ÖSV – Wintersportsplitter: Stadlober bei 50-km-Premiere starke Vierte

Bei perfekten Bedingungen und toller Atmosphäre sorgte Teresa Stadlober beim heutigen 50-km-Rennen in der freien Technik am legendären Holmenkollen mit Rang vier für eine kleine Sensation. Die Österreicherin präsentierte sich vom Start weg in extrem starker Verfassung und war bis zur Ziellinie sogar mittendrin im Kampf um den Tagessieg. Am Ende überquerte die 30-Jährige nach einem mehr als gelungenen Rennen mit einer Laufzeit von 2:13:39 Stunden als großartige Vierte die Ziellinie und durfte sich damit über ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis in diesem Winter freuen. Auf den Sieg fehlten der Salzburgerin am Ende lediglich 2,9 Sekunden.

Das Feld blieb zu Beginn lange Zeit zusammen und Teresa Stadlober positionierte sich zunächst taktisch geschickt im erweiterten Vorderfeld. Bei der Hälfte des Rennens entschied sich ein Großteil der Athletinnen, inklusive der Salzburgerin, einen Skiwechsel durchzuführen. Eine richtige Entscheidung, denn auf den folgenden Kilometern zog sich das Feld erstmals deutlich auseinander. Nach ca. 35 absolvierten Kilometern formierte sich an der Spitze eine achtköpfige Führungsgruppe, zu der auch die Österreicherin zählte. Unter anderem mit der US-Amerikanerin Jessie Diggins und den Norwegerinnen Tiril Udnes Weng, Astrid Oeyre Slind, Ragnhild Gloeersen Haga, Margrethe Bergane sowie Nora Sanness war die 30-Jährige auch zu Beginn der letzten Runde weiterhin mittendrin im Kampf um eine mögliche Podestplatzierung. In weiterer Folge entwickelte sich ein packendes Ausscheidungsrennen um den Tagessieg und die Österreicherin lieferte auch auf den letzten Kilometern des Rennens eine sensationelle Vorstellung ab. Die Entscheidung um den Premieren-Sieg über diese Distanz fiel erst auf der Zielgeraden. Auf den letzten Metern setzte sich die Norwegerin Ragnhild Gloeersen Haga hauchdünn gegen ihre Landsfrau Astrid Oeyere Slind (+0,3 sec.) und die US-Amerikanerin Jessie Diggins (+0,5 sec.) durch. Lediglich 2,9 Sekunden hinter der Siegerin überquerte Teresa Stadlober nach 2:13:39 Stunden als großartige Vierte die Ziellinie.

STIMME:

Teresa Stadlober (Vierte): „Das war heute ein Mega-Rennen für mich. Es war auch ein cooler Rennverlauf, denn wir sind mit gutem Tempo weggelaufen und es war nicht hektisch. Ich habe von Beginn an versucht, mich weit vorne in der Gruppe zu platzieren. Körperlich bin ich jetzt schon ziemlich am Ende und habe auf der Strecke wirklich alles gegeben. Es war richtig cool zu laufen, ich hatte super Material und auch die Stimmung war einfach großartig. Es war ein cooles Gefühl, wenn man weiß, dass man beim ersten 50er der Damen dabei ist. Wir können alle richtig stolz auf uns sein und ich bin megahappy über diesen vierten Platz. Die letzten Wochen waren aufgrund der Verkühlung und der WM nicht einfach und auch mental sehr anstrengend. Ich konnte auch wenig trainieren und daher war es vor dem Rennen ungewiss, wie es mir heute gehen wird. Am Schluss hatte ich vielleicht nicht ganz die optimale Position, aber beim ersten 50er um eine Spitzenplatzierung mitkämpfen zu können, ist einfach großartig. Danke an das ganze Team für die super Betreuung und jetzt werde ich erst einmal versuchen, mich gut und schnell zu erholen.“

