Kreuzer und Pinkelnig sorgen für ÖSV-Doppelsieg// Johannes Lamparter sprintet in Schonach zu Platz 2

Das zweite Weltcup-Springen in Hinzenbach endete mit einem österreichischen Doppelerfolg. Chiara Kreuzer lag nach einem an Dramatik kaum zu überbietenden Finaldurchgang 0,1 Punkte vor ihrer Teamkollegin und Vortagessiegerin Eva Pinkelnig. Das Podest komplettierte die Japanerin Nozomi Maruyama, die im ersten Durchgang mit 91,5 Metern die Tageshöchstweite erzielte und am Ende nur 0,8 Punkte hinter Kreuzer Dritte wurde.

Die Österreicherinnen präsentierten sich bei der Jubiläums-Auflage in Hinzenbach – die weltbesten Skispringerinnen machten heuer zum zehnten Mal im Eferdinger Becken Station – bereits in den frühen Morgenstunden in Topform. Für Chiara Kreuzer, die zur Halbzeit auf Rang zwei lag, war es der erste Saisonsieg und ihr bereits dritter Einzelerfolg in Hinzenbach, nachdem die Salzburgerin bereits vor drei Jahren einen Doppelsieg vor heimischem Publikum feiern konnte. Vortagessiegerin Eva Pinkelnig, Fünfte nach dem ersten Durchgang, baute mit Rang zwei in der Energie AG Arena ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Insgesamt war es für die Vorarlbergerin bereits der 15. Einzel-Podestplatz in dieser Saison. Abgerundet wurde das grandiose ÖSV-Mannschaftsergebnis beim zweiten Springen in Hinzenbach mit den Rängen 14 und 21 der beiden Oberösterreicherinnen Jacqueline Seifriedsberger und Julia Mühlbacher.

STIMMEN:

Chiara Kreuzer (1.) „Ich habe gewusst, dass etwas Großes möglich ist, wenn alles zusammenpasst. Dennoch kommt der Sieg unverhofft und ist vor den eigenen Fans extrem schön. Es war heute unglaublich knapp und ich bin so happy, dass ich mit Eva am Ende ganz oben stehen durfte. Dieses Gefühl ist wunderschön.“

Eva Pinkelnig (2.): „Der zweite Platz ist heute noch schöner, weil Chiara gewonnen hat. Ich kann ihr zu ihrer Leistung nur gratulieren, sie hat es sich absolut verdient. Auf dem Podest ist heute bei der Siegesfeier mit einer Sektdusche ordentlich die Post abgegangen. Danke an die Organisatoren und alle Helfer – es war ein super Heimweltcup auf einer perfekt präparierten Schanze.“

Jacqueline Seifriedsberger (14.): „Es waren zwei coole Tage und es ist bei mir wieder einen Schritt weitergegangen. Das waren die besten Weltcupergebnisse in dieser Saison, das hat vor heimischem Publikum wirklich viel Spaß gemacht.“

Cheftrainer Harald Rodlauer: „Wir haben hier in Hinzenbach unsere Erwartungen übertroffen, es war einfach ein geniales Wochenende. Tolle Leistungen von den Athletinnen, sie haben genau das umgesetzt, was sie drauf haben. Wenn man sieht, dass wir vier Heimweltcups dieses Jahr gehabt haben und alle vier gewonnen haben, dann sagt das einiges aus über die Stärke der Mannschaft. Trotzdem müssen wir weiter arbeiten, am Boden bleiben und diese Freude und Motivation mit in die bevorstehende Weltmeisterschaft nehmen.“

Johannes Lamparter sprintet in Schonach zu Platz 2
Lisa Hirner im Damen-Bewerb auf Platz 6

Im ersten von zwei Rennen in Schonach im Schwarzwald (GER) erkämpfte Johannes Lamparter den nächsten Podestplatz. Der Tiroler musste sich nur dem norwegischen Sieger Jens Luraas Oftebro um 8,1sek geschlagen geben. Platz drei geht an den Esten Christian Ilves (+16,8sek). Bei den Damen stand mit Gyda Westvold Hansen ebenso eine Norwegerin ganz oben am Treppchen, die Plätze zwei und drei gehen an Jenny Nowak (GER) und Yuna Kasai (JPN). Lisa Hirner wird als beste Österreicherin Sechste.

