Johanna Hiemer überzeugte bei der erfolgreichen Weltcup Premiere der Skibergsteiger in Schladming mit ihrer ersten Top-10 Platzierung im Sprint. Paul Verbnjak belegte als bester Österreicher Rang 15.
Bei Kaiserwetter ging am heutigen Samstag der Heimweltcup der Skibergsteiger mit dem Sprint Rennen über die Bühne. Zahlreiche Fans waren ins Planai Stadion nach Schladming gekommen, um das ÖSV-Team bei der Premiere anzufeuern. Entsprechend hoch war auch die extra Motivation im Lager der rot-weiß-roten. Vor allem die Schladmingerin Johanna Hiemer, deren Elternhaus in Rufweite des Stadions liegt, zeigte von Beginn an ihre Ambitionen auf eine Top-Platzierung. Mit Rang 2 im Qualifikationslauf schaffte sich die 28-jährige eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Finalläufe. Im Viertelfinale konnte sich die Steirerin ebenfalls souverän behaupten und in das Semifinale einziehen. Im Halbfinal-Lauf kam Hiemer als 5. ins Ziel, erreichte somit im Gesamtklassement Rang 9 und damit ihre bisher beste Platzierung in einem Sprint Weltcup Rennen. Der Sieg ging an die mehrfache Sprint-Siegerin und haushohe Favoritin Emily Harrop aus Frankreich, vor der Schweizerin Marianne Fatton und Giulia Muarada aus Italien. Die Ramsauerin Lisa Rettensteiner, die in der Qualifikation mit einem starkem 12. Platz aufhorchen ließ, belegte am Ende Rang 20 und Sarah Dreier, die vor allem im morgigen Vertical Rennen zu den Podest-Kandidatinnen zählt, kam auf Platz 22 ins Ziel.
Erster Schweizer Sieg auf der Planai
Während es bei den alpinen Weltcupbewerben auf der Planai bisher noch keinen Schweizer Sieg gab, sorgte Arno Liehta bei der Sprint-Premiere für den ersten Triumph der Eidgenossen in Schladming. Platz 2 und 3 gingen an Thibault Anselmet und Robin Galindo aus Frankreich.
Top-15 für Paul Verbnjak
Im ÖSV-Herren-Team sorgte Paul Verbnjak mit Rang 15 für das beste Ergebnis. Der erst 21-jährige zeigte damit erneut, dass er nicht nur in seinen Paradedisziplinen, dem Vertical und dem Individual, ganz vorne mitmischen kann, sondern auch im Sprint regelmäßig mit Top-Ergebnissen aufwarten kann. Eine ebenfalls solide Leistung zeigte der Tiroler Andreas Mayer mit dem 25. Platz. Vom Pech verfolgt waren sowohl der Sprintspezialist Daniel Zugg, als auch Lokalmatador Armin Höfl. Zugg konnte sich problemlos für die Finalläufe qualifizieren und durfte durchaus realistisch auf eine Spitzenplatzierung hoffen. Im Viertelfinale kollidierte der Vorarlberger aber gleich zweimal mit einem Kontrahenten, worauf hin sich zuerst das Fell und dann die Bindung löste. Somit belegte der 30-jährige am Ende Rang 29. Armin Höfl musste sich aufgrund einer gerissener Schuhverriegelung bereits in der Qualifikation geschlagen geben und zeigte sich vor heimischem Publikum entsprechend enttäuscht.
Der Kärntner Christof Hochenwarter, der zu den absoluten Vertical Spezialisten im ÖSV-Team zählt, ließ es sich nicht nehmen, vor heimischem Publikum auch beim Sprint an den Start zu gehen und kam als 38. ins Ziel.
Am morgigen Sonntag steht in Schladming das Vertical Rennen auf dem Programm. Der Start erfolgt um 11:15 für die Herren und um 12:00 Uhr für die Damen, jeweils im Planai Stadion. Die Strecke führt über 615 Höhenmeter bis zum Ziel an der Mittelstation der Planaibahn.
Stimmen:
Johanna Hiemer:
„Der 9. Platz freut mich ganz extrem. Es ist mein bisher bestes Sprint Weltcup Ergebnis und dass das genau beim Heimrennen klappt, ist schon etwas ganz Besonderes. Es geht beim Sprint mit meinen Resultaten kontinuierlich nach vorne und das gibt nochmal extra Motivation. Ich konnte die Atmosphäre, mit meiner Familie, den vielen Freunden und Fans im Stadion, heute so richtig genießen. Morgen beim Vertical wird das bestimmt auch wieder genial.“
Paul Verbnjak:
„Ich bin mit dem 15. Platz sehr zufrieden. Im Sprint geht es einfach sehr eng zu und es braucht auch immer das gewisse Quentchen Glück. Vor allem aber bin ich richtig happy über die vielen Zuschauer und die Stimmung hier beim Heimrennen. Es hat heute schon unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich richtig auf das morgige Vertical.“
Daniel Zugg:
„Glück und Pech liegen im Sprint ziemlich eng beieinander und heute hatte ich das Glück absolut nicht auf meiner Seite. Ich habe mich in der Qualifikation sehr gut gefühlt, aber leider ist mir nach Kollisionen zuerst das Fell und dann die Bindung aufgegangen. Damit war das Rennen gelaufen.“
Armin Höfl:
„Ich war bis zur Abfahrt heute sehr gut unterwegs. Leider ist mir dann die Schuhverriegelung gerissen und mit offenem Schuh in der steilen Abfahrt hatte ich einfach keine Chance. Es ist extrem Schade, dass so etwas genau beim Heimweltcup, in dieser tollen Arena, passiert. Aber morgen kommt meine Disziplin und beim Vertical werde ich wieder voll angreifen.“
Gandler sprintet auf Rang 13
Nach den Herren absolvierten heute auch die Damen beim Saisonfinale in Oslo (NOR) ihr vorletztes Weltcuprennen in diesem Winter. Beim letzten Sprintbewerb der Saison, der aufgrund des starken Nebels von gestern auf heute verschoben werden musste, schnappte sich Denise Herrmann-Wick mit einer fehlerfeien Schießleistung den Tagessieg. Die Deutsche, die nach diesem Winter ihre erfolgreiche Karriere beenden wird, setzte sich knapp gegen die beiden ebenfalls fehlerlos gebliebenen Schwedinnen Hanna Oeberg (+3,5 sec.) und Anna Magnusson (+33,1 sec.) durch.
