ZAMG: Jänner 2023: Mild, trüb und sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen

Vorläufige Monatsbilanz der GeoSphere Austria: Im Tiefland acht wärmster Jänner der Messgeschichte. Wenigste Sonnenstunden seit 2013. Im Westen und Norden deutlich zu trocken. Im Süden überdurchschnittlich viel Regen und Schnee.

Der Jänner 2023 begann extrem mild. Schon am Neujahrstag registrierte die GeoSphere Austria einige neue Jännerrekorde für die jeweilige Wetterstation, wie in Puchberg am Schneeberg in Niederösterreich mit 19,7 Grad. Der österreichweite Jänner-Rekord (21,7 Grad in Graz und Obervellach im Jänner 2015) wurde nicht übertroffen.

Die zweite Monatshälfte brachte normale bis unterdurchschnittliche Temperaturen, besonders auf den Bergen war es deutlich kühler als im vieljährigen Mittel.

Temperatur: Im Tiefland Platz 8, auf den Bergen Platz 46

Über den gesamten Monat gesehen war der Jänner überall zu mild. „Der Jänner 2023 lag im Tiefland Österreichs um 2,6 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 0,3 Grad“, sagt Alexander Orlik, Klimatologe an der GeoSphere Austria, „das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 8 in der Reihe der wärmsten Jänner der 256-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 46 in der 172-jährigen Gebirgsmessreihe.“

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der Jänner 2023 im Tiefland um 4,0 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 1,6 Grad.

Viel und wenig Schnee

Die Neuschneesummen (Summe der täglichen Neuschneehöhe) waren im Jänner 2023 regional sehr unterschiedlich:

Im Westen schneite es relativ wenig. So gab es beispielsweise in Seefeld (T) nur 4 Zentimeter Neuschnee, in einem durchschnittlichen Jänner sind 97 Zentimeter.

Im Osten gab es größtenteils durchschnittliche Neuschneemengen. Zum Beispiel fielen in Retz (N) 10 Zentimeter Neuschnee, im vieljährigen Mittel sind es 11 Zentimeter.

Im Süden schneite es im Jänner 2023 stellenweise sehr viel. So gab es etwa in Ferlach (K) 89 Zentimeter Neuschnee, in einem durchschnittlichen Jänner sind 20 Zentimeter.

Relativ wenige Sonnenstunden

In der österreichweiten Auswertung brachte der Jänner 2023 um 30 Prozent weniger Sonnenstunden als im vieljährigen Mittel. Ähnlich trüb war ein Jänner zuletzt im Jahr 2014, und deutlich trüber der Jänner 2013 (40 Prozent weniger Sonnenstunden).

Den genaueren Bericht finden sie hier: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/jaenner-2023-mild-trueb-und-sehr-unterschiedliche-niederschlagsmengen

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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