Rapid – Red Bull Salzburg: Hitziger Klassiker endet remis // Surm Graz – Austria Wien: Heimsieg der Moral

Selbst ein Punkt kann am Ende entscheidend sein 

SPIELBERICHT Red Bull Salzburg; Fotos: Red Bull/Getty Images

GESTERN

Mittwoch, 26.04.2023 20:30 Uhr

Allianz Stadion, Wien

Bundesliga, 27. Runde

Nur wenige Tage nach dem souveränen Auftritt in Graz holen unsere Roten Bullen in der 27. Runde der ADMIRAL Bundesliga gegen Rapid Wien heute lediglich einen Punkt. Clevere Hausherren vereiteln etliche Chancen, selbst eine Überzahl gegen Ende können wir nicht in Zählbares ummünzen. Dennoch können Seiwald & Co. die Mini-Serie an Auswärtsspielen mit erhobenem Haupt abhaken und ein weiteres Mal ungeschlagen aus der Bundeshauptstadt abreisen.

Spielbericht

Waren wir uns vor der Begegnung noch nicht sicher, ob uns ein Thriller oder eher ein launiger Feel-good-Streifen erwarten würde, ging es direkt nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Walter Altmann schon einmal explosiv zur Sache: Nur wenige Sekunden waren vergangen, da kreuzten die Gastgeber erstmals gefährlich vor Philipp Köhn auf, Bajic vergab jedoch leichtfertig, wurde allerdings auch von Oumar Solet entscheidend gestört.

Von diesem ersten grün-weißen Vorpreschen wachgerüttelt, intensivierten in der Folge auch unsere Roten Bullen ihre Angriffsbemühungen. Nach einigen Ballverlusten im Spielaufbau und nicht von Erfolg gekrönten Vorstößen ins Angriffsdrittel folgte dann auf links plötzlich ein feiner Pass von Sekou Koita auf Karim Konate in die Box. Unser Startelf-Debütant degradierte Hedl im Kasten der Hütteldorfer zum Statisten und versenkte das Spielgerät aus spitzem Winkel absolut sehenswert im Tor (15.).

{"titleEn":"SK Rapid Wien v FC Red Bull Salzburg - Admiral Bundesliga","description":"VIENNA, AUSTRIA - APRIL 26: Karim Konate of Red Bull Salzburg celebrates after scoring his side’s first goal during the Admiral Bundesliga match between SK Rapid Wien and FC Red Bull Salzburg at Allianz Stadion on April 26, 2023 in Vienna, Austria. (Photo by Christian Hofer - FC Red Bull Salzburg/FC Red Bull Salzburg via Getty Images)","tags":"Karim Konate","focusX":-0.004597681105038998,"focusY":-0.2561576354679802}

Kurz darauf stand Hedl erneut im Scheinwerferlicht, als beinahe der zweite Treffer für uns an diesem Abend gefallen wäre – einen Abschluss von Nicolas Seiwald in Minute 21 konnte er gerade noch ans Aluminium lenken. Und der Führungstreffer schien nach und nach seine Wirkung zu entfalten, denn von den Hausherren war bis über die Halbstundenmarke kaum mehr etwas zu sehen. Der eine oder andere lange Ball in Richtung unseres Gehäuses wurde von Solet & Co. fachgerecht verarbeitet.

Die Minuten vor der Halbzeit waren dann von Verletzungspausen geprägt. Erst musste Konate nach einem Foul behandelt werden, dann humpelte Nicolas Capaldo vom Feld, konnte jedoch kurz darauf wieder am Spielgeschehen teilnehmen. Den Schlusspunkt einer kurzweiligen ersten Hälfte setzte Burgstaller mit dem Ausgleich in der 44. Minute nach einem Einwurf, den es wahrscheinlich gar nicht geben hätte dürfen. Und es wäre in der Nachspielzeit fast noch schlimmer gekommen, aber eine Abseitsstellung, die vom VAR festgestellt wurde, verhinderte glücklicherweise die Halbzeitführung für die Barisic-Crew.

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Beide Teams kehrten unverändert auf den Rasen zurück, der teils hohen Intensität des ersten Durchgangs dürften sie dennoch ein wenig Tribut gezollt haben, denn die Anfangsminuten verliefen merklich geruhsamer. Fast einschläfernd schien dieser Umstand auf Solet gewirkt zu haben, der mit einem Fehlpass im Spielaufbau eine Chance für Rapid eröffnete. Rückhalt Köhn reagierte jedoch aufmerksam und vereitelte diese in letzter Sekunde (53.).

