„Minister Polaschek hat die Kritik am ersten Entwurf des Fachhochschulentwicklungs- und -finanzierungsplans gehört und sehr konstruktiv darauf reagiert. Der neue Entwurf enthält nun viele Ansätze und Maßnahmen, die zur weiteren positiven Entwicklung der Fachhochschulen beitragen“, kommentiert Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl den heute präsentierten FH-Plan des Wissenschaftsministeriums.
Erhöhung der Plätze und Anhebung der Fördersätze
Besonders hervorzuheben seien dabei die dauerhafte Fördersatzerhöhung ab 1.1.2023 um 10% und eine weitere ab 1.10.2024 um 4,5% für die bundesfinanzierten Studienplätze, sowie die Ausschreibung weiterer 1.050 FH-Anfängerstudienplätze bis 2025/2026.
„Diese beiden Maßnahmen ermöglichen es den Fachhochschulen, weiterhin quantitativ und qualitativ zu wachsen und den heimischen Arbeitsmarkt mit jenen akademisch ausgebildeten Fachkräften zu versorgen, die dieser so dringend braucht.“
Dass man hier weiterhin auf die enge Abstimmung mit der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt setzt, ist aus Sicht der steirischen Wissenschafts- und Wirtschaftslandesrätin besonders zu begrüßen. Beide steirischen Fachhochschulen zeichnen sich seit vielen Jahren durch eine besondere Nähe zur Wirtschaft aus, was sich auch in der Entwicklung der Studienangebote wiederspiegelt.
14 Millionen Euro für Kooperation und Forschung
Die Bereitstellung von 14 Millionen Euro für Projekte zur Stärkung von Kooperation und Innovation sieht Eibinger-Miedl ebenfalls besonders positiv. „Explizit erwähnt werden vom Ministerium die European University-Initiativen, kooperative Doktoratsprogramme von Fachhochschulen mit Universitäten sowie die Zusammenarbeit mit Unternehmen, beispielsweise im Zuge von dualen Studiengängen. „In allen drei Disziplinen ist die FH JOANNEUM österreichweit an der Spitze, was auch viel Engagement seitens der Mitarbeitenden und des Eigentümers gefordert hat. Dass dies jetzt durch finanzielle Anreize honoriert wird, ist die richtige Form, um auf die Forderungen des FH-Sektors nach mehr Forschungsmitteln zu reagieren“, so Eibinger-Miedl.
Studienangebote müssen schneller und flexibler überarbeitet werden
Auch der Ankündigung des Ministers, dass bundesfinanzierte Studienplätze, die aufgrund mangelnder Nachfrage unbesetzt bleiben, einem Monitoring unterzogen und seitens des Bundes neu ausgeschrieben und vergeben können, kann die Landesrätin etwas Positives abgewinnen. „Ungenutzte Studiengänge sind auch für jeden Fachhochschul-Erhalter eine ungenutzte Ressource. Immerhin betreiben wir FHs, um einer Nachfrage nach akademischen Fachkräften zu entsprechen und nicht zum Selbstzweck. Die Ankündigung des Ministeriums bedeutet für die Fachhochschulen, dass sie ihr Angebot schneller und flexibler überarbeiten und an den Bedarf anpassen müssen. Das beinhaltet inhaltliche Änderungen beim Studienangebot, aber auch die Umschichtung nicht genutzter Plätze in stark nachgefragte Studienrichtungen. Dies bedingt aber auch die notwendige Flexibilität des Ministeriums, damit diese Maßnahmen dann auch umgesetzt werden können“, so Eibinger-Miedl.
An der FH JOANNEUM habe ein Prozess zur Evaluierung und allfälligen Anpassung des Studienangebotes bereits begonnen.