Andrea Limbacher holt in Veysonnaz als Neunte einen Top-Ten-Platz
Für das ÖSV-Team verlief der Weltcupbewerb am Sonntag in Veysonnaz (SUI) nicht nach Wunsch! Für die heimischen Herren war spätestens im Achtelfinale Endstation, die rot-weiß-roten Damen kamen über die Runde der letzten 16 nicht hinaus. Für das beste Resultat sorgte die Oberösterreicherin Andrea Limbacher, die als Dritte ihres Viertelfinal-Heats Gesamtneunte wurde.
Vizeweltmeisterin Katrin Ofner war in ihrem Viertelfinal-Heat eingangs der ersten Kurve in einen harten Positionskampf verwickelt. Der Rückstand, den sich die Steirerin dabei einhandelte, war bis ins Ziel nicht mehr aufzuholen. Ofner landete im Endklassement auf Rang 13. Die Oberösterreicherin Christina Födermayr reihte sich nach ihrem Aus im Achtelfinale an der 17. Stelle ein. Die Schweizerin Fanny Smith feierte vor der Französin Jade Grillet Aubert und der Kanadierin Tiana Gairns einen Heimsieg. Die bereits als Gesamtweltcupsiegerin feststehende Schwedin Sandra Näslund musste wegen Knieproblemen auf ein Antreten verzichten.
Bei den Herren teilten sich der Niederösterreicher Johannes Aujesky, der Oberösterreicher Daniel Traxler und der Steirer Robert Winkler als Dritte ihrer Achtelfinal-Läufe Platz 17. Pech hatte Aujesky, der in Führung liegend nach einer ungestümen Aktion des Italieners Yanick Gunsch, der dem Österreicher vor einem Sprung auf die Ski-Enden gefahren war, zu Sturz kam und dadurch unverschuldet aus dem Rennen genommen wurde.
Der Oberösterreicher Johannes Rohrweck und der Niederösterreicher Tristan Takats belegten Rang 25. Die in den Pre-Heats ausgeschiedenen Vorarlberger Mathias Graf, Claudio Andreatta und Nicolas Lussnig klassierten sich auf Platz 33. Der Sieg ging an den Schweden David Mobärg vor dem Japaner Ryo Sugai und dem Kanadier Reece Howden.
Der Skicross-Tross fliegt nun ins kanadische Craigleith, wo am Freitag und Samstag kommender Woche mit zwei Rennen die Weltcupsaison 2022/23 abgeschlossen wird.

Abfahrts-Kristallkugel an Johannes Aigner
Paraski-Ass Johannes Aigner jubelt über die perfekte Abfahrtssaison. Der Niederösterreicher gewann heute in Sella Nevea (ITA) auch das vierte Abfahrtsrennen in diesem Weltcup-Winter und sicherte sich damit die kleine Kristallkugel mit der Maximalausbeute von 400 Punkten. Bei den stehenden Männern wurde Markus Salcher erneut Zweiter.
Gemeinsam mit Guide Matteo Fleischmann ließ der sehbehinderte Aigner den Franzosen Hyacinthe Deleplace im letzten Speed-Rennen der Weltcup-Saison um 43 Hundertstel hinter sich. Dritter wurde der Italiener Giacomo Bertagnolli. Neben der Abfahrtskugel hat Aigner auch die Super-G-Wertung gewonnen. Der Niederösterreicher liegt außerdem im Gesamtweltcup klar voran und hat kommende Woche in Cortina d’Ampezzo die Chance, den Sieg in allen Disziplinenwertungen zu fixieren.
Bei den stehenden Männern musste sich der Kärntner Markus Salcher nur dem Franzosen Arthur Bauchet geschlagen geben. Der Kanadier Alexis Guimond landete hinter dem ÖSV-Ass an der dritten Stelle. Nico Pajantschitsch belegte Rang 14, Manuel Rachbauer wurde 16. In der Abfahrts-Weltcupwertung liegt Salcher in der Endabrechnung auf Platz zwei. Nur 30 Zähler fehlen ihm auf den Schweizer Robin Cuche, der heute nicht über Rang vier hinauskam. Auch den Super-G-Weltcup beendet Salcher als Zweiter.
*** Stimmen ***
Johannes Aigner: „Technisch war die Leistung heute nochmal ein Fortschritt. Eine Kristallkugel zu gewinnen, ist eine schöne Bestätigung dafür, dass die Leistung über eine ganze Saison gut war. Ich bin sehr glücklich darüber.“
Sascha Kavelar (ÖSV-Cheftrainer): „Die Abfahrtssaison geht für uns sehr erfolgreich zu Ende. Die Leistungen von Johannes und Markus waren die gesamte Saison über konstant an der Weltspitze. Aus Trainersicht sind der Kugelgewinn von Johannes und der zweite Platz von Markus eine perfekte Abrundung einer gelungenen Saison.“

Pia Zerkhold in der Sierra Nevada erneut auf Rang sieben

Pia Zerkhold ist am Sonntag beim zweiten Snowboardcross-Weltcuprennen an diesem Wochenende in der Sierra Nevada (ESP) erneut Siebente geworden. Für die Niederösterreicherin wäre sogar ein noch besseres Ergebnis als am Vortag möglich gewesen, doch in der Vorschlussrunde unterlief der mit großem Vorsprung auf Rang zwei gelegenen Mixed-Team-Vizeweltmeisterin ein Fahrfehler, der Zerkhold den Einzug in das große Finale kostete.