Beste Österreicherin war heute Anna Gandler. Die Tirolerin musste nur liegend einen Fehlschuss in Kauf nehmen und belegte mit einem Rückstand von 1:03,2 Minuten Rang 13. Auf die Top-Ten fehlten der 22-Jährigen am Ende zwar lediglich 4,1 Sekunden, die junge Österreicherin durfte sich aber dennoch über bisher zweitbestes Karriereresultat freuen.
Mit Anna Juppe (+1:37,3 min.) und Dunja Zdouc (+1:41,6 min.) schafften zudem zwei weitere ÖSV-Athletinnen den Sprung in die Weltcuppunkteränge. Die beiden Kärntnerinnen belegten mit jeweils einem Schießfehler die Ränge 34 und 40. Tamara Steiner (+2:23,9 min./1 Fehlschuss) und Lisa Hauser (+2:26,6 min./4 Fehlschüsse) landeten auf den Rängen 63 und 65.
STIMME:
Anna Gandler (Rang 13): „Das war ein richtig hartes Rennen. Ich habe mich heute eigentlich sehr müde gefühlt und daher waren meine Erwartungen vor dem Wettkampf sehr gering. Dass mir jetzt am Ende der Saison noch einmal so ein gutes Rennen gelingt, ist natürlich richtig cool. Jetzt geht sich vielleicht sogar ein Start beim morgigen Massenstartrennen aus und von daher hätte der Saisonabschluss eigentlich gar nicht besser sein können.“
Weiteres Weltcup Programm Oslo (NOR):
Sonntag, 19.03.2023, Massenstart Herren, 12.50 Uhr
Sonntag, 19.03.2023, Massenstart Damen, 15.10 Uhr
Eder verbessert sich als Achter in die Top-Ten
Auch das letzte Verfolgungsrennen der Saison endete wenig überraschend mit einem Sieg des Saison-Dominators Johannes Thingnes Boe. Der in diesem Winter überragend agierende Norweger leistete sich insgesamt nur einen Fehlschuss und feierte mit einem Vorsprung von 32,7 Sekunden auf den fehlerfrei gebliebenen Franzosen Quentin Fillon Maillet in souveräner Manier seinen zweiten Sieg beim Weltcupfinale in Oslo (NOR). Das Podest komplettierte der Norweger Sturla Holm Laegreid (+49,1 sec./1 Fehlschuss).
Aus österreichischer Sicht sorgte Simon Eder für eine weitere Spitzenplatzierung bei den Rennen am Holmenkollen. Der gewohnt treffsichere Salzburger musste auch heute nur eine Strafrunde in Kauf nehmen und überquerte am Ende mit einem Rückstand von 1:25,1 Minuten als starker Achter die Ziellinie. Österreichs Routinier, der von Rang elf ins Rennen gestartet war, verbesserte sich um drei Plätze und durfte sich damit über sein fünftes Top-Ten-Ergebnis in diesem Winter freuen.
Auch David Komatz konnte sich um einige Positionen nach vorne arbeiten. Der Steirer präsentierte sich ebenfalls in starker Verfassung und belegte mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 2:07,5 Minuten den 16. Platz.
STIMMEN:
Simon Eder (Achter): „Dieser Top-Ten-Platz ist natürlich ein Traum und das war heute mein großes Ziel. Ich habe während dem Rennen sogar ein wenig mit den Top-Sechs geliebäugelt, aber dafür war ich am Ende leider schon etwas zu müde. Das Schießen geht jetzt nicht mehr ganz so leicht von der Hand und es ist wirklich schon schwierig, dass man die nötige Konzentration am Schießplatz findet. Aber am Ende hat heute alles super funktioniert, wir hatten Top-Material und jetzt schauen wir, dass wir das morgen noch einmal so hinbekommen.“
David Komatz (16. Rang): „Mein Wettkampf hat mit den beiden Fehlern bei den ersten zwei Schüssen denkbar schlecht begonnen. Der Wind hat sich im Vergleich zum Einschießen ein wenig verändert und das habe ich leider falsch wahrgenommen. Ich habe mich ab der zweiten Serie aber gut hineingearbeitet und bin das restliche Rennen fehlerfrei durchgekommen. Auf der Schlussrunde habe ich noch einmal alles gegeben und es war beinhart, aber am Ende bin ich sehr glücklich mit diesem 16. Platz.“
Weiteres Weltcup Programm Oslo (NOR):
Samstag, 18.03.2023, Sprint Damen, 15.00 Uhr
Sonntag, 19.03.2023, Massenstart Herren, 12.50 Uhr
Sonntag, 19.03.2023, Massenstart Damen, 15.10 Uhr