SPÖ-Abgeordneter und regionale Bürgermeister fordern raschen Notarzt-Dienst für Steirische Eisenstraße statt peinlichen Ausreden des Landesverantwortlichen
Liezen – Empört zeigt sich der Liezener SPÖ-Abgeordnete Mario Lindner über Aussagen des Landesverantwortlichen für die steirische Notarzt-Versorgung, Klaus Pessenbacher, hinsichtlich der regionalen Notarzt-Versorgung in der Steirischen Eisenstraße. Nachdem die Med-Uni Graz in dieser Woche mit einer umfassenden Analyse auf die massiven Missstände bei Notarzt-Einsätzen in der Region zwischen Eisenerz und Admont hingewiesen hatte, erklärte Pessenbacher gegenüber dem ORF (https://steiermark.orf.at/stories/3184302/) dass man für die „4.500 bis 5.000 Einwohner“ keine eigene Versorgung brauche und „auch aus Waidhofen (…) der Notarzt bei Schlechtwetter in 25 Minuten vor Ort“ sein könne. Für Lindner, der selbst ehrenamtlich als stv. Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes in Liezen tätig ist, zeigen diese Aussagen ein fahrlässiges Unwissen über die Situation in der Steirischen Eisenstraße: „Was wir hören zeigt, dass der Verantwortliche für die steirische Notarzt-Versorgung weder über die Geographie, noch über die Demographie oder über die einsatztaktischen Kenzahlen unserer Region Bescheid weiß. Es geht hier schlicht und einfach um Sicherheit im Notfall für fast 15.000 Steirer*innen – tausende Tourist*innen pro Jahr noch gar nicht mitgerechnet. Die Aussagen des Landesverantwortlichen lassen mich und viele andere in unserer Region sprachlos zurück!“
Für Lindner zeigt das Kleinreden von wissenschaftlichen Fakten klar, dass es hier nicht um rasche Lösungen für die Notarzt-Krise geht. „Herr Pessenbacher stellt eine fundierte Analyse der Grazer Med-Uni in Frage, redet skandalös lange Hilfsfristen schön und blockiert die Umsetzung eines Test-Notarztstützpunktes in unserer Region, ohne sich scheinbar jemals mit diesem innovativen Konzept beschäftigt zu haben. Wer meint die Fahrtstrecke zum Beispiel nach Landl von den bestehenden Notarzt-Stützpunkten in nur 25 Minuten bewältigen zu können, wäre wohl besser in der Formel Eins als in der Gesundheitsplanung aufgehoben. Das ist – vor allem bei schlechten Fahrtbedingungen – absolut unmöglich.“ Hilfe im Notfall dürfe auch in der Steirischen Eisenstraße niemals eine Kostenfrage sein: „Jeder der in unserer Region lebt, arbeitet, die Schule besucht oder Urlaub macht, weiß das! Spätestens nach diesem peinlichen Auftritt sollten sich die Verantwortlichen der Landesregierung echter Experten bedienen … und Herr Pessenbacher sollte sich überlegen, ob er an der richtigen Stelle sitzt!“
Unterstützung erhält Lindner von den regionalen Bürgermeister*innen Bernhard Moser aus Landl, Karin Gulas aus Wildalpen, Hannes Andrä aus Altenmarkt und Ludwig Gottsbacher aus Radmer: „Es kann niemals angehen, dass Hilfe im Notfall in EURO-Beträgen berechnet wird. Die Frage, ob auch in unseren Gemeinden eine verlässliche, rasche und professionelle Hilfe in Notfällen garantiert ist, ist niemals eine Kosten-Nutzen-Rechnung – es geht viel mehr um eine Kernaufgabe der österreichischen Gesundheitsversorgung. Genau so müssen die Verantwortlichen dieses Thema auch endlich behandeln!“