Zwischen der 65. und der 71. Minute wurde dann ordentlich durchgewechselt, erst kamen Dijon Kameri und Oscar Gloukh für Amankwah Forson und Sekou Koita aufseiten unserer Roten Bullen und Grüll ersetzte Kühn, Minuten später dann Strunz und Druijf noch Greil und Bajic bei den Gastgebern. Unterbrochen wurde diese Wechselorgie kurz von einem direkten Freistoß durch Seiwald, der Heim-Keeper bekam jedoch noch rechtzeitig die Fäuste in die Höhe.

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Mit Fortdauer der Partie und dank kleinerer Umstellungen aufgrund der Wechsel kam wieder etwa mehr Flexibilität ins Geschehen, weiterhin sollte aber nichts Zählbares dabei herausschauen. Benjamin Sesko, im zweiten Abschnitt noch kaum in Erscheinung getreten, hatte in der 81. Minute die Möglichkeit, wieder einmal einen Schuss aufs gegnerische Gehäuse zu bringen. Und es waren die anschließenden Momente dieser Szene, die für einigen Wirbel sorgten. Der Referee wertete einen Schlag von Sollbauernach einer Rangelei mit Konate als Tätlichkeit, der Rapid-Verteidiger wurde zu Recht mit der Roten Karte vom Platz gestellt (82.), Konate sah ebenso den gelben Karton. Diesen hätte auch Grüll Momente später absolut verdient gehabt, der sich nach einem normalen Zweikampf mit Capaldo am Boden wälzte und eine Tätlichkeit vortäuschte.

Die spielerischen Highlights wurden gegen Ende der Partie seltener, dafür kam noch ein wenig mehr Farbe in die Begegnung: Neben Amar Dedic sah auch Strahinja Pavlovic Gelb. Die Überzahl konnten die Burschen von Matthias Jaissle in den letzten Minuten nicht mehr nutzen, um noch den Siegtreffer zu erzielen, deshalb endete das heutige Aufeinandertreffen mit einem letztlich wohl leistungsgerechten 1:1-Unentschieden.

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Am Sonntag in einer Woche empfangen wir die Hütteldorfer zum Meistergruppen-Rückspiel in der Red Bull Arena, dann gibt es hoffentlich das gewünschte Sequel mit einem Happy End und damit wieder drei Punkte, um unseren aufdringlichsten Verfolger aus Graz auf Distanz zu halten.

Statement

Der Frust ist groß, weil wir die drei Punkte mitnehmen wollten, aber die Leistung war nicht gut genug. Wir haben’s verpasst, an das Spiel vom Sonntag anzuschließen – die erste Halbzeit war dafür exemplarisch. Und wenn du’s nicht schaffst, dann hast du heute die drei Punkte nicht verdient.

Matthias Jaissle

Aufstellung

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Wechsel

Kameri für Forson (66.), Gloukh für Koita (66.)

Gelbe Karten

Kameri (81./Foul), Konate (83./Unsportlichkeit), Pavlovic (90.+2/Unsportlichkeit), Dedic (90.+2/Unsportlichkeit)

Personelles

Adamu (Schulter), Fernando (Rücken), Gourna-Douath (Oberschenkel), Guindo (Knie), Kjaergaard (Fuß), Okafor (Fuß), Omoregie (Rücken), Onguene (Knie), Sucic (Knie), Tijani (Schulter), Ulmer (Oberschenkel) und Van der Brempt (Oberschenkel) waren nicht einsatzbereit.

Surm Graz – Austria Wien: HEIMSIEG DER MORAL

Spielbericht Sturm Graz

27.04.2023
Wir gewannen eine furiose ADMIRAL Bundesliga Partie nach zweimaligem Rückstand gegen den FK Austria Wien mit 3:2. Haris Tabakovic brachte die Gäste in Führung, die Manprit Sarkaria mit einem gefinkelten Freistoß egalisierte. Mit einem Handelfmeter gingen die Wiener durch Tabakovic im ersten Durchgang erneut in Front – so ging es auch in die Pause. Otar Kiteishvili und erneut Manprit Sarkaria sollten im zweiten Spielabschnitt die Weichen auf Sieg stellen.


