SKI ALPIN 11 Februar 2022 Peking
NUR GUT BESSER: PUCHNER GEWINNT SILBER
Mit einer starken Fahrt und vor allem einem grandiosen Schlussabschnitt jubelte Mirjam Puchner im Olympia-Super-G von Peking über die Silbermedaille. Besser war heute nur Lara Gut-Behrami, die sich 0,22 Sekunden vor der Österreicherin erstmals in ihrer Karriere zur Olympiasiegerin kürte. Bronze ging an ihre Landsfrau Michelle Gisin (+0,30 sec.). Tamara Tippler verpasste als Vierte nur knapp eine Medaille.
Das Olympische Super-G-Rennen der Damen war heute nichts für schwache Nerven. Bei strahlend blauem Himmel zauberte Mirjam Puchner mit Startnummer drei die erste Richtzeit in den chinesischen Schnee und überzeugte vor allem im unteren Teil, ähnlich wie ihr Landsmann Matthias Mayer bei den Herren, mit einem extrem schnellen Schlussabschnitt. Was ihre Fahrt wert sein sollte, zeigte sich gleich bei den nächsten beiden Läuferinnen. Zunächst klassierte sich die Schweizerin Michelle Gisin nur 0,08 Sekunden hinter Puchner auf Rang zwei, ehe Tamara Tippler nach einem großartigen Mittelteil nur drei Hundertstel hinter Gisin auf Rang drei fuhr.
Mit Startnummer sieben startete dann die große Mitfavoritin Lara Gut-Behrami ins Rennen. Die Schweizerin baute ihren Vorsprung im Laufe des Rennens kontinuierlich aus und überzeugte vor allem in den technischen Passagen. Auch sie verlor im Schlussabschnitt noch etwas Zeit auf Puchner, rettete allerdings 0,22 Sekunden ihres Vorsprungs über die Ziellinie und schnappte sich damit ihre erste Olympische Goldmedaille.
Für Puchner strahlte Silber wie Gold. Die Salzburgerin, die in ihrer Karriere schon viele, schwere Verletzungen wegstecken musste, feierte mit dem Gewinn der Olympischen Silbermedaille ihren bisher größten Erfolg.
„Ich bin megahappy und ich glaube, ich realisiere das im Moment noch gar nicht. Ich hätte mir das nie erwartet und habe mir in den letzten Tagen richtig schwergetan und dass das im Lauf dann so aufgeht, ist unglaublich. Die letzten Jahre waren wirklich schwer und ich wusste teilweise nicht einmal mehr, ob es noch weitergeht oder nicht. Letztes Jahr und heuer habe ich aber die Freude wieder zurückbekommen. Ich muss bei allen Danke sagen: bei der Familie, bei den Freunden, den Trainern und beim ÖSV. Ich habe so viel Unterstützung gehabt, auch in den Jahren, als es einmal nicht so gelaufen ist – das muss man auch zu schätzen wissen.“
Mirjam Puchner
LANGLAUF 11 Februar 2022 Peking
VERMEULEN ÜBER 15 KM AUF RANG 23
Im Einzelrennen über die 15 km in der klassischen Technik belegte Mika Vermeulen heute Rang 23. Wie schon beim Skiathlon zeigte der Steirer eine beachtliche Leistung, teilte sich die schwierige Strecke in Peking sehr gut ein und überquerte am Ende mit einem Rückstand von 2:43,0 Minuten die Ziellinie. Für Vermeulen sind die Olympischen Winterspiele in Peking damit Geschichte, denn der 22-Jährige wird jetzt nach Norwegen reisen, um sich dort voll und ganz auf die U23-WM in Lygna zu konzentrieren.
„Die große Schwierigkeit heute war die harte Strecke über zwei Runden. Der, der heute am besten paced, wird gewinnen, und das ist mir leider nicht so gut gelungen. Wenn mir jemand diese Ergebnisse vor Olympia gesagt hätte, hätte ich sie sicher genommen. Aber man stellt mit jedem guten Rennen neue Erwartungen an sich selbst. Ich bin sicher nicht enttäuscht und es war gut, aber leider eben nicht sehr gut.”
Mika Vermeulen
Der Sieg ging heute an den Top-Favoriten Ivo Niskanen. Der Finne setzte sich souverän mit einem Vorsprung von 23,2 Sekunden gegen den Russen Alexander Bolshunov durch. Bronze schnappte sich der norwegische Sprint-Olympiasieger Johannes Hoesflot Klaebo (+37,5 sec.).
Mika Vermeulen zieht nach seinen zwei starken Rennen bei Olympia ein positives Fazit und zeigte sich auch mit den dortigen Bedingungen zufrieden.
„Es hat uns an nichts gefehlt und ich kann mich wirklich nicht beschweren. Olympia ist einfach das Größte, was es im Sport gibt und für das habe ich als Kind angefangen. Das ich jetzt hier sein und relativ gut abschneiden darf, ist eigentlich das, wofür man den Sport betreibt.“
Mika Vermeulen
BIATHLON 11 Februar 2022 Peking
HAUSER VERPASST SPRINT-MEDAILLE KNAPP
Lisa Hauser hat beim olympischen Sprintbewerb Rang vier (+47,3 sec.) belegt. Die Massenstart-Weltmeisterin aus Reith bei Kitzbühel traf alle zehn Scheiben und überzeugte auch mit starker Laufleistung. Nach 7,5 Kilometern fehlten Hauser knapp zehn Sekunden auf eine Medaille. Gold ging überlegen an die Norwegerin Marte Olsbu Roiseland, die ebenso wie die Schwedin Elvira Öberg (+30,9 sec.) und Bronze-Medaillengewinnerin Dorothea Wierer (ITA, +37,2 sec.) fehlerlos blieb.
“Vierter will man natürlich nicht werden. Das ist schade, aber mit einer Null am Schießstand und einer guten Leistung in der Spur kann ich mir nichts vorwerfen. Es war eigentlich ein perfektes Rennen. Mein Ziel war, eine gute Ausgangsposition zu schaffen, das ist mir gelungen. In der Verfolgung ist jetzt alles möglich. Ich freue mich drauf. ” (Lisa Hauser)
Mit Rang vier schuf sich Hauser eine tolle Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag (10.00 Uhr MEZ | live in ORF1), für die sich auch Katharina Innerhofer locker qualifizieren konnte. Die Salzburgerin landete trotz zwei Fehlern im Stehendanschlag mit 1:42,1 Minuten Rückstand auf Rang 21. Auch ihre Teamkollegin Julia Schwaiger (2 Fehler/+2:31,9 min.) ist als 45. am Sonntag mit dabei. Dunja Zdouc (85./2 Fehler) konnte sich nicht für das Jagdrennen qualifizieren.
“Natürlich tut jeder Fehler weh. Die extra Meter von der Strafrunde merkt man auch auf der Schlussrunde. Liegend war es heute tip-top. Ich bin läuferisch voll dabei und werde im Verfolger wieder angreifen. Dann hoffe ich auch beim abschließenden Massenstart dabei zu sein.” (Katharina Innerhofer)