Gefahrenbeurteilung
Über der Waldgrenze herrscht Gefahrenstufe 4, also GROßE Lawinengefahr, darunter ist die Lawinengefahr ERHEBLICH! Sponante Schneebrett- und Lockerschneelawinen sind aus steilen Hängen aller Expositionen wahrscheinlich. Die Anzahl und Verbreitung der Gefahrenstellen nimmt mit der Höhe zu. Mit zunehmender Mächtigkeit des Neu- und Triebschnees können Lawinen auch in tiefliegende Schwachschichten durchbrechen und groß werden. In tiefen Lagen sind bei vorübergehendem Regen oder Schneeregen im Tagesverlauf auch spontane, nasse Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus steilem Wald- und Wiesengelände möglich, welche exponierte Verkehrswege gefährden können.
Darüber hinaus können Schneebrettlawinen im Gelände bereits bei geringer Zusatzbelastung, also von einem einzelnen Skifahrer, ausgelöst werden. Der frische Neuschnee überdeckt bestehende Gefahrenstellen durch Triebschneepakete, die Gefahrenstellen sind somit im Gelände schwer zu erkennen!
Schneedeckenaufbau
Im Laufe des Mittwochs sind 10 – 20 cm Neuschnee gefallen, in der Nacht auf Donnerstag und am Donnerstag ist mit einem weiteren, deutlichen Schneezuwachs zu rechnen. Der Neuschnee wird von stürmischen Nordwestwind stark verfrachtet und je nach Windeinfluss in allen Expositionen als lockerer Neuschnee oder gebundener Triebschnee abgelegt. Schwachschichten im frischen Neu- und Triebschnee sind leicht zu stören. Tiefer in der Schneedecke befinden sich darüber hinaus Schichten aus kantigen Kristallen um Schmelzharschkrusten, welche den Schneedeckenaufbau schwächen.
Vorübergehender Regen oder Schneeregen führt in Lagen unter 800 m zu einer Anfeuchtung der Schneedecke. Durch die zusätzliche Belastung der Schwachschichten und Bindungsverlust, entstehen spontane, nasse Lockerschnee – Schneebrettlawinen.
Wetter
Eine lebhafter Nordwestströmung bringt stürmischen Wind und intensiven Schneefall! Ab Mittwochabend nimmt der Schneefall nach und nach zu. Den ganzen Donnertag hindurch schneit es anhaltend und kräftig, voraussichtlich lässt der Niederschlag erst Freitagmorgen langsam etwas nach. In ganz tiefen Lagen kann es vorübergehend auch regnen oder schneeregnen, die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 600 – 800 m, bei kräftigem Schneefall kann die Schneefallgrenze auch in Tallagen sinken.
Auf den Bergen sind bis Donnerstagnacht verbreitet 40 – 70 cm Neuschnee zu erwarten. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich von Dachstein und dem Toten Gebirge, hier sind im Staubereich lokal auch 100 cm Neuschnee möglich. Der Schnee wird vom stürmischen Nordwestwind massiv verfrachtet. In 2000 m liegt die Temperatur mittags um -8 Grad, die Nullgradgrenze liegt um 800 m.
Der intensive Schneefall hält bis Freitagvormittag an und lässt dann vorübergehend etwas nach. Die Schneefallgrenze steigt im Tagesverlauf gegen 1000 m an, in tiefen Lagen wird es voraussichtlich regnen. Weiterhin weht stürmischer Nordwestwind auf den Bergen. Die Temperatur liegt in 2000 m mittags um -5 Grad, die Nullgradgrenze steigt im Laufe des Tages auf 1200 m an.
Tendenz
Mit leichter Erwärmung nimmt die Wahrscheinlichkeit für spontane Lawinenaktivität besonders in tiefen Lagen zu, die Lawinengefahr steigt an.
