Im Jahr 2021 waren im Vergleich zum Vorjahr mehr Fahrgäste mit Österreichs Bahnen unterwegs, aber weniger als in der Vor-Covid-19 Zeit. Die Leistung des Zugpersonals im zweiten Coronajahr wird von den steirischen Fahrgästen besonders geschätzt, wie der diesjährige VCÖ-Bahntest zeigt. Verbesserungsbedarf besteht aus Sicht der Fahrgäste unter anderem bei der Anzahl der Zugverbindungen, insbesondere im Regionalverkehr und bei Anschlüssen an Regionalbusse. Jeder sechste steirische Fahrgast erlebte heuer eine Verschlechterung bei der Pünktlichkeit. Der VCÖ betont, dass aufgrund der zunehmend flexibleren Arbeitszeiten es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten häufigere Verbindungen braucht.
Das Jahr 2021 war das europäische Jahr der Schiene und so wie das Vorjahr vom Coronavirus geprägt. Ein Großteil der steirischen Fahrgäste ist mit den Leistungen der Bahnen während der Covid-19 Pandemie zufrieden, wie der diesjährige VCÖ-Bahntest zeigt. Bei der größten Fahrgastbefragung Österreich wurden österreichweit im heurigen Herbst 8.880 Fahrgäste in den Zügen von sieben Bahnunternehmen befragt.
Von den steirische Fahrgästen erhält das Zugpersonal, sowohl für Freundlichkeit als auch für Hilfsbereitschaft, beim VCÖ-Bahntest die Bestnoten. Dass den Fahrgästen das Zugpersonal wichtig ist, zeigt sich auch darin, dass ein Viertel der Fahrgäste sich mehr Zugpersonal bzw. eine stärkere Präsenz wünscht. Auch die Sauberkeit des Zuges und das Sitzplatzangebot werden gut benotet. Jeder fünfte Fahrgast aus der Steiermark ist mit den Anschlussverbindungen an andere Züge unzufrieden, jeder vierte steirische Fahrgast wünscht häufigere Verbindungen auf den Regionalstrecken. Und jeder dritte Fahrgast ist mit der Verbindungsqualität für Mobiltelefon und Internet unzufrieden.
Der Wunsch nach mehr Bahnreisen spiegelt sich auch im VCÖ-Bahntest wider. Jeder vierte Fahrgast aus der Steiermark möchte im kommenden Jahr häufiger Bahnfahren als heuer.
35 Prozent der berufstätigen Fahrgäste aus der Steiermark gaben beim VCÖ-Bahntest an, dass sie jetzt häufiger im Homeoffice sind als vor der Covid-19 Pandemie. Verstärktes Homeoffice trägt nicht nur zur Entlastung der Straßen bei, sondern auch dazu, dass es weniger überfüllte Pendlerzüge gibt.
Was sich viele Bahnpendlerinnen und Bahnpendler von ihrem Arbeitgeber wünschen: Ein Öffi-Jobticket. Acht von zehn berufstätigen steirischen Fahrgästen gaben beim VCÖ-Bahntest an, dass das Jobticket für sie von Interesse ist, aber nur 40 Prozent haben bereits eines. Bei 60 Prozent der Interessierten bietet ihr Arbeitgeber kein Jobticket an. Für die Verringerung der Verkehrsprobleme auf den Straßen und für das Erreichen der Klimaziele wären mehr Öffi-Jobtickets positiv, betont der VCÖ.
Der VCÖ setzt sich für häufigere Bahnverbindungen ein, vor allem in den Regionen gibt es außerhalb der klassischen Pendelzeiten Aufholbedarf. “Heutzutage arbeiten zunehmend mehr Menschen Teilzeit oder haben unregelmäßige Arbeitszeiten. Deshalb ist es wichtig, dass es auch außerhalb der Städte und Ballungsräume tagsüber und am späteren Abend ein gutes und regelmäßiges öffentliches Verkehrsangebot gibt”, betont VCÖ-Experte Schwendinger.