Damen:

Im Damen-Wettkampf platzierte sich Lisa Hirner im Sprungdurchgang auf dem siebenden Platz. Ihr Rückstand auf die spätere Siegerin Westvold Hansen betrug 1min 7sek. Im Rennen verbesserte sich die Steirerin noch auf den sechsten Platz, in den Kampf um die Podiumsplatzierungen konnte sie heute jedoch nicht eingreifen.

„Auf der Schanze hat es heute eigentlich gut angefangen. Die Landung hab ich verpatzt, das war schon etwas ärgerlich. Auf der Loipe hab ich es mir anders vorgestellt, ich habe mir mit dem Jetlag und den warmen Temperaturen wirklich schwer getan. Der Weg passt aber, jetzt werde ich morgen nochmal angreifen und mich dann auf die WM hin gut erholen“, so Lisa Hirner.

Anna-Lena Slamik wird 12., Claudia Purker beendet den Wettkampf auf dem 17. Platz.

Herren:

Bei den Herren verschaffte sich Johannes Lamparter mit Platz vier eine vielversprechende Ausgangsposition im Springen. Nur 14 Sekunden trennten ihn vom Japaner Ryota Yamamoto, der als Führender auf die Loipe ging. Während Jens Luraas Oftebro acht Sekunden hinter dem Rumer auf den Rundkurs in Schonach startete, hatte Lamparters größter Konkurrent im Kampf um den Gesamtweltcup, Julian Schmid, bereits 35 Sekunden Rückstand auf den Tiroler.

Im Rennen bildete sich eine fünf Mann starke Führungsgruppe mit Lamparter, Ilves, Oftebro, Yamamoto und Yoshito Watabe, in der der Mann im gelben Trikot gleich die Führung übernahm. Nachdem Yamamoto aus dem Rennen ausstieg und Watabe zurückfiel, waren es nur mehr drei Athleten, die um den Sieg kämpften. In der letzten Runde setzten sich Oftebro und Lamparter ab, der Norweger hatte auf den letzten Metern ins Ziel dann den längeren Atem und sicherte sich den Sieg.

„Ich bin mit dem zweiten Platz heute sehr zufrieden, meine Sprünge sind im Moment wirklich stabil und auf hohem Niveau. Ich habe das ganze Rennen über vorne weg gearbeitet, ich wusste, dass Jens speziell auf den letzten Metern einer der schnellsten Läufer ist. Gratulation an ihn zum Sieg, wirklich verdient. Ich werde morgen nochmal alles geben, auch für den Sieg der German Trophy“, so Johannes Lamparter.

Die weiteren Platzierungen der ÖSV-Athleten:

  1. Lukas Greiderer
  2. Martin Fritz
  3. Mario Seidl
  4. Fabio Obermeyr
  5. Florian Kolb
  6. Manuel Einkemmer

Morgen Sonntag findet in Schonach für Damen und Herren jeweils ein weiterer Einzelbewerb von der Normalschanze statt.

Zeitplan:

Sonntag, 12.2.2023
8.30 Uhr: Probedurchgang Herren HS 100
9.30 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 100
10.30 Uhr: Sprungdurchgang Damen HS 100
12.35 Uhr: Langlauf Damen 5km
14.15 Uhr: Langlauf Herren 10km

WM Oberhof | Sprint Herren | Komatz läuft auf Rang 13

Der erste Einzelwettkampf der Herren im Rahmen der Biathlon Weltmeisterschaft in Oberhof (GER) endete heute mit einem norwegischen Vierfachsieg. Der große Favorit Johannes Thingnes Boe setzte sich mit einem Schießfehler und einem Vorsprung von 14,8 Sekunden gegen seinen fehlerfrei gebliebenen Bruder Tarjei Boe durch. Die Bronzemedaille sicherte sich Sturla Holm Laegreid (+39,9 sec./1 Fehlschuss). Die eindrucksvolle Teamleistung der Skandinavier komplettierte Johannes Dale auf Rang vier (+43,6 sec./1 Fehlschuss).

Bester Österreicher war heute David Komatz. Der Steirer, der bereits in der Mixed-Staffel mit einer starken Leistung überzeugen konnte, lieferte auch heute eine ansprechende Vorstellung ab und belegte mit einer Strafrunde und einem Rückstand von 1:29,1 Minuten Rang 13. Vor allem auf der Loipe präsentierte sich der 31-Jährige weiter in großartiger Form und erarbeitete sich damit eine solide Ausgangsposition für die anstehende Verfolgung.
Routinier Simon Eder zeigte sich am Schießstand erneut treffsicher und belegte ohne Fehlschuss mit einem Rückstand von 1:58,7 Minuten Rang 23. Mit Harald Lemmerer (+2:33,6 min./1 Fehlschuss) und Dominic Unterweger (+2:57,1 min./1 Fehlschuss) auf den Rängen 40 und 59 konnten sich alle vier Österreicher für die morgige Verfolgung qualifizieren.

