ÖGB-Schachner: Klar für kürzere Arbeitszeit!

Gute Betriebe spüren Zustrom und nicht Arbeitskräftemangel

„Moderne Probleme sollte man mit zeitgemäßen Mitteln angehen, gegen den Personalmangel hilft das Anbieten guter Arbeitsbedingungen“, so fasst Horst Schachner, Vorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) Steiermark, die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Schachner nimmt hier zu einer Debatte Stellung, in der etwa von Seiten der Industriellenvereinigung die Forderung erhoben wird, dass in Österreich länger und mehr gearbeitet werden müsse.

Pro Arbeitszeitverkürzung

„In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat man die 40-Stunden-Woche für zeitgemäß gehalten, doch heute ist Arbeit ungleich anstrengender, schneller und verdichteter“, sagt Schachner, und verweist auf die großen Veränderungen in den letzten 50 Jahren, die sich in großen Produktivitätsfortschritten abbilden. Er sieht sowohl die Entwicklung zu intensivierter Arbeit wie auch den vermehrten Wunsch der Menschen nach qualitativ hochwertiger Freizeit als Trends an, die eine Arbeitszeitverkürzung notwendig machen. Auch die Erholung nach der anstrengenden Arbeit dürfe nicht zu kurz kommen, weshalb für den ÖGB auch ein erleichterter Zugang zur sechsten Urlaubswoche richtig und die unter Schwarzblau eingeräumte Möglichkeit von 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche falsch ist.

Gute Arbeitsbedingungen sind für BewerberInnen attraktiv

Immer wieder berichten Medien im In- und Ausland, dass besondere Angebote viele Jobsuchende anlocken. Sei das nun eine Vier-Tage-Woche, ein Betriebskindergarten oder besondere Bildungsangebote. „Die meisten Menschen wollen gern arbeiten. Man wird sich aber nicht wundern dürfen, dass in Zeiten eines relativen Arbeitskräftemangels BewerberInnen sich die ArbeitgeberInnen ganz genau anschauen“, fasst Schachner zusammen, was ihm auch immer wieder von Arbeitslosen und ebenso in den Betrieben berichtet wird. „Mit verstaubten Rezepten aus der Vergangenheit wie zum Beispiel der Erhöhung von Normalarbeitszeit oder Pensionsantrittsalter sind die neuen Zeiten nicht zu bewältigen, mit einem Eingehen auf die Wünsche hochmotivierter ArbeitnehmerInnen schon!“

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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