Im kleinen Finale wurde die Österreicherin hinter der Tschechin Eva Adamczykova und der Deutschen Jana Fischer Dritte und damit Gesamtsiebente. „Das war ein unnötiger, sehr ärgerlicher Fehler. Ich bin in dieser Kurve eine engere Linie gefahren als in den Läufen davor und habe einen Schlag erwischt, der mich aus der Balance gebracht hat. Das war sehr schade, weil heute viel mehr als ein siebenter Platz möglich gewesen wäre. Aber ich fühle mich derzeit auf dem Brett sehr wohl und werde dieses gute Gefühl zu den nächsten Rennen mitnehmen“, sagte Pia Zerkhold.

Die Britin Charlotte Bankes wiederholte vor den Französinnen Chloe Trespeuch und Manon Petit Lenoir ihren Erfolg vom Samstag und übernahm damit drei Rennen vor Saisonende auch die Führung im SBX-Gesamtweltcup.

Bei den Herren landete David Pickl als Dritter seines Viertelfinal-Heats als bester Österreicher auf Rang 13. Für Jakob Dusek, Julian Lüftner und Luca Hämmerle war jeweils in der Runde der letzten 32 Endstation, womit sich das ÖSV-Trio Platz 25 teilte. Für Andreas Kroh (48.) kam in den Pre-Heats das Aus. „Das war ein Wochenende zum Vergessen“, meinte Jakob Dusek, der im Achtelfinale in Führung liegend einen spektakulären Überschlag fabrizierte. „Es ist alles so schnell gegangen. Ich weiß gar nicht, was da genau passiert ist. Dabei wäre das der erste Lauf gewesen, in dem ich mich hier wohlgefühlt habe und richtig attackieren konnte. Leider war es dann auch schnell wieder vorbei“, so Dusek.

Den Sieg sicherte sich der Schweizer Kalle Koblet vor dem spanischen Lokalmatador und Vortagessieger Lucas Eguibar und dem Franzosen Loan Bozzolo. Am kommenden Donnerstag wird in Veysonnaz (SUI) der SBX-Weltcup fortgesetzt, ehe am 25. und 26. März das Saisonfinale im kanadischen Mount St. Anne auf dem Programm steht.

Johannes Lamparter Sechster am Holmenkollen
Drei Österreicher in Top Ten

Johannes Lamparter beendet den zweiten Wettkampf am Holmenkollen in Oslo (NOR) als bester Österreicher auf Platz sechs. Der Sieg ging erneut an den Norweger Jarl Magnus Riiber vor den beiden Deutschen Vinzenz Geiger und Julian Schmid. Mit Franz-Josef Rehrl auf Platz 7 und Martin Fritz auf Platz 9 schafften drei ÖSV-Athleten den Sprung in die Top Ten.

Franz Josef Rehrl spielte heute am Holmenkollen seine starken Springerqualitäten aus. Der Steirer flog auf die Tageshöchstweite von 132,5 Metern und lag auf dem zwischenzeitlichen zweiten Platz. Nur einer lag nach dem Springen vor Rehrl, und das war wieder einmal Überflieger Jarl Magnus Riiber. Der Norsker landete mit fünf Luken weniger Anlauf nach 125 Meter, sein Vorsprung auf Rehrl betrug 13 Sekunden. Hinter Rehrl ging Martin Fritz als Dritter auf die Loipe, allerdings bereits mit einem Respektabstand von über einer Minute auf Rehrl. Die gestrigen Dritt- und Viertplatzierten Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger kamen heute im Springen über die Plätze 10 (+2min 3sek) und 17 (2min 32sek) nicht hinaus.

Im Langlaufrennen feierte Riiber einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg, dahinter ging es schon deutlich spannender zu. Franz-Josef Rehrl wurde erst in der letzten Runde von der Verfolgergruppe, in der sich auch Lamparter befand, eingeholt. Aus dieser Gruppe konnten sich zuvor schon Geiger und Schmid absetzen, die beiden machten sich dann die verbleibenden Podiumsplatzierungen unter sich aus.