STIMME:

David Komatz (Rang 13): „Ich habe heute sehr gut in das Rennen hineingefunden und bin stark in die erste Runde gestartet. Liegend ist mir dann dieser Fehler passiert, der mich wirklich sehr geärgert hat. Stehend konnte ich die Null bringen und beim Hinauslaufen habe ich dann gehört, dass ich auf Rang acht liege. Dann habe ich noch einmal ordentlich die Ärmel hochgekrempelt, denn ich wusste, dass die Schlussrunde ein richtiger Fight werden wird und habe bis ins Ziel alles gegeben.“

Weiteres Wettkampfprogramm IBU Biathlon WM 2023 in Oberhof (GER):

Sonntag, 12.02.2023, Verfolgung Damen, 13.25 Uhr
Sonntag, 12.02.2023, Verfolgung Herren, 15.30 Uhr
Dienstag, 14.02.2023, 20 km Einzel Herren, 14.30 Uhr
Mittwoch, 15.02.2023, 15 km Einzel Damen, 14.30 Uhr
Donnerstag, 16.02.2023, Single-Mixed-Staffel, 15.10 Uhr
Samstag, 18.02.2023, Staffel Herren, 11.45 Uhr
Samstag, 18.02.2023, Staffel Damen, 15.00 Uhr
Sonntag, 19.02.2023, Massenstart Herren, 12.30 Uhr
Sonntag, 19.02.2023, Massenstart Damen, 15.15 Uhr

Perfekte Woche für Johannes Aigner bei Heim-Weltcup in Saalbach
Michael Scharnagl erleidet Kreuzbandriss

Vier Rennen, vier Siege – so lautet die Bilanz von Paraski-Ass Johannes Aigner beim Heim-Weltcup in Saalbach-Hinterglemm. Der Niederösterreicher entschied bei den sehbehinderten Männern nach beiden Abfahrten auch beide Super-G-Bewerbe für sich und hält nun disziplinenübergreifend bei zehn Saisonsiegen. Die kleine Kristallkugel im Super-G ist Aigner nicht mehr zu nehmen. Bei den stehenden Männern wurde Markus Salcher Zweiter.

In einer knappen Entscheidung ließen Aigner und sein Guide Matteo Fleischmann den Franzosen Hyacinthe Deleplace (+0,14 Sek.) und den Italiener Giacomo Bertagnolli (+0,19 Sek.) hinter sich. Weiter ausgebaut hat Aigner damit seine Führung im Gesamtweltcup, wo er nun 70 Punkte vor Deleplace voran liegt. In der Super-G-Weltcupwertung hat Aigner einen Bewerb vor Schluss genau 100 Punkte Vorsprung auf den Franzosen. Da das ÖSV-Ass bei vier Saisonsiegen in dieser Disziplin hält, ist er nicht mehr einzuholen. Der abschließende Super-G steigt Anfang März in Sella Nevea.

Bei den stehenden Männern musste sich Markus Salcher nur dem Franzosen Arthur Bauchet geschlagen geben. 52 Hundertstelsekunden fehlten dem Kärntner auf den Sieg. Dritter wurde der Kanadier Alexis Guimond. Thomas Grochar (9.) und Nico Pajantschitsch (10.) schafften es ebenso in die Top Ten. Salcher schob sich dank seiner guten Leistungen in Saalbach-Hinterglemm im Gesamtweltcup an die dritte Position.

Michael Scharnagl erleidet Kreuzbandriss

Einen herben Rückschlag erleidet Michael Scharnagl. Bei seinem Sturz gestern im Super-G zog sich der Tiroler einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu.

Sascha Kavelar: „Im Großen und Ganzen war das eine sehr erfolgreiche Woche. Wir können positiv in die Zukunft blicken. Johannes und Markus sind beide richtig gut drauf. Bei Markus haben vielleicht noch Kleinigkeiten gefehlt, um auch ganz oben zu stehen. Die Verletzung von Michael ist allerdings ein großer Wermutstropfen für das Team.“

Fortgesetzt wird der Paraski-Weltcup am 27. und 28. Februar mit zwei Slaloms in Kitzbühel. Anschließend warten noch die Stationen in Sella Nevea und Cortina (beide ITA).

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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