Wenn dieser Tage die Großeinkäufe für die Feiertage stattfinden, erreicht die Lebensmittelverschwendung ihren traurigen Höhepunkt. In der Weihnachtszeit landen nämlich besonders viele Lebensmittel im Müll. Dabei ist diese ein guter Anlass, sich den Wert unserer Lebensmittel wieder bewusster zu machen.
An den Weihnachtsfeiertagen wird gerne viel gegessen. Dementsprechend viel wird eingekauft – und leider auch weggeschmissen. So erreicht die Lebensmittelverschwendung zu Weihnachten einen ihrer absoluten Höhepunkte. Gründe dafür sind eine schlechte Planung, wenig Wissen über die Haltbarkeit und ein mangelndes Bewusstsein für unsere Lebensmittel. Das kann jedoch jede und jeder einzelne ändern. Die Weihnachtszeit sei ein guter Anlass, damit zu beginnen, sagt Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben:
„An den Feiertagen darf auf keinen Fall zu wenig Essen da sein, deshalb kaufen wir meist viel zu viele Lebensmittel ein – mit dem Resultat, dass noch mehr als sonst im Müll landet. Dabei ist gerade die Weihnachtszeit ein guter Anlass, sich wieder auf den Wert unserer Lebensmittel zu besinnen und unser Konsumverhalten zu überdenken.”
Planen statt hamstern
Rund eine Million Tonnen Lebensmittel landet in Österreich jedes Jahr in der Mülltonne. Mehr als die Hälfte der Verschwendung findet dabei in den eigenen vier Wänden statt. So verlieren österreichische Haushalte im Schnitt 800 Euro im Jahr, die sie für Lebensmittel ausgeben, die sie nicht konsumieren. Sich beim Griff ins Regal darüber bewusst zu sein, ob man das jeweilige Lebensmittel auch wirklich braucht und auch verbraucht, bevor es verdirbt, kann dabei helfen, weniger zu verschwenden. Der Großeinkauf vor Weihnachten eignet sich dafür sogar besonders gut: Wenn die Feiertage mit Weihnachtsfeiern und Familienessen kulinarisch durchgeplant sind, lässt sich gut einschätzen, welche Lebensmittel tatsächlich benötigt werden.
Eine weitere Ursache für die große Menge Lebensmittelmüll, die in Privathaushalten anfällt, ist das oftmals mangelhafte Wissen über die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) etwa gibt keineswegs den Zeitpunkt an, zu dem ein Lebensmittel entsorgt werden muss. Vielmehr garantiert der Hersteller damit, dass es bei ordnungsgemäßer Lagerung mindestens bis zu diesem Zeitpunkt alle vorgegebenen Eigenschaften behält. Überprüft man das Produkt mit allen Sinnen auf seine Beschaffenheit, sein Aussehen und seinen Geruch und bemerkt keine Auffälligkeiten, kann es auch nach Überschreiten des MHD noch problemlos verzehrt werden. Hannes Royer dazu:
„Mindestens haltbar bis’ heißt nicht ‚ungenießbar ab’. Wer das weiß, kann ganz einfach einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. Um aber ganz sicherzugehen, dass Lebensmittel zuhause nicht verderben, sollten wir auf Hamsterkäufe vor Weihnachten verzichten.”


Fotos: ©Land schafft Leben