erste Windpark der Bundesforste und ging bereits 2017 ans Netz. Rund 93 Mio. kWh grünen Strom erzeugt er seither durchschnittlich pro Jahr. Weitere rund 40 Mio. kWh sollen die vier neuen Anlagen Ende 2023 zusätzlich pro Jahr ins Stromnetz einspeisen. Damit betreiben die Österreichischen Bundesforste im Vollausbau den größten alpinen Windpark im Alpenraum.