Lamparter musste im Finish dann noch dem Franzosen Laurent Muhlethaler und Joergen Graabak (NOR) den Vortritt lassen, trotzdem resümiert der Tiroler mit dem sechsten Platz positiv: „Es war einfach nicht der Tag auf der Schanze, ich hatte nicht den besten Sprung und auch nicht die besten Windverhältnisse. Ich bin dann vom zehnten Platz trotzdem ein beherztes Langlaufrennen gelaufen, der sechste Platz ist auch toll, das Wochenende ist absolut OK verlaufen. Ich habe ein paar Punkte in der Gesamtwertung ausbauen können, das ist schon sehr beruhigend. Ich weiß aber, wie schnell es passieren kann mit einem Anzugproblem oder Sturz, dann ist man weg vom Fenster. Das möchte man natürlich nicht hoffen, deshalb muss ich bei meinen Sachen bleiben und mich aufs Wesentliche konzentrieren. Ich freue mich nun sehr auf die letzten Rennen in Lahti.“

Hinter Lamparter überquerte Franz-Josef Rehrl als Siebenter die Ziellinie, ganz zufrieden war der Ramsauer mit der Langlaufleistung nicht: „Ich tue mir derzeit richtig schwer auf Loipe, sobald ich einen schnellen Schritt mache, schießt es mir ein, wie man so schön sagt. Dann muss ich wieder auf mein normales Tempo zurückgehen. Da merke ich, dass mir die Krankheit noch in den Knochen steckt. Mitnehmen kann ich die guten Sprünge, jetzt heißt es nochmal zwei Wochen trainieren und hoffen, dass ich bis Lahti noch eine Form aufbauen kann.“

Positiver sieht das heutige Ergebnis Martin Fritz, der sein zweites Top Ten Ergebnis in dieser Weltcupsaison einfahren konnte: „Die Sprünge kommen immer besser, leider habe ich im Wettkampfsprung einen kleinen Fehler gemacht, trotzdem passt das Sprungergebnis. Auf der Loipe habe ich mich heute wieder besser gefühlt, es fehlt nur mehr das berühmte letzte Bisschen. Die letzten Prozent, die fehlen, damit ich zum Schluss noch mitgehen kann und dann Fünfter werde statt Neunter. Die Bilanz von heute fällt trotzdem positiv aus.“

Die weiteren Platzierungen der Österreicher:

  1. Stefan Rettenegger
  2. Thomas Rettenegger
  3. Manuel Einkemmer
  4. Lukas Greiderer
  5. Paul Walcher

In der Weltcup-Gesamtwertung baute Lamparter seinen Vorsprung weiter aus, der Tiroler liegt nun bei 1325 Punkten. Julian Schmid verbesserte sich mit dem heutigen dritten Platz auf den zweiten Gesamtrang, sein Rückstand auf Lamparter beträgt 146 Punkte. Jens Luraas Oftebro verlor heute als Elfter weiter an Boden im Kampf um die Gesamtwertung, er liegt mit 1173 Punkten auf dem dritten Rang.

Der Weltcup der nordischen Kombinierer macht nun ein Wochenende Pause, ehe von 23. – 26. März in Lahti (FIN) das große Saisonfinale mit gleich drei Wettkämpfen (1x Teamsprint, 2x Einzel Großschanze) steigt.

Eder holt als Siebenter bestes Saisonergebnis

Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Östersund (SWE) absolvierten die Herren heute ihr vorletztes Massenstartrennen in dieser Saison. Mit Vetle Sjaastad Christiansen ging dabei auch in Abwesenheit des großen Saison-Dominators Johannes Thingnes Boe der Sieg an Norwegen. Der 30-Jährige setzte sich mit einer makellosen Schießleistung und einem Vorsprung von 9,1 Sekunden klar gegen seinen Landsmann Johannes Dale (1 Fehlschuss) durch. Platz drei ging an den Franzosen Eric Perrot (+12,3 sec./1 Fehlschuss), der damit erstmals in seiner Karriere den Sprung auf das Podest schaffte.

Simon Eder lieferte auch beim dritten Rennen in Schweden eine starke Vorstellung ab. Der 40-jährige Salzburger musste nur beim zweiten Liegendschießen einen Fehlschuss in Kauf nehmen und klassierte sich mit einem Rückstand von 33 Sekunden als Siebenter erneut in den Top-Ten. Der ÖSV-Routinier durfte sich damit über sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis in diesem Winter freuen.

STIMME:

Simon Eder (Siebenter): „Das war heute ein gewaltiges Rennen für mich. Der eine Fehler liegend war ein wenig schade, denn ich war so gut in Schwung. Ich habe einfach zu schnell geschossen und das ist eigentlich ein Anfängerfehler. Beim letzten Stehendschießen kam es dann auch noch zu einem kleinen Hoppala, weil Philipp Nawrath unabsichtlich auf meiner Matte gestanden ist, und das hat mich ein wenig aus dem Konzept gebracht. Leider habe ich dadurch lange für meine Serie gebraucht, aber Gott sei Dank alle fünf Scheiben getroffen. Ich bin heute mit meiner Leistung wirklich sehr zufrieden und hatte auch einen super Ski. Jetzt war ich schon sehr oft in meiner Karriere in Östersund, aber das Rennen heute zählt sicher zu den schönsten Erlebnissen hier.“

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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