Stellungnahme der Loser Bergbahnen zu Vorwürfen bezüglich UVP

Wie um den 9. November medial bekannt wurde, nahm die Staatsanwaltschaft Graz ein Ermittlungsverfahren zur Abwicklung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für zahlreiche Großprojekte gegen zwei Landesbeamte und zwei weitere Personen auf, ermittelt wird wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Bestechung und Bestechlichkeit. Im Mittelpunkt stehen die Vorgänge seit dem Amtsantritt der aktuellen Abteilungsleiterin des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung im Jahr 2015. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Grundsätzlich geht es um 27 Verfahren, 18 davon wurden genehmigt.

Politische Verantwortungsträger waren in diesem Zeitraum Umweltlandesrätin Ursula Lackner (seit Dezember 2019) sowie ihre Vorgänger Anton Lang und Jörg Leichtfried (alle drei SPÖ).

In einigen Tageszeitungen sowie in sozialen Medien ist in diesem Zusammenhang auch gleich der Loser “einbezogen” worden, viele Vorwürfe, Vorverurteilungen wurden in den Raum gestellt, die vor allem den GF der Loser Bergbahnen, Ing. Rudolf Huber, betreffen. Er gibt dazu folgende Stellungnahme ab:

UVP-Überprüfungen Projekte Loser Bergbahnen

In einer anonymen Anzeige wurde der UVP-Behörde unterstellt, Verfahren unkorrekt abzuwickeln, als Geschäftsführer der Loser Bergbahnen muss ich dazu Stellung nehmen!

Zu meiner Person:

Seit 1982 bin ich als gelernter Maschinenbauer im Seilbahngeschäft tätig mit Station am Dachsteingletscher, auf der Tauplitz und seit gut 5 Jahren am Loser. Daneben habe ich ein Studium Seilbahnmanagement und Engineering an der FH Dornbirn gemacht, eigenes Büro für Seilbahn-Infrastruktur gegründet und bin allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Seilbahnen und deren Infrastruktur.

Bei Beginn meiner Tätigkeit am Loser waren die Loser Bergbahnen ohne Mittelzufuhr seitens Eigentümer konkursreif. Mit Hilfe der Bevölkerung durch ein Crowdfunding und der Umsetzung eines von mir umgeplanten Beschneiungsprojektes für die Absicherung des Skibetriebes ist uns gelungen das Skigebiet und die Bergbahnen zu sanieren, Betrieb, Personal und Management auf neue Beine zu stellen.

Als Geschäftsführer und Mensch mit Visionen habe ich mir als Aufgabe gestellt, den Loser wirtschaftlich mit einer Weiterentwicklung abzusichern. Dies ist im Projekt Loser Panoramabahn denk ich ökologisch und zukunftsfit einzigartig möglich. Wir haben dieses Projekt in ökologisch und wirtschaftlicher Hinsicht von einem deutschen Institut prüfen lassen, dass zur Erkenntnis kommt, dass es in Deutschland zu mehr als 50% der Gesamtinvestition förderungswürdig ist.

Zurück zu den UVP´s. Vorige Woche gab es ein anonyme  Anzeige, dass Genehmigungen für UVP-Verfahren unkorrekt genehmigt worden sind, es wurde Bestechung etc. unterstellt. In einer Liste der laufenden Verfahren sind auch unsere Projekte Almblumendorf (Hüttendorf), JUFA Skiweg und Beschneiung dabei, das ist auch klar, weil die beschuldigten Juristen unsere Projekte bearbeiten.

Am Loser gibt es seit 2003 UVP-Verfahren für das Hüttendorf, den Skiweg und die Beschneiung. In meiner Laufbahn habe ich mehrere UVP´s bzw. Feststellungsverfahren mitgemacht. Die Verfahren sind immer eine Findung von verschiedenen Interessen, wobei sehr stark auf die Belange der Umwelt eingegangen sind. Gutachten mit kostspieligen Erhebungen sind erforderlich, Sachverständige, die Umweltanwältin sind ebenso eingebunden, um ein für alle tragbares Ergebnis zu finden.

Der Loser liegt teilweise im Naturschutzgebiet und hat daher von allen Skigebieten in der Steiermark das höchste Schutzziel. Das bedingt strengere Verfahren wie bei unseren Mitbewerbern, und dem stellen wir uns auch. Damit sind auch die vergangenen Projekte UBP-pflichtig gewesen, und stehen vor dem Abschluss. Anschuldigungen in Hinsicht auf Bestechlichkeit sind in Bezug auf unsere Projekte hinfällig.

Das Tote Gebirge hat eine Fläche von über 100 km² , wir nutzen mit dem gesamten Skigebiet in etwa 25 ha. Seit ca. 7.000 Jahren – Hallstattzeit mit nachgewiesenem Salzabbau – greift der Mensch in die Natur ein, um sich damit eine Lebensgrundlage zu schaffen. Der Tourismus ist in unserer Region die Haupterwerbsquelle, von der neben Bergbahnen, Hotelerie und Gastronomie auch Gewerbe und Landwirtschaft leben. Als Alternative bleibt der Rückbau, Absiedelung und Stillstand. Wenn sich nichts weiterentwickeln darf, bleibt die Glasglocke.

Als Nicht-Altausseer darf ich feststellen, dass es eine Gruppe von Personen gibt, die das Geschaffene in Frage stellt, und alles Neue verhindern will. In dem Projekt Loser Panoramabahn steckt nicht nur mein Herzblut, sondern auch das unserer 45 Mitarbeiter, denen ich verantwortlich bin. Wir bauen 2 Sektionen Seilbahn mit einer überschaubaren Förderleistung von 1.800 P/h (Planai/Kreischberg 4.000 P/h), verknüpfen die Bahn mit der Panoramastraße, können endlich einen Sommerbetrieb machen und 40.000 PKW Fahrten auf den Loser vermeiden. Mit großen Photovoltaikanlagen und einem Kleinwasserkraftwerk erzeugen wir einen Großteil unseres Stromes. Wenn diese Entwicklung von gewissen Teilen der Bevölkerung zerstört wird, dann ist es besser zuzusperren, die Arbeitsplätze gehen verloren. Wovon lebt dann einer Region wie das Ausseerland, wollen wir das?

Ing. Rudolf Huber

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


error: (c) arf.at