OFFENES VISIER IN HALBZEIT EINS

Die 12.725 Zuschauer:innen in der Merkur Arena sahen von Beginn weg ein offenes Spiel, wo vor allem die beiden Offensivreihen zu glänzen vermochten. Bereits in Minute fünf hätte Emegha auf 1:0 stellen können, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Torhüter Früchtl. Ein Freistoß von der rechten Seite fand in Minute zehn den kopfballstarken Tabakovic, der via Querlatte zum 0:1 aus Sturm-Sicht traf. Beim anschließenden Jubel fiel ein Austria-Anhänger in den Stadiongraben und musste behandelt werden. Nach einer kurzen Unterbrechung lief das Spiel weiter. Nur vier Minuten nach der Führung konnte sich Okonkwo das erste Mal auszeichnen, er parierte gegen Gruber stark (14.). Das Offensivfeuerwerk setzte sich ungehindert fort, erneut war Emegha auf und davon, verzögerte jedoch zu lange, sodass am Ende der Ballstafette Kiteishvili den Ball am Tor vorbeischoss (18.). In Minute 23 trat das erste Mal Manprit Sarkaria in Erscheinung, der in dieser Partie den Unterschied ausmachen sollte. Er traf in bester Ronaldinho-Manier mit einem Freistoß zum 1:1, indem er den Ball unter der hochspringenden Mauer flach ins Tor einschob. Anschließend nahm das Tempo der Partie etwas ab, bis eine strittige Handelfmeter-Szene wieder für Aufsehen sorgte. Nach bestandenem VAR-Check trat Tabakovic an und traf zur erneuten Führung für die Veilchen. So ging es mit einem 1:2 Rückstand in die Katakomben.


STARKE MORAL IM ZWEITEN SPIELABSCHNITT

Die zweite Halbzeit schloss nahtlos an die erste an. Von Beginn weg agierten beide Mannschaften erneut mit offenem Visier. Bereits in der 49. Minute war es Tabakovic, der das 1:3 auf dem Fuß hatte, scheiterte jedoch am gut parierenden Okonkwo. Generell trat Schwarz-Weiß aber konzentrierter und druckvoller als im ersten Durchgang auf. Otar Kiteishvili schoss nach einer Sarkaria Vorlage knapp am rechten Eck vorbei (53.). Quasi im Gegenzug traf Fischer Aluminium (55.). Ein paar Augenblicke später tauchte Prass nach Sarkaria Vorlage alleine vor Früchtl auf, verzog jedoch knapp (59.). Diesen Schwung nahm das Team von Cheftrainer Christian Ilzer mit und sollte sich nur drei Minuten später belohnen. Mit einem ganz starken Fersler bediente Sarkaria Prass, der den im Strafraum freistehenden Kiteishvili fand und dieser stellte in Minute 62 den 2:2 Ausgleich her. Nur rund eineinhalb Minuten später war es erneut der umtriebige Sarkaria, der aus gut 15 Metern Früchtl überhob und so die Führung erzielte (64.). Einziger Wermutstrotz: Sandro Ingolitsch musste in der 73. Minute verletzt ausgetauscht werden. Den ein oder anderen gefährlichen Distanzsschuss konnte die Verteidigung oder schlussendlich Okonkwo entschärfen. Es blieb beim knappen, aber alles in allem verdienten 3:2 Heimerfolg für Schwarz-Weiß.

SK PUNTIGAMER STURM GRAZ 3:2 (1:2) FK AUSTRIA WIEN

Aufstellung SK Puntigamer

Sturm Graz:

Okonkwo – Ingolitsch (73. Schnegg) – Wüthrich (46. Geyrhofer) – Affengruber – Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer – Kiteishvili (73. Horvat) – Teixeira (87. Bøving) – Emegha (57. Prass) – Sarkaria
Aufstellung FK Austria Wien:

Früchtl – Handl – Martins – Mühl – Ranftl – Holland – Fischer – Baltaxa (67. Polster) – Fitz – Gruber (81. Dovedan) – Tabakovic

Tore: 0:1 Tabakovic (10.), 1:1 Sarkaria (23.), 1:2 Tabakovic (39.), 2:2 Kiteishvili (62.), 3:2 Sarkaria (64.)
Gelbe Karten: Affengruber; –
Merkur Arena, 12.725 Zuschauer:innen

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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